Cover des Buches 19 Minuten (ISBN: 9783867174084)
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Rezension zu 19 Minuten von Jodi Picoult

Wer ist der Täter?

von simsa vor 9 Jahren

Rezension

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simsavor 9 Jahren

Es dauerte genau 19 Minuten.

19 Minuten die alles verändern.

19 Minuten nach denen nichts mehr so ist, wie es einmal war.

Als der Schüler Peter Houghtons an diesem Tag im März die Schule betritt, beginnt sein Amoklauf. Jahre lang wurde er von seinen Mitschülern, veralbert, gemieden, verspottet und gequält. Er kann nicht mehr.

Am Ende der Tat stehen 10 Todesopfer und viele verletzte Personen. Dieses Buch zeigt einen Blick hinter die Kulissen.



Selten ist es mir so schwer gefallen eine Rezension zu schreiben. Nicht weil mir dieses Hörbuch nicht gefallen hätte, im Gegenteil, aber ist es doch ein Thema, das sehr brisant ist.

Es geht um den Albtraum aller. Ein Amoklauf. Mitten in der Schule und so völlig unerwartet, dass der ganzen Stadt der Atem stockt.

Doch die Autorin Jodi Picoult zeigt einen Blick hinter die Tat. Natürlich erleben wir das Hier und Jetzt mit und doch dürfen wir auch in die Vergangenheit blicken. Wer ist Peter Houghton wirklich? Was veranlasste ihn zu dieser Tat und welche Personen aus seinem Umfeld spielten eine wichtige Rolle in seinem bisherigen Leben?

So ist es nicht nur sein Blickwinkel der gezeigt wird. Wir dürfen auch die Schülerin Josie begleiten, ebenfalls ihre Mutter Alex die Richterin ist und auch seine Mutter und sein Verteidiger zeigen hier ihre Sicht auf die geschehenen Dinge.

Ich persönlich möchte auf keinen Fall diese Tat verharmlosen und doch erlebt man in „19 Minuten“ einen sehr sensiblen Menschen, der aufs Schlimmste von seinen Mitschülern gequält wurde. Das stellte mir natürlich die Frage, ist nur Peter hier der Täter, oder sind es auch seine Peiniger der letzten Jahre?

Aber dazu solltet ihr selbst das Buch bzw. Hörbuch versuchen und eine eigene Meinung bilden.

Da ich das Hörbuch verfolgen durfte und es stellenweise vor Spannung nicht anhalten mochte, möchte ich hier auch noch einmal auf die Sprecher eingehen.

In „19 Minuten“ dürfen wir Tom Schilling als Peter lauschen, der dem Protagonisten eine ganz eigene Farbe verleiht. Wo ich zu Beginn nicht sicher war, ob mir seine Art des Lesens gefällt, merkte ich am Ende doch die Zerbrechlichkeit, die er der Figur mitgibt. Dies Beeindruckt von Kapitel zu Kapitel mehr und war nach einer kurzen Gewöhnungsphase absolut passend.

Katharina Wackernagel, die für mich der Puls des Buches war, brachte mir sehr viel Atmosphäre mit. Sie war für mich die Person, der ich hier besonders gerne gelauscht habe. Mit ihrer frischen, aber auch warmen und emotionalen Art, konnte sie mich direkt ins Geschehen katapultieren.

Zusätzlich möchte ich aber auch Oliver Brod, Ulrike Hübschmann, Rosalie Thomass und Bernhard Schütz erwähnen. Jede dieser Personen konnte ihre Figur wunderbar verkörpern, jeder brachte Zerbrechlichkeit, Mut, aber auch Ehrlichkeit in die Stimme. Ich habe das Zusammenspiel genossen, hatte durch die Art des Lesens ein Bild vor Augen und war absolut gefesselt.

Mein Fazit:

Eine Geschichte, die an die Nieren geht. Nicht nur die Tat, sondern auch die Vorgeschichte bringt uns zum Nachdenken.

Kein einfaches Thema, aber absolut empfehlenswert.

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