Jan Reschke

 4 Sterne bei 60 Bewertungen

Alle Bücher von Jan Reschke

Cover des Buches Die Ummauerte Stadt (ISBN: 9783944544984)

Die Ummauerte Stadt

 (58)
Erschienen am 01.10.2014
Cover des Buches Mein wunderschönes Leben (ISBN: 9783834639295)

Mein wunderschönes Leben

 (1)
Erschienen am 05.11.2018

Neue Rezensionen zu Jan Reschke

Cover des Buches Die Ummauerte Stadt (ISBN: 9783944544984)
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Rezension zu "Die Ummauerte Stadt" von Jan Reschke

Nüchterne Dystopie
NiWavor 3 Jahren

Die Weltordnung wie wir sie kennen existiert nicht mehr. Die Menschen sind in der ummauerten Stadt einem totalitären System ausgesetzt. Ausgangssperren, Enteignungen und ein ärmliches Dasein sind Lebensrealität. Nur vereinzelte Menschen - wie Jeremiah - begehren auf, und kämpfen für ein Leben in Freiheit, auch wenn es sie alles kosten wird.

„Die ummauerte Stadt“ ist eine Dystopie, die relativ nüchtern eine graue Welt darstellt. Autor Jan Reschke zeichnet ein eindringliches Bild von Unterdrückung, Machtmissbrauch und einem Funken Hoffnung, aus dem Terrorismus entsteht.

Zu Beginn taucht man als Leser in die Welt der ummauerten Stadt ein. An Jeremiahs Seite fängt man an, die Mechanismen und die Regeln des Alltags zu verstehen, indem man dieses Leben kennenlernt.

Autor Jan Reschke hat ein graues, düsteres Bild von der Zukunft geschaffen. Irgendetwas ist passiert, was die Menschen hinter die Mauern der Stadt drängt. Die Luft außerhalb ist nicht mit ausreichend Sauerstoff versetzt, worunter die Bevölkerung leidet. Natürlich wirkt sich das auf alle Bereiche des menschlichen Daseins aus. Es gibt kaum Wasser. Duschen und persönliche Hygiene sind strikt rationiert. Gebrauchs- und Verbrauchsgegenstände wie zum Beispiel Papier sind begehrte Mangelware, und die Lebensmittelversorgung beschränkt sich auf Algen und Fleisch, wovon es zumindest genug für alle Menschen gibt. 

Jeremiah fristet sein Dasein und hofft auf Besserung. Er setzt sich gegen das System durch, indem er heimlich die Mauern der Stadt verlässt, um in den Ruinen der Vorzeit nach nützlichen Gegenständen als Tauschware zu stöbern. Bald ist ihm das nicht mehr genug, und er begehrt gegen das Establishment auf. Dabei ahnt er nicht, was es ihn kosten wird.

Jan Reschke hat ein drückendes Bild gezeichnet, wobei er nüchtern und trotz der komplexen Erzählung relativ simpel bleibt. Die Nüchternheit bezieht sich vor allem auf die Charaktere. Es gibt keine großen Gefühle, kaum emotionale Bindung, sondern ausschließlich diese graue Kulisse des Jammers, in der die Figuren gefangen sind. Als Leser nimmt man eine beobachtende Perspektive ein, schaut distanziert auf das Geschehen und baut kaum Nähe zu den Figuren auf. 

Dabei beschreibt Reschke, meinem Gefühl nach, wie Terrorismus überhaupt entsteht. Die eine Seite eine versucht, Ordnung aufrecht zu erhalten, welche die andere Seite nicht unbedingt leben will. Obwohl zuerst beste Absichten hinter Gewalttaten stehen, bleibt ein blutiges Fiasko, das kaum toleriert werden kann. 

Doch bei Reschke kommt das Establishment oder die Regierung keinesfalls gut weg. Er zeigt, wie sich jeder selbst der Nächste ist, und teilweise schwerwiegende Entscheidungen anfangs von besten Vorsätzen und gleichzeitig unnachgiebigem Egoismus getrieben sind, auch wenn die Konsequenz noch so grausam ist.

Der Autor hat sich deutlich um eine facettenreiche Grauschattierung bemüht, was ihm meiner Meinung nach nicht komplett gelungen ist. Trotzdem hat er moralische Bedenken vielschichtig untermalt, argumentiert und komplex dargestellt, wodurch seine Dystopie fesselnd zu lesen ist.

Zum Schluss steht den federführenden Charakteren eine grausige Überraschung bevor. Diese Entdeckung lag für mich als Leser relativ früh auf der Hand, weil es die einzige logische Erklärung für einen alltäglichen Umstand im Roman war. Dennoch fand ich den Weg der Figuren zur Aufdeckung dieses Geheimnisses interessant und lesenswert dargestellt.

Am Ende bleibt eine graue, nüchterne Dystopie, die meiner Meinung nach zeigt, dass die Menschheit selbst ihr größter Feind ist. Aus besten Absichten werden – durch großteils egoistisches Handeln – verheerende Mechanismen, die sie wiederum in eine Spirale des Grauens treibt.

