Rezension zu "Die Legende von Sams Cliffs" von Julia Beylouny
Mit Sams Cliffs von Julia Beylouny hatte ich ein paar schöne Lesestunden. Julia Beylouny hat mich vor allem durch einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil überzeugt. Nicht ganz überzeugt hat mich der Aufbau der Geschichte und dass viele Themen trotz der hohen Seitenzahl nur sehr am Rande behandelt oder Erzählstränge nicht zu Ende geführt werden.
Ich persönlich mag eine Geschichte lieber klassisch aus der Sicht einer Erzählperspektive erzählt, aber wenn man denn Perspektivwechsel einnimmt, sollte man sie auch zu Ende führen - zu Beginn nimmt die Geschichte um Lumanon viel Raum ein, der immer weniger wird, und am Ende leider nicht aufgelöst wird... Viele Aspekte rund um das Volk der Meermenschen und auch das Volk der Windländer werden mit vielen Andeutungen erwähnt, aber leider bleiben auch viele Fragen dabei offen. Auch die Handlung um das Theaterstück nimmt in der ersten Hälfte relativ viel Raum ein und wirkt dann als wäre es doch nur "Mittel zum Zweck" gewesen. Wirklich gut gelungen sind die Abschnitte, in denen es um Saila und ihre Zugehörigkeit zum Meer und auf der anderen Seite Eskils Liebe zur Musik gehen. Hier hätte es für mich noch mehr dazu geben dürfen, gerne auch eine behutsamere Annäherung der beiden.
Alles in allem aber kann man mit der Geschichte um Saila ein paar schöne Schmökerstunden verbringen.