Rezension
Der Autor lässt eine ungeheure Flut von, im wahrsten Sinne des Wortes, fantastischen Figuren auf uns los, die man alle irgendwie sofort ins Herz schließen muss – auch die Bösen. Und obwohl der Autor auch keinen Skrupel hat, die eine oder andere Figur einfach mal so umzubringen, kann man ihm deshalb doch nicht böse sein.
Das Tempo des Buches ist rasant. Es gibt praktisch keine Verschnaufpausen für den Leser, immer gibt es etwas Neues zu entdecken, herauszufinden, zu lernen. Man fliegt geradezu durch das Buch, obwohl es nicht leichtfertig auf der Seite zu lesen ist, da man ein gewissen Maß an Konzentration braucht, um den Faden nicht zu verlieren. Da kann einem schon mal entgehen, dass es kein dreizehntes Kapitel gibt, sondern dass an das zwölfte gleich das vierzehnte anschließt.
“Der Fall Jane Eyre” sprüht nur so vor Witz, Skurrilität und Liebenswürdigkeit, aber auch vor Action und unaufhaltsamer Spannung. Doch ich fürchte, dass diese Buchreihe nur was für Leute ist, die viel lesen und auch den einen oder anderen Klassiker verschlungen haben. Viele Witze, Anspielungen oder auch Teile der Handlung lassen sich nur gut verstehen, wenn man sich auch (wenigstens ein bisschen) mit Literaturgeschichte auskennt. Wenn man Charlotte Brontes “Jane Eyre” nicht gelesen hat oder zumindest die Figuren und die Handlung kennt, wird wenig Freude mit “Der Fall Jane Eyre” haben, was sicherlich ein Manko des Buches ist. Da ich “Jane Eyre” allerdings kenne und somit so ziemlich alle Anspielungen verstanden habe und auch dem Plot ohne Probleme folgen konnte, hatte ich sehr viel Freude mit diesem Buch und freue mich schon auf alle anderen Teile der Thursday Next-Reihe.