Cover des Buches Das Schicksal ist ein mieser Verräter (ISBN: 9783446240094)
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Rezension zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter von John Green

Eine“ Achterbahn, auf der es immer nur aufwärtsgeht“…

von LibriHolly vor 10 Jahren

Rezension

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LibriHollyvor 10 Jahren

…, nun, in dieser Sitzen Hazel und Gus, die beiden absolut liebenswerten Hauptprotagonisten, nun wahrlich nicht, aber es ist eine wundervolle Vorstellung. Eine Vorstellung, mit der Gus nicht nur sich und Hazel immer wieder aufbaut, sondern auch den Leser. Und dieses Aufbauen ist auch dringend notwendig, geht es doch in dem Buch eher zu wie bei einer Berg- und Talfahrt der Gefühle. Mal muss man lachen, mal ist einem zum Weinen. Diese Geschichte ist eben alles in einem: Brutal, traurig, romantisch, komisch und vor allem geht sie einem so richtig unter die Haut. Es ist die Geschichte der jungen Hazel, 16 Jahre alt, ursprünglich „Schilddrüse, aber mit umfänglichen und hartnäckigen Metastasen in der Lunge.“ Und es ist die Geschichte von Augustus Waters, 17, der vor anderthalb Jahren einen „leichten Anflug eines Osteosarkoms“ hatte. Beide verbindet nicht nur die Krankheit, sondern auch die aufkeimende Liebe zueinander, ein gewisser Grundsarkasmus (was an der einen oder anderen Stelle zu ebenso genialen, wie pointierten Dialogen führt), aber vor allen anderen Dingen auch die Liebe zur Literatur. Eine Liebe von der sie sich beide erhoffen, dass sie durch sie das Leben besser verstehen lernen, den Sinn hinter allem erkennen und die Antwort auf die Frage erhalten, was ein außergewöhnliches Leben ausmacht.


Ich habe sehr gerne in dieser literarischen Achterbahn platzgenommen und mir die Geschichte von Hazel und Gus erzählen lassen. Denn auch wenn das Thema an sich sehr, sehr traurig ist, so bringt einen das Buch doch stellenweise auch zum Schmunzeln, ja, gar zum Lachen. Sicherlich liegt dies zum einen an dem absolut unglaublichen Galgenhumor von Hazel, Gus, aber auch ihrem Freund Isaac. Zum anderen trägt die absolut schräge Figur des emeritierten (im Ruhestand befindlichen) Schriftstellers Peter Van Houten einen guten Teil dazu bei. Dieser zynische Misanthrop, mit dem sich der Autor selbst den Spiegel vorhält, denn wie er einst in einem Interview sagte: „Peter Van Houten ist die absolute Albtraumversion meiner selbst.“ Van Houten ist niemand anderes als der Autor von Hazels Lieblingsbuch „Ein herrschaftliches Leben“. Ein Roman im Roman wenn man so will. Ein Roman, der sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Ein Roman von dem sich Hazel auf eine einzigartige Weise verstanden fühlt. Und ich muss gestehen, ich liebe Romane in Romanen. Aber bevor ihr jetzt zu Googeln beginnt: Vor allen Dingen ist der Roman eines, rein fiktiv. Dennoch ist es ein wirklich gekonnter stilistischer Kniff zu dem John Green da greift, der das Buch zu etwas ganz besonderem macht und mit dem Gedanken spielt, wie viel Einfluss die Literatur auf ein einzelnes Leben haben kann.

John Green wollte nach eigener Aussage mit diesem Buch kein typisches Krebsbuch schreiben, keine „tränentriefende Betroffenheitsliteratur“ und ich finde, dies ist ihm auch absolut gelungen, denn in all der Tragik der Handlung, hat er dennoch den Humor nicht vergessen. Wie John Green Hazel auf S. 192 sagen lässt: „Ich glaube, man hat immer die Wahl, wie man eine traurige Geschichte erzählt,…“. Und Humor ist ja bekanntlich immer noch die beste Medizin, auch wenn sie manchmal nur lindern, nicht heilen kann.

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