Cover des Buches Der Wochenendverführer (ISBN: 9783458359173)
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Rezension zu Der Wochenendverführer von Julia Strauß

Willkommen bei den vier Jahreszeiten

von Cappuccino-Mama vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Hier wird es keinem langweilig werden - Ideen rund ums Jahr - da ist für jeden etwas dabei.

Rezension

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Cappuccino-Mamavor 10 Jahren

52 Wochen hat das Jahr, 52 Ideen für die Wochenenden hat dieses Buch. Ich war gespannt darauf, wie sehr diese Ideen umzusetzen sind, bin ich doch immer offen für neue Ideen der Freizeitgestaltung.


Das Cover:

Schon die Farbe des Buches fällt ins Auge – ein kräftiges Pink, das jedoch nicht wirklich knallig ist, sondern eher leicht marmoriert wirkt. Die Zeichnung eines Liegestuhls mit einem rot-weiß-gestreiften Bezug ziert das Buchcover. Darüber befindet sich eine Kette mit verschieden gemusterten Wimpeln, ebenfalls in den Farben Rot und Weiß (die Anleitung für eine solche Wimpelkette findet man übrigens auch im Buch). Ein orangefarbenes Lesebändchen verleiht dem Buch ein hochwertiges Aussehen. Am Auffälligsten an der Optik jedoch sind die „runden Ecken“ des Buches, sieht man solche doch relativ selten.

Die Seiten des Buches bestehen aus sehr weißem, relativ dünnem und einem sehr glatten Papier. Am Buchblock selbst sieht man einen schmalen Streifen, der aus vier verschiedenen Farben besteht – jede Farbe kennzeichnet eine andere Jahreszeit – diese Farbgebung erleichtert die Suche nach der gewünschten Jahreszeit erheblich – ruckzuck kann man den entsprechenden Teil des Jahres gefunden und aufschlagen. Zumal die Doppelseite zu Beginn der jeweiligen Jahreszeit sich farblich abhebt.


Die Verführungen:

Zu Beginn des Buches findet man ein Inhaltsverzeichnis, das farbenfroh und sehr ansprechend gestaltet ist. Und nach einem Vorwort der Autorin zum Thema Wochenende beginnt auch schon die Reise durch das Jahr.

Frühling:

Hier findet man gleich 14 Ideen, was vielleicht auch sinnvoll ist, denn kaum scheint wieder die Sonne, es wird warm und die Natur erwacht, schon zieht es die meisten Leute nach dem langen Winter vermehrt nach draußen. Veilchen, die zu den ersten Frühlingsboten gehören, leiten diese Jahreszeit ein. So findet man hier das Rezept für gezuckerte Veilchenblüten, die man auch gut als Deko für Torten, Sahne und weitere Leckereien einsetzen kann. Aber auch das Einkaufen findet hier Erwähnung – sei es persönlich (mit der selbstgenähten Tasche, zu der es eine Anleitung im Buch gibt) oder im Internet, aber auch Tipps für Flohmarktverkäufer sind hier vertreten. Kulinarisch kommt man im Frühjahr auch nicht zu kurz – unter dem Thema Alpen findet man hier die Anregungen für die verschiedensten Teemischungen (natürlich aus selbstgesammelten Zutaten), sowie ein Rezept für einen leckeren Kaiserschmarrn. Da der Frühjahrsputz ansteht findet man noch einige Putztipps, sowie Ideen für Feiern (mit Deko-Vorschlägen und einem Rezept für Hollerblütensirup). Das Einpflanzen ist ein weiteres zentrales Thema – ob nun im Garten oder auf dem Balkon. Und wer keinen Garten hat, wirft eben die Saatbomben, deren Anleitung man ebenfalls im Buch findet, um dort, wo sonst nichts wächst, ein Blütenmeer zu zaubern. Damit neuer Wind in die Wohnung kommt, folgen sogleich noch einige Tipps für eine neue Einrichtung.

Sommer:

13 Themen findet man in diesem Abschnitt – die Frischluftsaison ist in vollem Gange, wie man schnell bemerkt. Angefangen beim Thema Erdbeeren (samt Rezept für einen gehaltvollen Drink), über das Thema Zelten, einem Meeres-Thema (hier mit einem Rezept für Macarons, die angeblich bereits Marie Antoinette liebte, sowie Tipps zum Bau einer perfekten Sandburg). Ein Sommer ohne zu grillen , kann man sich wohl kaum vorstellen – hier gibt es das Rezept für eine etwas außergewöhnliche, selbstgemachte Barbecuesauce, sowie die Anleitung für die Herstellung einer Grillschürze, die aus einem Geschirrtuch genäht wird. Auch das Thema Picknick spielt natürlich eine Rolle, aber auch für Schlechtwetter-Tage findet man Ideen – sei es ein Fotoshooting, bei dem ein fürchterliches (!) Familienfoto entstehen soll, oder Ideen zum Malen oder für die Anfertigung eines Schattenrisses.

