Cover des Buches Beim Leben meiner Schwester (ISBN: 9783492247962)
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Rezension zu Beim Leben meiner Schwester von Jodi Picoult

REZENSION: Beim Leben meiner Schwester

von igbuchblueten vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Selbst mit tränenverschleiertem Blick konnte ich es nicht aus der Hand legen und musste weiterlesen!

Rezension

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igbuchbluetenvor 8 Jahren

Nachdem das Buch schon 4 Jahre bei mir rumsteht, ich es schon einmal angelesen, dann aber wieder abgebrochen habe und den Film aber über alles liebe, dachte ich mir, es wäre nun Zeit dem Buch eine zweite Chance zu geben und siehe da, ich konnte es nicht aus der Hand legen.

Der Punkt, welcher mich damals dazu brachte das Buch abzubrechen, waren die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven. Jetzt aber fand ich war es genau das, was die Geschichte ausgemacht hat. Man hat den Plot von jeder erdenklichen Position aus betrachtet und dann beginnen die Grenzen zwischen richtig und falsch und Moral und Ethik zu verschwimmen.

Ist es richtig, ein weiteres Kind zu bekommen, nur um ein Krankes damit am Leben zu erhalten? Ist es fair, den anderen Kindern nicht so viel Aufmerksamkeit zu schenken, weil ein Anderes todkrank ist? Ist es fair, dass es überhaupt kranke Kinder gibt, und ihre Eltern ständig mit der Angst leben müssen, es zu verlieren? Ist es moraisch verwerflich, wenn ein Kind nicht mehr nur als Ersatzteillager herhalten möchte, obwohl das zur Konsequenz hat, dass das Geschwisterchen stirbt? Dies ist nur ein Teil der Fragen, mit denen sich Jodi Picoult in ihrem Roman beschäftigt und ich denke, dass ich nicht alleine damit bin, wenn ich sage, dass sie sich wirklich ein kontroverses Thema ausgesucht hat. Die Umsetzung aber, ist wahrhaftig genial.

Man begleitet die Fitzgeralds, das sind Mutter Sara und Vater Brian, Jesse, der Älteste, Kate, die Leukämie hat, und Anna, die bei jeder Gelegenheit Thrombozyten, Knochenmark u. ä. an ihre Schwester Kate spendet, weil diese sonst stirbt. Nun hat Anna davon aber im wahrsten Sinne des Wortes die Schnauze voll und möchte endlich wie ein eigenständiger Mensch behandelt werden und nimmt sich dazu den Anwalt Campbell Alexander zur Hilfe.

Der Roman dreht sich zum Einen um Kates Krankheitsverlauf und zum Anderen um die Gerichtlichen Vorgänge, die über Kates Leben entscheiden. Als Leser kann man sich nicht für eine Seite entscheiden. Man kann Sara und Brian verstehen, die ihr Kind nicht verlieren wollen, gleichzeitig kann man aber auch Anna verstehen, die nicht mehr so eingeschränkt leben möchte, nur weil ihre Schwester krank ist und sie ein 100%ig übereinstimmender Spender ist.

Ich hatte immer wieder Tränen in den Augen, aber auf den letzten 70 Seiten musste ich dann doch hemmungslos Schluchzen und wie ein Baby weinen. Man denkt die ganze Zeit, man wüsste wie das Buch endet, vor allem, wenn man den Film schon gesehen hat, aber Jodi Picoult schafft es, dass einem die Luft wegbleibt. Absolut lesenswert, aber bitte nur mit ausreichend vielen Taschentüchern neben sich.

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