Rezension
Lauwarm gebrüht. Martin hat einen Coffeeshop und einen faszinierenden aber sehr zurückhaltenden Stammkunden namens Robin. Dieser entpuppt sich als depressiver, einsamer Vampir, dem offenbar nicht ganz klar ist, ob er überhaupt eine Lebensberechtigung hat. Die beiden verlieben sich.
Von Robin wird hier ein realistisches Bild eines einsamen Vampirs gezeichnet. Wer ständig in der Angst lebt, entdeckt zu werden bei den einfachsten Dingen wie der täglichen Nahrungsaufnahme; regelmäßig in neue Identitäten schlüpfen muss und keinen Halt hat, da die Menschen einfach wegsterben, der muss einfach nach Jahrzehnten erschöpft und apathisch werden. Einerseits gefällt mir diese realistische Betrachtung sehr, andererseits ist dies aber auch das Haupthema des Buches, und damit bleibt die Romantik der Liebesgeschichte irgendwie auf der Strecke. Zwei vom Leben schlecht behandelte Männer, die miteinander das große Glück finden, hätten mich eigentlich emotional sehr berühren müssen. Doch leider sprang der Funke nicht über. Außerdem gab es einige Punkte, die nicht schlüssig waren und konstruiert wirkten. Ich konnte nicht einmal feststellen, wo die Handlung stattfand. Es “fühlte” sich nach Deutschland an, allerdings gab es Hinweise, dass es wohl doch die USA sein sollten.
Mein Fazit: nicht ganz ausgereift aber okay. Es bringt eine Message rüber, die ich verstanden habe aber nicht mitfühlen konnte. 3 Sterne.