Cover des Buches Mein Herz zwischen den Zeilen (ISBN: 9783414823656)
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Rezension zu Mein Herz zwischen den Zeilen von Jodi Picoult

Ein paar Worte zu... Jodi Picoult & Samantha van Leer - Mein Herz zwischen den Zeilen

von maaraavillosa vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Eine herzallerliebste Geschichte, besonders schön verpackt (sowohl außen als auch innen) und keinesfalls nur für kleine Mädchen :-)

Rezension

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maaraavillosavor 9 Jahren
Die 15. jährige Delilah ist verrückt nach einem Märchenbuch - "Mein Herz zwischen den Zeilen". Auch wenn sie sich selbst schon beinahe für verrückt erklärt, sie kommt einfach nicht von der Geschichte los und kennt beinahe jeden Satz auswendig. Ganz zum Missfallen ihrer vielarbeitenden Mutter, denn die hätte es lieber, würde sich Delilah doch wie jedes andere Mädchen in diesem Alter auch benehmen. Doch Delilah kann einfach nicht anders, und schlägt das Märchen immer und immer wieder auf. Ganz besonders gut kann sie sich mit der Hauptfigur des Romans, dem atypischen Helden Prinz Oliver, identifizieren. Auch er musste ohne Vater aufwachsen und ist alles andere als mutig.
Eines Tages traut Delilah ihren Augen nicht recht, irgendwas war anders am Märchenbuch. Hat sich Prinz Oliver da tatsächlich bewegt? Ritzt er just in diesem Moment die Worte "Hilf mir!" in die Klippen? Delilah muss feststellen, dass es weitaus mehr zwischen den Zeilen zu entdecken gibt, als angenommen und dass die Märchenwelt nicht immer nur Märchen ist! So viel zunächst einmal zum Inhalt. Wie das Ganze ausgeht, müsst ihr natürlich selbst lesen :-) Mir hat das Buch wirklich sehr, sehr gut gefallen. Vorab sollte hier allerdings erwähnt sein, dass Mein Herz zwischen den Zeilen kein typisches Jodi Picoult-Buch ist. Die Autorin greift normalerweise ganz andere Themen auf, beschäftigt sich vor allem mit Schicksalsschlägen (19 Minuten handelt zum Beispiel von einem Amoklauf in einer amerikanischen Highschool). Die Idee zu Mein Herz zwischen den Zeilen war eigentlich die ihrer Tochter Samantha, mit der sie dann zusammen das Buch umgesetzt hat. So darf man als Leser dementsprechend kein literarisches Meisterwerk erwarten. Deshalb ist es aber nicht weniger schlecht - ganz im Gegenteil. Ich empfand Delilah als eine sehr angenehme Protagonistin. Da ihre Mutter sehr viel arbeiten muss und der Vater sich nicht viel aus ihr macht, flüchtet sie sich in Geschichten. Es hätte ja niemand ahnen können, dass da plötzlich ein Märchenbuch zum Leben erwacht und ein Märchenprinz sie um Hilfe bittet - am allerwenigsten wohl Delilah. Und dennoch hält sie an das, was sie gesehen hat, fest, auch wenn es noch so unwahrscheinlich scheint.
Ich fand die Idee der Geschichte wirklich sehr originell und muss auch sagen, dass mir die Umsetzung dessen außerordentlich gut gefallen hat. Vor allem der Hauptkern hat mich immer an den Spruch "Man ist nur so alt, wie man sich fühlt" erinnert. Ich finde Disney-Filme klasse und schäme mich keinesfalls deswegen und schaue die auch wenn ich schon 25 Jahre alt bin. Natürlich gibt es Arielle nicht wirklich (wobei ... wer weiß das schon?!), aber man wird ja noch ein bisschen träumen dürfen, oder nicht?! Und wie schon das obige Zitat sagt: Vielleicht läuft deshalb so viel falsch in der Welt, weil wir immer weniger an das Unmögliche glauben? Da kann sich ja jeder für sich mal die Frage stellen, wie viel er am Tag eigentlich schwarz malt ;-)
Die Geschichte wird sowohl aus Delilahs Sicht, als auch aus der von Prinz Oliver erzählt. Außerdem nimmt die Geschichte noch einen dritten Erzählstrang ein, nämlich dann, wenn es um das Märchen, welches Delilah liest, selbst geht. Alle drei Stränge sind vor allem optisch gut voneinander zu unterscheiden. Delilah's Sicht ist Magenta eingefärbt, Oliver's Blau und das Märchen selbst Schwarz. Als wäre dies nicht schon sehr hübsch anzusehen, ist das gesamte Buch mit wunderschönen Illustrationen gespickt, was es natürlich rein optisch nochmal aufwertet.
Lediglich das "Happy End" hat mich ein bisschen unzufrieden zurückgelassen, das war dann doch ein bisschen sehr abstruß. In der Gesamtwertung fällt dies aber nicht sehr ins Gewicht, denn es gab von mir für Mein Herz zwischen den Zeilen vier von fünf Sternen. Ein außerordentlich, und in jeder Hinsicht, schönes Märchen!
Wer das eShort Hinter den Buchstaben von Felicitas Brandt gelesen hat, dem wird auch diese Geschichte sehr gut gefallen. Geht Die Buchspringer von Mechthild Gläser eigentlich in dieselbe Richtung? Dann kommt das gleich auf meine Want To Read-Liste!
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