Italo Calvino

 4 Sterne bei 422 Bewertungen

Lebenslauf

Italo Calvino, am 15. Oktober 1923 in Santiago de las Vegas auf Kuba geboren, wuchs in San Remo auf. Er arbeitete mehrere Jahre als Lektor des Verlages Einaudi und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in alle Weltsprachen übersetzt. Italo Calvino starb am 19. September 1985 in Siena. Seine Romane, Erzählungen und Essays sind im Carl Hanser Verlag und im Fischer Taschenbuch erschienen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Italo Calvino

Cover des Buches Wenn ein Reisender in einer Winternacht (ISBN: 9783596523368)

Wenn ein Reisender in einer Winternacht

 (169)
Erschienen am 30.08.2023
Cover des Buches Der Baron auf den Bäumen (ISBN: 9783596521722)

Der Baron auf den Bäumen

 (44)
Erschienen am 26.09.2018
Cover des Buches Die unsichtbaren Städte (ISBN: 9783596523481)

Die unsichtbaren Städte

 (31)
Erschienen am 30.08.2023
Cover des Buches Der geteilte Visconte (ISBN: 9783596905072)

Der geteilte Visconte

 (26)
Erschienen am 13.12.2012
Cover des Buches Der Ritter, den es nicht gab (ISBN: 9783596905287)

Der Ritter, den es nicht gab

 (20)
Erschienen am 25.04.2013
Cover des Buches Wo Spinnen ihre Nester bauen (ISBN: 9783596905089)

Wo Spinnen ihre Nester bauen

 (14)
Erschienen am 13.12.2012
Cover des Buches Unter der Jaguar-Sonne (ISBN: 9783596905379)

Unter der Jaguar-Sonne

 (9)
Erschienen am 24.04.2014
Cover des Buches Herr Palomar (ISBN: 9783596904433)

Herr Palomar

 (12)
Erschienen am 25.07.2012

Neue Rezensionen zu Italo Calvino

Cover des Buches Der Baron auf den Bäumen (ISBN: 9783596521722)
Argentumverdes avatar

Rezension zu "Der Baron auf den Bäumen" von Italo Calvino

Perspektivwechsel
Argentumverdevor 2 Monaten

Im Jahre 1767 beschliesst in einer italienischen Grafschaft der 12-jährige Cosimo, Sohn einer Adelsfamilie, fortan in den Baumkronen zu leben und nie mehr einen Fuss auf die Erde zu setzen. Er hält den Schwur und nicht einmal zum Sterben steigt er – gut 50 Jahre später – hinunter. Aber deshalb wird sein Leben nicht einsam oder abgeschieden und langweilig, nein erlernt, liebt und lebt in den Bäumen und erlangt gar so viel Aufmerksamkeit, dass es unter anderem zu einem Gespräch mit einem gewissen Napoleon Bonaparte kommt.

Italo Calvino erzählt in oppulentem, teils barocken Stil ein Erwachsenenmärchen, eine humorvolle, ergreifende, romantische, fantastische Geschichte über einen Verweigerer. Trotz oder gerade wegen seiner Verrückt- und Entrücktheit wird er zum Volks- und Frauenheld, zum Robin Hood der Baumkronen, zum Literat und zum Beobachter des kleinbürgerlichen Lebens mit Bodenhaftung. In alle Heiterkeit dieser "was wäre wenn" Geschichte bleiben aber auch die tragischen, nachdenklichen Momente im Kopf des Lesers hängen. Hier wird der Leser über die räumliche und «weltanschauliche» Distanz des Baroness belächeln und dort immer wieder das Engagement des Barons für seine Mitmenschen «unter» ihm bewundern. Es gibt unendlich viele Ansätze und Details, eine immense Interpretationsvielfalt, die es aber nicht an sprachlicher Schönheit oder an Unterhaltungswert fehlen lässt. 

Mein Fazit: Dies ist das zweite Buch des Autors, dass ich nun lese, interessanterweise ebenfalls aus seiner Romantrilogie "Unsere Vorfahren". Bereits der "Ritter den es nie gab" gefiel mir gut, aber hier lässt der Autor seinen gesamten Charme und Esprit sprühen und ist dabei in gefühlt jedem Abschnitt so doppeldeutig in allen politischen und gesellschaftlichen Themen seiner Zeit, wie nur eben möglich. Hier könnte ich mir durchaus ein erneutes Lesen nach Aufbau von mehr Hintergrundwissen vorstellen, aber auch rein vom Unterhaltungswert kann ich das Buch klar empfehlen.

