Jenny Bünnig

 4,2 Sterne bei 88 Bewertungen
Autorenbild von Jenny Bünnig (©)

Lebenslauf

Jenny Bünnig, Jahrgang 1984, studierte Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte und promovierte zu melancholischer Zeit- und Raumwahrnehmung. Sie war jüngst Teilnehmerin der Romanwerkstatt der Bayerischen Akademie des Schreibens. Weitere Informationen unter: www.jennybuennig.de

Alle Bücher von Jenny Bünnig

Cover des Buches Worüber wir nicht reden (ISBN: 9783784434162)

Worüber wir nicht reden

 (20)
Erschienen am 22.12.2016
Cover des Buches Meine fremde Freundin (ISBN: 9783716040393)

Meine fremde Freundin

 (15)
Erschienen am 13.04.2022
Cover des Buches Der Sommer hat vier Wände (ISBN: 9783784433790)

Der Sommer hat vier Wände

 (6)
Erschienen am 10.07.2015

Neue Rezensionen zu Jenny Bünnig

Cover des Buches Meine fremde Freundin (ISBN: 9783716040393)
Paperboats avatar

Rezension zu "Meine fremde Freundin" von Jenny Bünnig

Ein inspirierender Beziehungsroman mit Tiefgang
Paperboatvor 2 Jahren

Mit einem geklauten Zelt, 62 Euro in der Tasche und einem Rucksack voller Erinnerungen macht sich Josephine auf einen planlosen Weg durchs Ruhrgebiet. Etwas hat ihre Welt durcheinandergeworfen, sie ist nicht mehr fähig in geschlossenen Räumen zu sein. Rastlos wandert sich Josephine die Füße in den Turnschuhen wund, klingelt bei fremden Menschen, um sie zu fragen ob sie ihr Zelt in ihren Vorgärten aufschlagen kann.
Immer einen Fuß schwer vor den anderen setzend, ist sie in Gedanken die meiste Zeit bei Inken. Mit Inken ist Josephine schon seit Kindertagen befreundet. Schöne Zeiten und schwere Krisen verbinden die beiden Frauen. Doch dann ist etwas vorgefallen, das Inken und Josephine entzweit hat. Zwischen Mülheim, Duisburg und Krefeld versucht Josephine in Gedanken Inkens Innerstes zu ergründen, von dem Josephine immer geglaubt hat es zu kennen und Antworten auf die drängenden Fragen in ihrem Kopf zu finden.

Josephines Suche war auch eine Suche für mich als Leserin. Man wird in Josephines Gedanken einer innigen und tiefen Freundschaft gezogen und fragt sich, was dieses Band zerstört haben könnte. Josephines ziellose Wanderung ist gespickt mit einigen wenigen Begegnungen, denen man das Coleur des Ruhrgebiets durchaus anmerkt. Sprunghaft wechseln die Szenarien aus Erinnerungen und Eingebungen, doch fand ich mich nie wirklich verloren in der Erzählung, sondern empfand es als einen inspirierenden Einblick in diese Freundschaft der Frauen. Wunderschön und nicht alltäglich war dieses Buch für mich.

Cover des Buches Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht (ISBN: 9783784481869)
InaRoms avatar

Rezension zu "Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht" von Jenny Bünnig

Ein turbulenter Roadtrip
InaRomvor 2 Jahren

Die junge Ria trauert um ihren Vater und möchte nur weg. Sie beschließt in letzter Sekunde, sich dem Roadtrip ihrer Oma Charlotte „Charlie“ und ihren drei besten Freundinnen anzuschließen. Mit Hildegard „Hildie“, Margot und Frau Lensker, der stolzen Besitzerin eines in die Jahre gekommenen roten VW-Buses, geht es ab in den Süden. Jede der Frauen hat auf der geplanten Reiseroute ein bestimmtes Ziel vor Augen, wohin sie der alte Bus bringen soll. Die eine schwelgt in Erinnerungen an ihre erste große Liebe, die andere möchte einen Papagei wiederfinden und auch zuckersüße Rache und Schuldgefühle loszuwerden, ist eine Option. Nach anfänglichen großen Schwierigkeiten mit den alten Damen, aber daraus auch resultierenden schönen Momenten, gelingt es Ria ihre Trauer und Wut ein wenig abzustreifen und dem Leben wieder positiv entgegen zu blicken.

