Rezension zu Schneckenmühle von Jochen Schmidt
Rezension zu "Schneckenmühle" von Jochen Schmidt
von Shunya
Rezension
Shunyavor 11 Jahren
Es ist der Sommer 1989 in der DDR und Jens darf zum letzten Mal ins Ferienlager Schneckenmühle fahren. Der 14jährige findet schnell Anschluss bei den Jungs und auch bei den jüngeren Mädchen, denen er schnell ein Held wird. Im Ferienlager wird Skat gespielt, Fußball, Tennis, es gibt Wanderungen und Bastelstunden und noch so einiges mehr. Mit der Zeit bekommt er mit, wie ein Mädchen namens Peggy gehänselt wird, doch Jens hält sich lieber heraus, damit nicht alles auf ihn zurückfällt und eines Tages ist Peggy dann plötzlich nicht mehr da und nur Jens weiß wo sie ist... Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Jens ist einem von Anfang an sympathisch. Ein ruhiger und nachdenklicher Junge, der nicht tanzen kann und Ärger lieber aus dem Weg geht. Peggy hingegen lernt man erst zum Ende des Buches besser kennen. Ansatzweise lernt man auch die anderen Kinder im Ferienlager kennen, sowie die Leiter dort. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, insgesamt also in 35 Kapiteln und innerhalb davon in sehr viele kürzere Absätze, was am Anfang beim Lesen ein wenig abgehackt wirkt und den Leser schnell irritiert. Wenn man aber am Ball bleibt, fällt das nach einer Weile aber nicht mehr so stark auf. Durch Jens Gedanken erfährt man viel über die Zeit in der DDR und ich war immer wieder überrascht, was für Sachen ihm so aufgefallen sind. Auch hat er sich für Politik interessiert, wofür ich in dem Alter so rein gar nichts übrig hatte. Da das Buch ein halbes Jahr nach meiner Geburt spielt, war es interessant zu lesen, wie das Leben damals so war. Viele Dinge waren mir nicht bekannt und ich habe vieles dazugelernt. Das Ende des Buches hat mir gut gefallen, auch wenn es relativ offen ist. Ich hätte gerne noch mehr über Jens Leben gelesen. Alles in allem war es ein schönes Buch. Auf jeden Fall zu empfehlen!