Cover des Buches Die Ummauerte Stadt (ISBN: 9783944544984)
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Rezension zu Die Ummauerte Stadt von Jan Reschke

Die ummauerte Stadt

von Rine vor 9 Jahren

Rezension

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Rinevor 9 Jahren
Jeremiah lebt in der ummauerten Stade. Hier leben die Menschen in totaler Abhängigkeit von der Regierung, welche die Nahrungs- und Sauerstoffzufuhr kontrollieren und die Menschen in der ummauerten Stadt wie Vieh halten. Es gibt Ausgangssperren, Wohnungsenteignungen und Armut. Jeremiah ist ein Sammler, der jeden Tag sein Leben riskiert um sich mit dem Sammeln von Schrott etwas zu verdienen. Die Regierung verkündet immer mehr Einschränkungen und er schmiedet zusammen mit Goran, dem Bezirkskommunikator einen Plan um gegen das System aufzubegehren. Aber welchen Preis müssen sie dafür bezahlen?

In „Die ummauerte Stadt“ zeigt uns Jan Reschke ein Zukunftsszenario voller Intrigen, Unterdrückung, Kontrolle und Elend auf, dass den Leser immer wieder dazu animiert über die Frage nachzudenken, was man selbst tun würde in so einer Situation und wie viel man selbst bereit wäre zu zahlen um ein bisschen Freiheit zu erlangen.
In dieser Geschichte gibt es keinen typischen Helden, denn am Ende verlieren alle, auch wenn das Ende recht offen gehalten ist und durchaus auch Raum für weitere Bücher lässt ohne dabei aber unvollständig zu wirken.
Die Parallelen zu geschichtlichen Ereignissen und der Schreibstil des Autors, lassen die Geschichte so wirken, als könnte sie tatsächlich genau so passieren und zieht den Leser förmlich in die düstere Zukunft. Man will das Buch eigentlich gar nicht aus der Hand legen. Es ist durchweg Spannung vorhanden und es passiert so wahnsinnig viel, dass es auch zu keinen Längen beim Lesen kommt.
Die Charaktere sind ausreichend gezeichnet. Mir fiel es hierbei schwer, eine emotionale Bindung aufzubauen, was in dem Falle aber auch nicht so schlimm war, denn es hat mit seinen unheimlich vielen Ereignissen genug Spannung aufgebaut, dass man trotzdem weiterliest, auch wenn man nicht komplett mitfiebert.
Mir persönlich hat zu Beginn eine Rückblende gefehlt in der dem Leser berichtet wird, wie es zu diesen Zuständen kommen konnte. Warum gibt es plötzlich nicht mehr genug Sauerstoff ausserhalb der ummauerten Stadt, was ist geschehen? Nachdem ich fertig gelesen habe, ist mir klar geworden, dass es so eine Rückblende gar nicht braucht. Alles wichtige für die Geschichte erfährt man und eine Rückblende wäre in dem Falle irrelevant gewesen, da die Charaktere von dem Zustand wie er jetzt ist, so stark geprägt sind, dass es eigentlich egal ist, wie es früher war.
Ich kann dieses Buch wirklich jeden ans Herz legen, der Dystopien mag, allerdings würde ich es nicht für zu junge Leser empfehlen, da es doch stellenweise recht brutal ist und auch das Ende nicht ganz so leicht zu verdauen ist. Ansonsten ist es ein wunderbares Erstlingswerk, was sehr großen Spaß macht zu lesen und in einem Dystopien-Bücherregal nicht fehlen darf.
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