Cover des Buches Wir beide, irgendwann (ISBN: 9783442480166)
Rezension zu Wir beide, irgendwann von Jay Asher

Rezension zu "Wir beide, irgendwann"

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ganz nett, aber aus der Idee hätte man auf jeden Fall mehr machen können.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Inhalt:

Mai 1996: Die 16-jährige Emma ist überglücklich, als sie ihren ersten Computer geschenkt bekommt. Sie will sich sofort in ihr Email-Konto einloggen, stößt dabei jedoch auf eine merkwürdige Seite namens „Facebook“. Dort sieht sie genau, wie ihr Leben aussieht – in 15 Jahren. Zusammen mit ihrem besten Freund Josh geht sie der Sache auf den Grund und die beiden entdecken, dass sie mit ihren Handlungen in der Gegenwart die Zukunft beeinflussen können. Emma ist dazu auch fest entschlossen, den ihre sieht nicht gerade rosig aus: Mit 31 Jahren ist sie arbeitslos und unglücklich verheiratet. Für Josh könnte dagegen alles genau so weitergehen, da er laut Facebook in 15 Jahren reich und mit dem schönsten Mädchen der Schule verheiratet sein wird. Und noch etwas sorgt für ein angespanntes Verhältnis zwischen den beiden: Wenige Monate zuvor hat Josh Emma offenbart, dass er mehr als nur ihr bester Freund sein möchte, aus Angst um ihre Freundschaft hat sie ihn jedoch zurückgewiesen…

Schreibstil:

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Grundidee sofort angesprochen. Das Konzept hat auf jeden Fall viel Potenzial und ich war gespannt, wie die Autoren das mit den beiden Zeitebenen umsetzen würden. Mir fiel es leicht, in die Geschichte hineinzufinden, da der Text schön leicht und flott zu lesen ist. Der Tonfall von Jugendlichen ist gut getroffen und es gibt viele witzige Szenen und Dialoge. Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht von Emma und Josh erzählt, was mir gut gefallen hat. Außerdem vermitteln die Autoren sehr überzeugend Nineties – Flair und würzen den Text mit vielen Popkulturanspielungen.

Handlung:

Es gibt nicht viel Vorgeplänkel zu Beginn, wir sind gleich mittendrin in der Geschichte. Gut gefallen hat mir die Darstellung von Emmas und Joshs Reaktionen, als sie Facebook entdecken. Beide können es zuerst nicht fassen und halten das Ganze für einen Scherz. Emma ist dann aber schneller bereit, daran zu glauben, als Josh, was auch zu ihrem Charakter passt. Sobald sie herausfindet, dass ihre Zukunft unglücklich sein wird, versucht sie, das durch ihre Handlungen in der Gegenwart zu ändern. Josh dagegen denkt, nicht ganz uneigennützig, dass man mit diesen Dingen nicht herumspielen sollte. Gleichzeitig geht es immer auch um das, was einige Zeit vorher zwischen Emma und Josh vorgefallen ist. Nach dem starken Einstieg hat mir die ganze Geschichte über irgendwie echte Spannung gefehlt. Die Handlung plätschert so vor sich hin, ohne dass die Story richtig vom Fleck kommt. Mit Facebook herumzuspielen, ist für Josh und Emma zu keinem Zeitpunkt gefährlich oder mit dramatischen Folgen verbunden. Selbst am Ende gibt es nicht wirklich ein Finale oder etwas in der Art.

Charaktere:

Josh war mir als Protagonist sofort sympathisch. Er ist, besonders für einen Jugendlichen, sehr anständig und moralisch. Natürlich schwärmt er für das hübscheste Mädchen der Schule, aber im Grunde weiß er schon, was im Leben wirklich zählt. Wie jeder Junge in seinem Alter kämpft er jedoch mit einigen Unsicherheiten, außerdem leidet er unter seinen strengen Eltern. Mit Emma bin ich dagegen nicht ganz so gut zurechtgekommen. Besonders im Vergleich mit Josh verhält sie sich oft egoistisch und unreif. Ich konnte ihre Handlungen manchmal nicht wirklich nachvollziehen. Emma verletzt andere Menschen und besonders Josh leichtfertig, will teilweise aber nicht mal eingestehen, dass sie einen Fehler gemacht hat. Ihr Umdenken am Ende kam für mich dann ein bisschen spät und plötzlich. Zu dem Zeitpunkt war ich mir ehrlich gesagt gar nicht mehr sicher, ob ich überhaupt will, dass die beiden zusammenkommen.

Fazit:

Eine tolle Idee, deren Potenzial aber leider nicht wirklich ausgeschöpft wurde.

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