Cover des Buches Evil - Das Böse (ISBN: 9783423623018)
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Rezension zu Evil - Das Böse von Jan Guillou

Ein politischer Roman?

von sKnaerzle vor 9 Jahren

Rezension

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sKnaerzlevor 9 Jahren
Ort der Handlung ist ein schwedisches Elite-Internat kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, wo es zu den inoffiziellen Regeln gehört, dass die Gymnasiasten die Mittelschüler schikanieren und quälen. Der Mittelschüler Erik will sich das nicht bieten lassen, und gemeinsam mti seinem Freund, dem schwächlichen Schulstreber Pierre, bekämpft er die Gewalt. Dabei wird in den Gesprächen zwischen Erik und Pierre reflektiert, wann Gewalt sinnvoll ist und ob es möglich wäre, den gewaltlosen Kampf Ghandis auf die Internatssituation zu übertragen. Am Ende ist es unbefriedigend, dass Erik sich nur durchsetzt, weil er der Stärkere ist. Das System hat er damit eher gestärkt als überwunden.

Beunruhigend ist auch, dass der Autor andeutet, dass es nach der Schule, im wirklichen Leben genau so weiter gehen wird. Es gibt die Menschen aus besseren Familien, mit der besseren Ausbildung, mit den besseren Berufen, die die Arbeiter verachten. Natürlich geht es da nicht mehr um körperliche Gewalt, die Mechanismen, wie "die da unten" unten gehalten werden, werden auch nicht beschrieben. Aber beim Leser bleibt ein ungutes Gefühl. Dazu kommen noch jede Menge faschistische Traditionen, die noch nicht überwunden sind. Aus deutscher Sicht ist es befremdend, dass es so eine ausgeprägte Klassengesellschaft in Skandinavien gibt. Uns erscheinen die nordeuropäischen Länder (heute) ja eher als ein Hort der sozialen Gerechtigkeit
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