Die vernünftige und rationale Elinor und ihre Schwester, die gefühlsbetonte Marianne ziehen nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester aufs Land nach Barton. Elinor wird dabei von ihrer großen Liebe Edward getrennt, was sie jedoch still erträgt. Marianne lernt jedoch bald Mr. Willoughby kennen und verliebt sich unsterblich in ihn, jedoch verlässt er nach einiger Zeit Barton, worunter Marianne sehr leidet. Bald darauf werden bei einem Besuch in London sowohl über Edward als auch über Willoughby unangenehme Tatsachen bekannt, die beiden Schwestern das Herz brechen.

Der Roman wird aus der Sicht Elinors erzählt. Die Charaktere der Nebenfiguren sind sehr ausführlich, oft auch übertrieben und wenig differenziert beschrieben, sodass man meist von Anfang an weiß, welche Personen ein Happy End haben werden und welche nicht. Das Übertriebene in den Charakteren und die extrem negative Darstellung kleiner, heutzutage weitgehend unbedeutender Charakterschwächen wie Unbeherrschtheit sorgt beim Leser für Selbstreflexion, da man sich fragt, was denn die Protagonisten von ihm halten würden.

Meiner Meinung nach ist Verstand und Gefühl sehr lesenswert, wenn man leichte, angenehme Lektüre sucht. Wie bei den anderen Büchern von Jane Austen kann man von Anfang an davon ausgehen, dass die Protagonistinnen am Schluss glücklich verheiratet sind.