„Es könnte also passieren, dass wir etwas unternehmen, was gar keinen Unterschied herbeiführt und was womöglich schon einmal getan wurde? Und niemand wird jemals erfahren, was wir getan haben, wenn doch eines Tages jemand Erfolg haben sollte?“ (Seite 102)
Eine Fortsetzung nach 13 Jahren? Wow, damit habe ich schon lange nicht mehr gerechnet(!), aber schon nach den ersten Seiten war ich wieder im Geschehen und dem eigenwilligen Stil gefangen.
Ebenso wie beim ersten Band ist der Start wieder sehr holprig.
Ich mochte den Teaser ähnlichen Einstieg, den man auch vom ersten Band kennt.
Grau habe ich vorher nicht noch einmal aus dem Bücherregal gekramt, aber Fforde hat einen ganz eigenen Stil, der durch seine Eigenwilligkeit auffällt und schnell erkennbar ist.
Der Autor verliert sich in unglaublich vielen Details, leider empfand ich viele wieder als Sinnlos und unnütz.
Wie auch im ersten Band habe ich wieder eine ganze Weile gebraucht um Eddie und seine super skurrile Welt zu akzeptieren.
Schade fand ich es ein wenig, dass die Hinternamen/Ortsnamen nicht erneut auf deutsch waren, sondern nun englisch blieben, allerdings habe ich den ersten Teil von 2011 und keine Ahnung, ob das bei der Neuauflage sich auch zwischen den Bänden unterscheidet.
Jane ist wieder mein Liebling, ich mochte und mag ihre ruppige Art. Bei Eddie habe ich wieder eine Weile gebraucht, um ihn zu mögen. Allerdings fand ich es echt klasse, ihn zu beobachten, wie er anfängt in größeren Dimensionen zu denken.
Trotzdem gab es keine größeren Weiterentwicklungen der Figuren, was ich sehr schade fand. Probleme und Lösungen sind zu einfach konstruiert und das hat dafür gesorgt, dass sie sich gar nicht verändern und entwickeln mussten, weil sie mit allem mehr oder weniger durchgekommen sind.
Die Story braucht Zeit zum Zünden, aber auch dann konnte sie leider meine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Ich hatte endlich auf einen Kampf gegen das System gehofft, auf Helden, aber sie blieben Überlebende, mit mehr Glück als Verstand.
Und trotzdem war es eine weitere nette Geschichte, dessen Fortsetzung hoffentlich nicht weitere 13 Jahre braucht, denn das Ende trifft immer wieder den Punkt, an dem man am liebsten Eingestiegen wäre und mit Freude weiterlesen würde.