Cover des Buches Die Quellen der Malicorn (ISBN: 9783453314603)
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Rezension zu Die Quellen der Malicorn von Ju Honisch

Eine fantastische Reise in das Land der Einhörner

von odenwaldcollies vor 10 Jahren

Rezension

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odenwaldcolliesvor 10 Jahren
Die junge Una macht mit ihrer Mutter Urlaub in Irland. Bei einem Ausflug zu einer Quelle rettet sie einen jungen Mann aus der seichten Quelle. Er kommt ihr sehr seltsam vor, zumal er plötzlich ein Pferd attackiert, das sich ebenfalls an der Quelle befindet. Bevor Una kapiert, was geschieht, hat Kanura sie in das Wasser gezogen und mit in seine Welt genommen. Kanura ist ein Einhornprinz, der während des Kampfes mit den Uruschge versehentlich in die menschliche Welt gelangt ist.

Zurück in seiner Welt Talunys, geraten die Beiden zwischen die Fronten der friedliebenden Einhörner und ihren unbekannten Gegnern, die die Einhörner vernichten wollen.

Ich muß gestehen, ich hatte befürchtet, daß es sich bei diesem Buch womöglich um ein rosarotes Werk mit allerliebsten und reinen Einhörnern handeln könnte, zumal es mein erstes Buch von der Autorin war – aber weit gefehlt!

Die Handlung ist spannend und macht eine ziemlich dramatische Entwicklung durch. Dennoch wird beispielsweise die Gefühlslage der Charaktere und ihre Zweifel und Überlegungen detailliert beschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist immer wieder ironisch und humorvoll durchsetzt, das hat mir sehr gut gefallen. Das Ende ist etwas abrupt, zwar in sich abgeschlossen, läßt aber noch genügend Platz für einen eventuellen zweiten Band, bei dem noch nicht sicher ist, ob es ihn geben wird. Ich würde mich darüber freuen, denn die Geschichte bietet noch genügend Potential.

Gefallen hat mir ebenfalls die Beschreibung von Talunys, der Welt der Einhörner, die in einen nördlichen und einen südlichen Teil durch eine unüberwindbare Gebirgskette getrennt ist.

Die Charaktere sind detailliert dargestellt und machen meiner Meinung nach eine tolle Entwicklung durch. Una Merkordt, die sich mit ihrer Mutter Irene in Irland befindet, ist anfangs der typische Teenager: ihr Freund hat sie kurzfristig wegen eines anderen Mädchens sitzen lassen, entsprechend genervt ist sie von allem und jedem in ihrer Umwelt. Besonders von den Vorlieben ihrer Mutter. Als Kanura sie einfach mit nach Talunys nimmt, ist hin und her gerissen, ob sie ihm trauen kann oder ob er womöglich ein perverser Irrer ist.

Dann die Einhörner: seit Jahrhunderten herrscht Frieden in Talunys, die Einhörner frönen den schönen Künsten und kümmern sich viel zu wenig um das, was im Verborgenen vor sich geht. Außerdem lebt der Clan von Kanuras Eltern, die Ra-Yurich, friedlich mit den Menschen zusammen, deren Vorfahren vor langer Zeit den Weg nach Talunys gefunden haben.

Was das Liebesleben angeht, haben die Einhörner deutlich freizügigere Vorstellungen als die Menschen. Aber es war nicht immer so friedlich in Talunys. Vor langer Zeit gab es Krieg mit den Einhörner aus dem Norden, die nach Macht und der Unterdrückung der Menschen strebten.

Als die Uruschge nun auftauchen, müssen sich die Einhörner der Frage stellen, wem können sie wirklich trauen?

Kanura ist ein junger Einhornhengst, der lieber das freie, wilde und ausschweifende Leben mit seinen beiden Freunden Edoryas und Eryennis geniesst, als sich um seine Verantwortung als Prinz und die alten Überlieferungen der Einhörner zu kümmern. Bis Edoryas eines Tages von Uruschge getötet wird.

Auch bei den Uruschge handelt es sich um Wesen aus dem Reich der Mythen und Legenden: sie sind Wasserpferde, in der keltischen Mythologie auch als Kelpies bekannt. Woher sie plötzlich kommen, nachdem sie lange Zeit verschwunden waren, kann sich niemand erklären.

Die Handlung nimmt einige unerwartete Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und die Autorin läßt den beiden Protagonisten kaum Zeit zum Luft holen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist die wichtige Rolle der Musik in Talunys. Una kommt es hierbei zugute, daß sie eine talentierte Musikerin und Sängerin ist.

Wer mehr über Einhörner und Kelpies erfahren möchte, und warum sie so lange in unserer Welt nicht mehr zu sehen waren, ist mit diesem Buch gut bedient.

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