Rezension zu Die Selbstmord-Schwestern von Jeffrey Eugenides
Ein Erstlingswerk zum Nachdenken!
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Kurzmeinung: Ein Roman, der viele Fragen aufwirft - sehr bewegend!
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren
Anfang der siebziger Jahre gerät die Welt in einer amerikanischen Vorstadt aus den Fugen. Dort lebt die Familie Lisbon - bestehend aus Mr. und Mrs. Lisbon sowie ihren Töchtern Cecilia (13), Lux (14), Bonnie (15), Mary (16) und Therese (17). Als Cecilia schließlich "erfolgreich" in den Freitod stürzt, beginnt das "Jahr der Selbstmorde", das die Beobachter für immer verändern wird.... "An dem Morgen, als die letzte Lisbon-Tochter Selbstmord beging - Mary diesmal, mit Schlaftabletten wie Therese -, wussten die Sanitäter schon genau, wo die Schublade mit den Messern war, wo der Gasherd und wo im Keller der Balken, an dem man das Seil festbinden konnte." Dieser erste Satz macht gleich deutlich, wie die Geschichte ausgehen wird. Bis zuletzt hofft man, dass es ja nur ein Irrtum sein kann. Als die Jüngste Selbstmord begeht, scheint es keinen Ausweg aus der Trauer für die Übrigen zu geben. Die Töchter verschließen sich, die Eltern verschärfen die strengen Regeln im Haus immer mehr. Und doch gibt es einen Hoffnungsschimmer - Lax verliebt sich und ermöglicht ihren Schwestern so ein unerwartetes Ausbrechen aus ihrer Lethargie. Es wird klar, wie unterschiedlich die Mädchen doch sind und was ihnen Antrieb im Leben gibt. Der Autor schreibt sehr ausdrucksstark - gefühlvoll und abschreckend zugleich. Als Erzähler dienen die in die Jahre gekommenen Nachbarjungen, die die Lisbon- Mädchen vergöttert haben und nie vergessen konnten. Das Buch hat mich sehr berührt und auch ich stelle mir die Frage: Was treibt einen wirklich zu dieser Tat - gibt es diesen einen großen Grund oder ist es doch facettenreicher?