Cover des Buches Margos Spuren (ISBN: 9783423086448)
Rezension zu Margos Spuren von John Green

Könnte mich leider nicht restlos überzeugen...

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Konnte mich leider nicht restlos überzeugen.. Ich habe definitiv schon einmal bessere Bücher von John Green gelesen!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Schon seit er denken kann ist Quentin in seine schöne und geheimnisvolle Nachbarin Margo verliebt. Eines Nachts steht sie plötzlich in seinem Zimmer und hat ihn für eine ihrer persönlichen Racheaktionen auserwählt. Zusammen erleben sie eine unglaubliche Nacht und rächen sich an all ihren Freunden, die Margo enttäuscht haben. Umso verwirrter ist Quentin, als Margo am nächsten Morgen urplötzlich verschwunden ist, und ominöse Nachrichten hinterlässt. Doch sind diese kleinen verstreuten Spuren wirklich für ihn gedacht? Und was will Margo damit sagen?

Ich habe schon mehrer Bücher von John Green gelesen; war mal mehr und mal weniger begeistert. Trotzdem waren meine Erwartungen relativ hoch und ich wurde dementsprechend leider enttäuscht.

Die Geschichte an sich ist wirklich interessant und spannend! Die ganze Zeit über fragt man sich, wo Margo wohl steckt und warum sie das ganze überhaupt so geplant hat. Leider wurde ich mit Margo persönlich nicht wirklich warm. Wenn ich sogar ganz ehrlich bin, fand ich sie entsetzlich nervtötend. Sie wirkte auf mich wie eine ziemlich unsympathische und selbstsüchtige Person. Ohne auch nur auf die Konsequenzen zu achten, verschwindet sie spurlos; ohne ihren Freunden, ihrer Familie oder sonst wem etwas zu sagen und ungeachtet dessen, dass sich eine Menge Leute um sie Sorgen machen. Und dann besitzt sie allen Ernstes die Frechheit, sich darüber aufzuregen, dass Quentin und seine Freunde sie finden wollten. Mal im Ernst, in diesem Moment hätte ich ihr eine reinhauen können! Und irgendwelche triftigen Gründe für diese ganze geplante Aktion, hatte sie meines Erachtens auch nicht! (Spoiler Anfang) Im Prinzip ist sie eine kleines verwöhntes und verzicktes Mädchen gewesen, dass Zuhause zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat, und die Schnauze voll von ihrem „Plastikleben“ in dieser "Plastikstadt" hatte, und beschlossen hat, einfach mal abzuhauen und wie der letzte Penner in irgendeiner Scheune am Arsch der Welt zu hausen. Ne, das ich ja wahnsinnig toll und so viel besser als ihr vorheriges Leben...(Spoiler Ende) Ihr seht schon, Margo war definitiv keine meiner Lieblingsfiguren.

Quentin (aus dessen Sicht, der ganze Roman auch geschrieben ist) war ein absoluter Lichtblick! Ich hab ihn von der ersten Seite an gemocht. Und durch seine panikartigen Angstattacken habe ich ihn irgendwie noch mehr ins Herz geschlossen! Er ist ein so liebenswerter Junge, mit dem Herz am richtigen Fleck. Das Einzige was mich gestört hat, war seine regelrechte Fixierung auf Margo. Er hatte zwischenzeitlich gar kein anderes Thema mehr: Nur noch Margo hier-Margo da. Für meinen Geschmack hat er sich einfach zu sehr in diese Sache hineingesteigert. Deswegen fand ich es auch mehr als seltsam, als er kurz nach ihrem Verschwinden schon so verbissen nach ihr suchte. Und noch mehr gewundert hat es mich, als auch noch seinen besten Freunde Ben und Radar mit ins Boot gehüpft sind. Apropos: Ich fand Q's Freunde hammermäßig! Die drei waren zusammen einfach so dermaßen glaubwürdig und aus dem Leben gegriffen! Das „Puppengelaber“ von Ben, ihre kleinen Spielchen in der Schule und ihre Chats; alles wirkte so völlig normal für Jugendliche ihren Alters. Ich habe alle drei einfach sehr lieb gewonnen. Vor allem Ben, auch wenn er mir ein bisschen zu verzweifelt nach einer Freundin suchte! :D

Im Endeffekt war ich nicht sonderlich begeistert. Und das, obwohl alles so vielversprechend mit der Nacht der Racheaktion begonnen hat. Zwischenzeitlich gab es ein paar Hänger und Längen, die weniger spannend waren, aber spätestens bei ihrem Roadtrip (der immer wieder für mehrere Lacher gut war :D) war ich wieder Feuer und Flamme. Und dann kam das Ende. Ein Ende was nicht unbefriedigender hätte sein können. Aaaah! Was könnte ich mich jetzt darüber auslassen, aber ich lasse es, um niemandem die Spannung und Lust zu nehmen. Aber eins noch: Es war mehr als dämlich!

Der Schreibstil war wieder typisch John Green. Locker und angenehm zu lesen, und eine perfekte Mischung aus Ernst und Witz. Leider hat mich die Geschichte insgesamt nicht so gepackt, wie ich das zum Beispiel von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gewohnt war. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass ich zu hohe Erwartungen hatte. Wer weiß?

Fazit: Leider eher enttäuschend, trotz absolut tollem Schreibstil und sympatischem Hauptprotagonist. Margo fand ich schrecklich unsympathisch und das Ende einfach nur grauenvoll! John Green Fans kommen hier jedoch voll auf ihre Kosten!

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