Cover des Buches Mein wunderschönes Leben (ISBN: 9783834639295)
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Rezension zu "Mein wunderschönes Leben" von Jan Reschke

Bewertung zum Buch
Literaturcocktailvor 5 Jahren

Der Jugendroman behandelt aktuelle Trends wie Social Media, Influencer und deren Beeinflussung, Vlogs und Lets Plays.

Leonie ist die erfolgreichste Streamerin und Gamerin. Eine Persönlichkeit, jeder kennt sie und jeder will mit ihr zu tun haben. Ihr Leben wird von einer Drohne begleitet, die ihren Alltag streamt.

Das Cover ist Spitze. Eine auffällige und hübsche Frau, die man kennen möchte und dabei sein will.

Leserückblick

Die ersten Seiten beginnen spannend und wurden dem Klappentext gerecht.

Bald erkannte ich Leonie als Figur nicht mehr an. Wer ist sie? Wie hat sie ihren Status der Beliebtheit und Bekanntheit bekommen? Was ist mir ihrer Familie?

Leonie macht eine traurige Begegnung und ich meinte zu wissen in welche Richtung das Buch geht.

Mir ist klar, es handelt sich um ein Jugendbuch also bin ich nicht so streng und las weiter.

Zum richtigen Zeitpunkt kommt eine gute Wendung in der Geschichte. Es wurde anders als erwartet - die Geschichte nahm Fahrt auf. Es wird politisch und der Leser bekommt Denkanstöße. Social Media, Influencer..

Öffentlichkeit und Bekanntheit ist toll, der gezahlte Preis hoch!

Wow, das Buch hielt mich am Ball und ich war neugierig auf das Ende. Die letzten Seiten sind verflogen ohne es zu merken.

Fazit

Der Anfang ist holprig, dann folgt eine gute Wendung und es wird spannend! Politische Gedanken und Denkanstöße für junge Leser.

Ich gebe zu, dass ich das Buch nach den ersten Kapiteln unterschätzt habe.

Ich gehe davon aus, dass es als Schullektüre gut geeignet ist und Spaß macht.

Das Ende kann man auffassen wie man möchte. Es ist dem Genre ,,Dystopie" gerecht geworden und wird vielen Lesern gefallen.

Cover des Buches Die Ummauerte Stadt (ISBN: 9783944544984)
Line1984s avatar

Rezension zu "Die Ummauerte Stadt" von Jan Reschke

Eine grandiose Dystopie
Line1984vor 5 Jahren

Als ich das Cover von "Die Ummauerte Stadt" sah war es um mich geschehen, ich finde es wirkt bedrückend, düster und geheimnisvoll. Auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen.

Der Einstieg in die Story fiel mir mehr als leicht denn der Autor hat einen wundervollen Schreibstil. Er schreibt zum einen locker und flüssig, dennoch ist sein Stil auch sehr einnehmend, bildhaft und sehr detailliert. Und genau das gefiel mir richtig gut.

Lange hatte ich keine Dystopie mehr gelesen, doch dieses Buch konnte und durfte ich mir nicht entgehen lassen.

Allein schon die Thematik klang wirklich erschreckend. Stellt euch vor die Weltordnung hat einen Zusammenbruch. Nach dieser Tragödie sind alle Menschen gezwungen in der Ummauerten Stadt zu leben. Doch das leben dort gestaltet sich als sehr schwer. Armut geht von nun an dazu. Hinzu kommen Ausgangssperren und Wohnungsenteignungen. Doch damit nicht genug es herrscht ein rauer Ton und die Menschen werden teilweise wie Vieh behandelt. Aus diesem Grund seht sich Jeremiah nach Freiheit, sein größter Traum ist es die Ummauerte Stadt zu verlassen....

Die Charaktere im Buch wurden authentisch gezeichnet. Ich konnte mich ziemlich gut in sie hineinversetzten. Auch die ganzen Nebencharaktere wurden voller Leben dargestellt.

Die Handlung hatte es wirklich in sich. Die Atmosphäre im Buch war sehr düster. Es gab zahlreiche Schockmomente und einige male musste ich wirklich tief durchatmen.

Das ganze wirkte auf mich realistisch und durchaus vorstellbar und das ist der wahre Schrecken bei dieser Dystopie.

Was der Autor hier erschaffen hat ist mehr als einmalig, es nahm mich mit, es hielt mich gefangen und ich bekam nicht genug. Dieses Buch ist wie eine Sucht denn ich musste einfach immer weiter lesen. Ich konnte und wollte es nicht mehr aus der Hand legen.

Für mich ist diese Dystopie ein wahres Meisterwerk.
Bitte mehr davon.

Fazit:

Mit "Die Ummauerte Stadt" gelingt dem Autoren eine erschreckende und packende Dystopie die mich auf ganzer Linie begeistert hat. Natürlich bekommt dieses Buch von mir die volle Punktzahl. Klare Empfehlung.

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