Cover des Buches Amandas Suche (ISBN: 9783518424100)
Rezension zu Amandas Suche von Isabel Allende

Allendes erster Krimi

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

Inhalt

Amanda wächst in San Francisco auf. Ihre Mutter Indiana führt eine Praxis für Reiki und Duftöl-Therapien, ihr Vater ist Chef des Polizeidezernats. Als er in einer Mordserie ermittelt, kommt ihm Amanda zu Hilfe und stellt mit ihren Internetfreunden – den Ripper – Nachforschungen an. Doch aus dem Spiel wird bitterer Ernst, als Indiana spurlos verschwindet und Amanda alles dafür tut, um ihre Mutter zu retten.

Meine Meinung

Mit "Amandas Suche" legt Isabel Allende ihren ersten Krimi vor. In diesem geht es jedoch nicht vorrangig um Amanda, sondern eher um ein bunte Truppe von Menschen, die in San Francisco leben. Allende sagt selber, dass sie beim Schreiben ihres Romans sehr viel Spaß hatte und diesen konnte man regelrecht auf den Seiten spüren. Denn sie fährt eine Vielzahl an interessant-skurrilen Menschen auf, die ihrem Buch eine Leichtigkeit geben, die ihm gut bekommt.

Da ist zunächst einmal Indiana, Amandas Mutter, die in einem ganzheitlichen Zentrum eine Praxis für alternative Medizin führt. Indiana ist sehr esoterisch und lebt mehr oder weniger in den Tag hinein. Dadurch nimmt ihr Vater Blake Jackson auch eine wichtige Rolle in der Erziehung von Amanda ein und bietet ihr emotionalen Halt. Amandas Vater Bob Martin ist Polizist und versorgt seine Tochter im Verlauf der Krimihandlung immer wieder mit Informationen zu Mordfällen.

Amanda selbst ist sehr selbständig für ihr Alter, was sicherlich auch mit der Scheidung ihrer Eltern zusammenhängt. Außerdem kann sie perfekt mit den elektronischen Medien umgehen und hat sich im Internet mit einer Gruppe Halbwüchsiger verbündet, die über den ganzen Globus verteilt sind. Darunter befinden sich ein Querschnittsgelähmter, ein Mädchen mit Essstörungen und ein Waisenjunge mit einem IQ von 156. Sie treffen sich regelmäßig im Internet, um fiktive Verbrechen zu untersuchen. Doch plötzlich wird aus dem Spiel Ernst. Der Ripper-Club macht es sich zur Aufgabe, eine Serie von realen Morden aufzuklären, die San Francisco erschüttern.

Doch hat Isabel Allende tatsächlich mit ihrem neuen Buch das Genre gewechselt und einen Krimi geschrieben? Meiner Meinung nach hat sie dies nicht getan, denn es gibt vieles, was an Allendes frühere Bücher erinnert: im Fokus steht eine starke Frau, die Handlung ist außergewöhnlich und angereichert mit Übersinnlichem. Für Krimifans dürfte "Amandas Suche" daher eine Enttäuschung oder zumindest eine Geduldsprobe sein. Wer jedoch den Erzählstil von Allende kennt, wird auch hier unterhaltsame Lesestunden erfahren.

Fazit

"Amandas Suche" ist das Krimi-Debüt von Isabel Allende. Ein Ausflug in ein Genre, in dem sie nicht zu Hause ist, aber sich ihren ganz eigenen Stil dennoch bewahrt hat.

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