Cover des Buches Warum Klassiker lesen? (ISBN: 9783596905294)
Buchgespensts avatar

Rezension zu "Warum Klassiker lesen?" von Italo Calvino

Interessante Essaysammlung
Buchgespenstvor einem Jahr

Italo Calvino schrieb zu den unterschiedlichsten Autoren, die ihn begeisterten interessante literarische Essays, die dem heutigen Leser bekannte und unbekannte Klassiker vorstellen. Calvino schreibt über die Bedeutung, die diese Bücher in der Literaturgeschichte und für ihn persönlich als Leser und Autor haben. Seine Aufsätze beschäftigen sich mit bekannten Autoren wie Mark Twain, Daniel Defoe, Ovid und Homer, aber auch mit den fasst vergessenen wie Xenophon oder bisher kaum übersetzten wie Eugenio Montale und Giammaria Ortes. 

Die Essaysammlung fasziniert von der ersten Seite an. Gerade das erste Essay „Warum Klassiker lesen?“ hat mich begeistert. Hier geht Calvino detailliert der Frage nach und beweist mit 14 gut erläuterten Definitionen wie vielschichtig die Antwort ausfallen muss. Jede Definition bringt dem Leser den Begriff „Klassiker“ näher und nie geht es Calvino um den dogmatischen Zwang eines diktierten Kanons einer intellektuellen Elite. Seine Definitionen sind dicht am normalen Leser, reichen jedem die Hand und laden ihn ein sich auf das Abenteuer klassische Literatur einzulassen.

Ich habe mit großer Begeisterung die Essays zu den „alten Klassikern“ gelesen wie Ovid, Galileo Galilei und Henry James. Eine besondere Entdeckung waren für mich die Aufsätze zu mir bis dahin unbekannten Büchern wie dem iberischen Ritterroman Tirant lo Blanc und das orientalische Werk Die sieben Prinzessinnen des Nizami. Calvinos Buch verlockt immer wieder zu neuer Lektüre. Wenn ich auch mit den umfassenden Essays zu Pasternak, Hemingway oder italienischer Lyrik aus persönlichem Lesegeschmack heraus nicht viel anfangen konnte so hat mich doch die Vielfalt der Essaysammlung begeistert.

Cover des Buches Wo Spinnen ihre Nester bauen (ISBN: 9783596905089)
Ferdinand-Uths avatar

Rezension zu "Wo Spinnen ihre Nester bauen" von Italo Calvino

Ein großes Buch, das aktuell bleibt
Ferdinand-Uthvor einem Jahr

Ein Gassenjunge lebt gegen Ende des zweiten Weltkrieges in einer Kleinstadt in Norditalien. Er ist der Bruder einer Prostituierten und hat zu früh von Erwachsenendingen erfahren, er wird deshalb auch von seinen Altersgenossen gemieden. Zu den Erwachsenen passt er jedoch auch nicht, obwohl er versucht, sich in den Kneipen mit derben Witzen und Liedern Freunde zu machen. Unter diesen Erwachsenen sind ein paar, die eine Partisanengruppe gegen die deutschen Besetzer gründen wollen. Sie stiften den Jungen im Spaße an, eine Pistole zu stehlen und ihnen zu bringen. Als er dies jedoch tatsächlich tut, vor allem, um endlich ernst genommen zu werden, gerät er in große Gefahr…


Abgesehen von dem sehr realen, echten Hintergrund dieses großen Buchs von Calvino tut es sich durch zwei Umstände sehr hervor: 

Zunächst wird hier in einer einfachen Sprache aus Sicht eines Kindes die Stimmung und das Leben in Zeiten des zweiten Weltkrieges sehr anschaulich gezeigt.

Außerdem aber wird das Erwachsensein und das Erwachsenwerden in seiner Verlogenheit und Kompliziertheit entlarvt. Denn der Junge, welcher doch nur einen echten Freund sucht, kann sie am Ende nicht verstehen, die Erwachsenen. Warum sie sich gegenseitig erschießen, betrügen oder dieser oder jener Ideologie hinterherlaufen…

In Zeiten des Ukrainekonflikts, wo die Linien zwischen Moral, Gesetz und Ideologien erneut auch in Deutschland verschoben werden, ein wichtiges Buch, das auch literarisch durch und durch großartig ist.

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Zusätzliche Informationen

Italo Calvino wurde am 15. Oktober 1923 in Santiago de la Vegas (Kuba) geboren.

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