Cover des Buches Vincent (ISBN: 9783257236477)
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Rezension zu Vincent von Joey Goebel

Die Leiden des jungen Vincent

von Bellami vor 10 Jahren

Rezension

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Bellamivor 10 Jahren

Vincent ist ein ungeschliffenes Talent und wird von einem amerikanischen Medienmogul entdeckt, der ihn in seine gegründete Akademie für begabte Kinder aufnimmt. Dort soll er zu einem perfekten Künstler ausbildet werden. Sein Ziel ist es den Massen, so nach und nach anspruchsvolle Unterhaltung einzuträufeln. Nur dafür leben diese Kinder und bekommen eigens dafür einen persönlichen Manager.

Seine Philosophie: Kreativ und künstlerisch auf hohem Niveau bleibt man nur, wenn man Trauer und Schmerz empfindet. Vincents Manager verdient viel Geld dafür zu sorgen, Vincents Leben zu manipulieren. Mit Erfolg.


Das Thema Medien auf die Schippe zu nehmen geht das überhaupt noch?

Gerade läuft wieder im Fernsehprogramm das Dschungelcamp und diese Sache wo irgendwelche Frauen sich zum Affen machen, ach ne das passt eher zum Dschungelcamp, also wo irgendwelche Frauen unbedingt ihr schönes Gesicht verlieren wollen und sich die Blöße geben, weil jede ungedingt den einen Mann haben will und der so nach und nach alle Frauen mal durchprobieren kann. Oder ist dieser Bachelor der, der sich zum Gespött der Nation macht? Müsste man eigentlich denken! Leider ist es so, dass es den Leuten gefällt. Die Einschaltquoten sind enorm und ich höre von allen Seiten nur, habt ihr das gesehen und war das nicht cool ... .... Den Leuten gefällt es offensichtlich , Anderen auf den Tisch, in die Schränke oder unter die Decke zu schauen. Auch in der Radiowelt ist es nicht anders. Schnellgeschriebene Songs oder meistens einfach nur mal schnell gecovert, die den ganzen Tag gedudelt werden und die man nach 2mal hören selbst nicht mehr hören kann. Muss ja gefallen, auch hier haben die Radiosender eine ständige treue Anzahl von Hörern.


In so einer Zeit, wo das Niveau der Unterhaltung auf fast allen Gebieten auf der untersten Stufe so vor sich hindümpelt kann ich mir vorstellen, dass es einem Schriftsteller in den Fingern juckt über das Thema einen Roman zu schreiben.


Joey Goebel ist so ein Roman gelungen. In erster Linie schockiert er, ist aber auch sehr einfühlsam und wechselt zwischen menschlicher Tragödie und triefender Satire. Die Charaktere sind buntgemischt und passen gut in das Gesamtkonzept. Alle Personen, die Vincent in seinem Leben begegnet und die Einfluss auf sein künstlicherisches Schaffen haben oder ihn insperieren könnten werden mit Lieblingsmusiker, Lieblingssendung und Lieblingsfilm vorgestellt. Das sagt vieles aus, wenn nicht alles.

Ich fühlte mich in meiner Ablehnung gegen den derzeitigen Unterhaltungstrend voll bestätigt und hatte trotzdem viel Spaß beim Lesen. Ich muss dafür 5 dicke fette Sterne vergeben.


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