Cover des Buches Ein Lied für meine Tochter (ISBN: 9783404169672)
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Rezension zu Ein Lied für meine Tochter von Jodi Picoult

Kontroverse Themen klasse kombiniert

von smilee_lady1988 vor 10 Jahren

Rezension

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smilee_lady1988vor 10 Jahren

Bevor ich zur eigentlichen Rezension komme, vorab eine kleine Info: Ich bin nicht gläubig, aber ich respektiere jeden, der an Gott glaubt. Ich habe in meinem Freundeskreis streng gläubige Personen und ich verstehe mich super, auch wenn ich in Glaubensdingen die Dinge ganz anders sehe.
Wieso lasse ich euch das wissen? Ganz einfach! In diesem Buch sind zwei Themen, die behandelt werden: Homosexualität und Religion. Es ist kein Geheimnis, dass die katholische Kirche nicht sehr offen ist, was Homosexualität angeht. Damit ihr meine Meinung ein wenig besser verstehen könnt und wisst, dass ich niemanden persönlich angreifen möchte, eben die kurze Info oben.

Zoe ist verzweifelt - sie wünscht sich so sehr ein Kind, dass sie alles dafür tut. Aber es nützt alles nichts. Sie verliert erneut ein Kind und ihre Ehe zerbricht. Sie flüchtet sich in ihre Arbeit als Musiktherapeutin und trifft dabei auf Vanessa, die sie bereits aus einer vorherigen Zusammenarbeit kennt. Es entwickelt sich eine enge Freundschaft, die von Schicksalsschlägen geprägt ist und bald ist da mehr zwischen den beiden Frauen.
Auch Max hat mir der Scheidung seine Probleme und er flieht sich in seine Alkoholsucht zurück. Durch eine Unfall wird er erleuchtet und findet zur Kirche - und die Dinge nehmen ihren Lauf, als Zoe Anspruch auf die 3 Embryonen erhebt, die noch eingefroren darauf warten, zu Kindern heranwachsen zu dürfen.

Wieder hat Jodi Picoult zwei Themen ausgesucht, die brisant sind und dieses Mal kann ich mich ganz klar positionieren: Ich bin eindeutig für Zoe! In der heutigen Zeit sollte die Kirche soweit Verständnis für Menschen aufbringen, die anders sind - aber leider ist dies nicht so. In diesem Buch wird diese Kontroverse sehr gut geschildert und ich hätte einige Male am liebsten diese Kirchenmenschen durchgeschüttelt bei so viel Engstirnigkeit. Man hat den Eindruck, wenn man die Menschen so reden hört, dass sie noch im Mittelalter leben, anstatt sich ein wenig anzupassen oder wenigsten ein gewisses Verständnis zu entwickeln. Die Welt bewegt sich weiter, jeden Tag und die Zeiten ändern sich eben.

Jodi Picoult hat die beiden Seiten sehr bildlich dargestellt und man konnte sich gut in die einzelnen Personen hineinversetzen.

Das Buch hat mich sehr berührt - immer wieder habe ich mit Zoe gelitten und war dann wieder wütend auf Max und die anderen Mitglieder der kirchlichen Gemeinde. Es war ein wahrliches Wechselbad der Gefühle für mich - und genau das hat mir gefallen. Auch die Beziehung zwischen Zoe und Vanessa wurde sehr gut geschrieben - mir hat es gut gefallen.

Auch der Schreibstil war wieder klasse - ich könnte stundenlang in dem Buch versinken, ohne müde zu werden!

Religion und Homosexualität - auf den Punkt gebracht und klasse geschrieben. Daher gibt es von mir fünf Sterne.

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