Cover des Buches Faust: Der Tragödie erster Teil (ISBN: B004SIYNWQ)
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Rezension zu Faust: Der Tragödie erster Teil von Johann Wolfgang von Goethe

"Es irrt der Mensch, solang er strebt!"

von Originaldibbler vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein Klassiker, der heute genau so begeistert wie damals.

Rezension

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Originaldibblervor 10 Jahren
"Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang" und ich mache mich daran meine 100. Rezension auf Lovelybooks zu verfassen. Was wäre da passender als mich einem Werk zuzuwenden, dass ich schon mehrfach "mit heißem Bemühen [studiert]" habe. Die Rede ist natürlich vom meinem Lieblingsdrama: Goethes Faust.

Das kurze "Vorspiel auf dem Theater", in dem es um den Sinn von Theateraufführungen geht, endet mit den Worten:

"So schreitet in dem engen Bretterhaus
den ganzen Kreis der Schöpfung aus,
und wandelt mit bedächt'ger Schnelle
vom Himmel durch die Welt zur Hölle."

Diesem Programm folgend findet sich der Leser als nächstes im Himmel wieder, wo die Engel der Herrn preisen und ein Teufel - in Analogie zum biblischen Hiob - die Treue eines gewissen Faust in Frage stellt. In Folge dessen erlaubt der Herr Mephistopheles, so der Name des Teufels, Faust zu verführen solange er auf der Erde wandelt.

Nun beginnt das "eigentliche" Drama. Der Leser lernt nun den Faust, einen studierten Mann, der nichts sehnlicher möchte als zu erkennen, "was die Welt, im Innersten zusammen hält", kennen. Eben diesen versucht Mephistopheles nun sowohl mit Wissen als auch mit irdischen Freuden zu verführen. Von diesem wilden Ritt und seinem (vorläufigen) Ende handelt das Drama.

Trotz des religiösen Ansatzes ist das Drama nicht nur für religiöse Menschen Menschen interessant. Viele der aufgeworfenen Fragen bewegen auch heute noch.

Darüber hinaus ist dieses Drama wirklich ein bedeutendes Stück deutscher Literatur. Das kann man schon an den vielen Idiomen sehen, die noch heute zu unserem Sprachschatz zählen: des Pudels Kern, die graue Theorie und die Gretchen-Frage sind nur drei Beispiele dafür.

Lange Zeit war dieses Stück Pflichtlektüre an deutschen Gymnasien; mittlerweile steht es - zumindest in NRW - nicht mehr auf dem Lehrplan. Für dieses Problem gibt es nur eine Lösung: Lest es privat! Ihr werdet es nicht bereuen.
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