Der Klappentext und das witzige Cover des Taschenbuches haben mich sofort angesprochen. Auf 349 Seiten und in sieben Etappen, die jeweils den Ort eines Reisestopps darstellten, folgte ich einer warmherzigen und klugen Geschichte über das Leben, unerfüllter Träume und einer unzerstörbaren Freundschaft. Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen der verschiedenen Charaktere und Reisestopps sind sehr gut vorstellbar. Die sehr witzigen, manchmal auch wehmütigen Dialoge sind der Autorin Jenny Bünnig wunderbar gelungen. Ich war schon immer gespannt, was auf die jeweilige Dame bei ihrem ausgewählten Halt in einem Ort in Europa, zukommt.

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive der jungen Ria erzählt, die bei mir aber durch ihre trotzige, fast schon pubertäre Art, am wenigsten Sympathien gewinnen konnte. Anders bei den vier älteren Damen der außergewöhnlichen Busgesellschaft:

Margot: eine schwerkranke Frau, die immer durch ihre kurzen Lesungen im Bus für Unterhaltung sorgt und alle mit ihrer alten Kamera für einen Fotostopp strapaziert - und von Schuldgefühlen geplagt wird

Hildie: immer gut aufgelegt und mit einem Buch in der Hand, egal ob im Bus oder auf der Straße und einen weisen Spruch von Dichtern oder prominenten Personen auf den Lippen – trotz schwerer Kindheit

Frau Lensker (ohne Vorname!): Dieser Charakter hat es mir angetan. Frau Lensker liebt ihren VW-Bus über alles und hadert natürlich mit den Frauen, denen sie erlaubt, sich hinter das Lenkrad zu setzen. Sie ist der weiche Kern hinter der harten Schale, über die ich oft lachen musste. Ihr Kampf, dem Super-Papagei „Signore Verdi“, einem Mynah, zu lernen, dass er ihren Namen sagt, war zum Brüllen.

Oma Charlie: warmherzig und couragiert

Die Geschichte ist eine Tragikomödie, mit ihren heiteren und traurigen Elementen, die mich bestens unterhalten hat und die ich gerne weiterempfehle.

Cover des Buches Meine fremde Freundin (ISBN: 9783716027899)
rewarenis avatar

Rezension zu "Meine fremde Freundin" von Jenny Bünnig

Meine Freundin und ich
rewarenivor 4 Jahren

Was gibt es schöneres, als eine tiefe Freundschaft von Kindheit an? So ist es mit Inken und Josephine, die stets zusammen waren und alles miteinander geteilt haben. Doch nun, mit Anfang 30, zieht Josephine nur mit ihrem Rucksack und einem Zelt umher. Sie wandert alleine, hofft, dass wildfremde Menschen sie in ihrem Garten kampieren lassen und denkt an die Zeit mit Inken nach und auch darüber, warum ihre Freundschaft nicht mehr besteht.

,, Meine fremde Freundin“ von Jenny Bünnig erzählt in einer emotionalen und ruhigen Art und Weise die Freundschaft zwischen Inken und Josephine, die, so wie es jeder gedacht hat, nichts und niemand auseinander bringen könnte. Es ist eine Geschichte die von der Zuneigung zweier Frauen berichtet, die von Kindheit an bestanden hat. Die Autorin hat dabei viele Szenen beschrieben wo man gespürt hat, wie sich die beiden bei Sorgen und Problemen gegenseitig unterstützt haben, wie sie fast schon wie Geschwister waren, die sich alles erzählen konnten und die auch gedacht haben, dass diese tiefe Verbundenheit für immer bestehen würde. Aber wie das Leben so spielt kommt vieles anders, als man denkt. Auf Josephines Reise trifft sie viele Menschen, die ihr helfen wollen, aber auch auf Menschen, die in ihrem Leben eine große Rolle gespielt haben. Mir sind dabei ein wenig zu viele Namen aufgetaucht, wo ich manchmal nicht mehr genau wusste, wo ich sie zuordnen soll. Der Roman ist zwar tiefsinnig, aber für mich auch zu sprunghaft aufgebaut. Die Szenen aus der Vergangenheit wechseln oft übergangslos in die Gegenwart und auch sonstige Zeitsprünge lassen dabei keinen roten Faden erkennen. Der Schreibstil ist flüssig und es sind schöne Gedankengänge dabei. Obwohl Inken und Josephine vom Charakter her völlig verschieden sind, haben beide zueinander gefunden. Dass man aber trotzdem nie sein Gegenüber wirklich kennen kann, hat Josephine in dem Roman erfahren müssen und der Leser hat sie bei ihrer Selbstfindungsreise begleiten können. Der Roman war zwar berührend, aber leider konnte bei mir der Funke nicht überspringen, weil mir der Handlungsaufbau einfach zu sprunghaft und teilweise auch verwirrend war ob der Personen, die plötzlich aufgetaucht und ebenso schnell wieder verschwunden waren.



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