Herbst:

Auch hier gibt es 13 Anleitungen, Anregungen und Ideen. Natürlich dürfen hier auch Kastanien und Kürbis nicht fehlen, denn diese gehören einfach zu dieser Jahreszeit. Statt der üblichen Kastanienmännchen gibt es hier ein Rezept für eine Kastanienseife. Für Heimwerker gibt es Anregungen für ein Gewürzglasregal, sowie für die Umgestaltung eines alten Tisches. Zum Fahrradfahren gibt es einige ungewöhnliche Ideen („Tweed Run“). Verkleiden und verreisen sind weitere Themen (passend zum Thema Hotel gibt es das Rezept für eine Sacher-Torte – auch wenn es sich in diesem Fall um eine „falsche Sachertorte“ handelt, aber auch das Thema Ernte muss im Herbst einfach eine Rolle spielen. Außer dem bereits erwähnten Kürbis, gibt es hier auch einen Aufruf zum Mundraub – natürlich vollkommen legal! Wie dies möglich ist, dazu gibt es einige Infos. Passend zum Ernten gibt es eine Anleitung, wie man eine Papiertragetüte faltet, sowie Rezepte für die Verwertung. Einmachen ist eine Möglichkeit und als Rezept ist hier ein Zucchini-Relish vertreten. Tanzen ist eine weitere Empfehlung – hier gibt es sogar eine Anleitung für den Foxtrott. Wer sich körperlich lieber anders betätigt, für den gibt es Trimm-dich-Tipps. Und da so viel Bewegung auch hungrig macht, kann man gleich den Schokoladenkuchen im Glas nachbacken – passend zur Jahreszeit mit Walnüssen und Zimt. Weitere Ideen für den Herbst: Briefe schreiben oder das Archivieren von Fotos, z.B. in einem selbst gebastelten Leborello.

Winter:

In diesem Abschnitt gibt es mit 12 Themen die wenigsten Ideen. Auch wenn man Schnee nicht besonders lieben sollte, so kann man mit seiner Hilfe ein einfaches, aber sehr leckeres Eiskonfekt herstellen (erfunden wurde das Konfekt bereits 1927 in Deutschland) – das Rezept dazu findet man natürlich auch in diesem Buch. Und auch eine Schneeleuchte – nach schwedischem Vorbild hergestellt aus Schneebällen, sieht sicherlich toll aus, in den Monaten, in denen es spät hell und ebenso früh wieder dunkel wird. Aus etwas Schlechtem kann man das Beste machen: Kranksein ist nicht toll, aber man kann diesen Zustand auch erträglich hinter sich bringen, dank einiger Tipps und dem passenden Hühnersuppen-Rezept. Als Geschenkidee ist hier die Herstellung von Kandiszuckerstäbchen beschrieben, aber auch Rosenbonbons samt passender Bonbontüte können selbst hergestellt werden. Rodeln für große und kleine Leute ist ebenfalls ein winterliches Vergnügen und Ideen, was man statt eines Schlittens verwenden kann, findet man ebenfalls im Buch. Lesen ist nicht gleich lesen – wie wäre es mit einem Lesetagebuch, in dem man seine Gedanken festhält? Grillen im Sommer, im Winter eine Nachtwanderung im Schnee mit Kerzen – oder aber das Bauen einer Baumfackel – auch im Winter muss man auf Feuer nicht verzichten.Und der leckere Apfelglühwein schmeckt dann bestimmt besonders lecker. Einen tollen Einwegbaumschmuck kann man ebenfalls herstellen und wer nach all dem Trubel nicht schlafen kann, dem helfen vielleicht auch die Hausmittel gegen die Schlaflosigkeit.

Kleine Typologie der Wochentage:

Hier hat die Autorin einige Anmerkungen zum Freitag, Samstag und Sonntag hinterlassen – was ist typisch für die jeweiligen Wochentage? Wie verbringt man diese Tage üblicherweise?


Meine Meinung:

Vielseitig und bunt zusammengewürftelt sind die Ideen und Anregungen, die die in München lebende Autorin Julia Strauß uns in ihrem Buch DER WOCHENENDVERFÜHRER präsentiert. Von traditionellen Ideen, bis hin zu modernen Verführungen findet hier wohl jeder Leser „sein“ Lieblingsthema – so war es auch bei mir der Fall.

Einige Ideen konnten mich begeistern, andere weniger und einige wenige waren überhaupt nicht mein Fall, was aber oft daran lag, dass sie wohl eher für Stadtmenschen umsetzbar sind (z.B. die Saatbomben, die aus tristen Flächen ein Blütenmeer zaubern können, oder der Flohmarkt,...) oder Ideen, die eben nicht meinem Lebensstil entsprechen (so werde ich wohl nie in einem Grandhotel einchecken oder eine Nachbarschaftsfeier organisieren).

Mir persönlich gefielen vor allem die kreativen Ideen sehr gut – angefangen beim Leporello, weiter über das Eiskonfekt, das man aus Kokosfett und Kakao herstellt und in kleine Metallförmchen füllt, die man dann im Winter in den Schnee stellt – da wurden Kindheitserinnerungen wach. Auch die Pflanzen-Themen gefielen mir sehr gut, ebenso die Themen rund ums Picknick und ums Grillen. Für uns als Teetrinker waren einige tolle Ideen für verschiedene Teemischungen dabei und Hollerblütensirup werde ich sicherlich demnächst ebenfalls herstellen, wie auch den Schokoladenkuchen im Glas. Und obwohl ich den Winter nicht besonders mag, werde ich vielleicht doch auch dann die ein oder andere Outdoor-Idee umsetzen – vielleicht wage ich dann doch einmal ein Wintergrillen samt selbstgebauter Baumfackel!?

Die meisten der Ideen werden vermutlich eher Familien oder jüngere Leute ansprechen, andere wieder eher die ältere Generation. Man findet in diesem Buch eine kunterbunte Mischung aus Anregungen zum Ausprobieren und Selbermachen.

Positiv fand ich, dass sich viele Ideen problemlos umsetzen lassen, seien es die Rezepte und Anleitungen, bei denen oft Zutaten verwendet wurden, die man entweder im Haushalt hat, oder die man sich leicht besorgen kann. Manche Ideen waren für mich recht gewöhnlich, z.B. wie man den Bommel für eine Mütze herstellt oder aus einem Geschirrtuch eine Grillschürze näht, doch oft erzielt man mit einfachen Mitteln eine große Wirkung.

Ab und an kommt auch der Humor der Autorin zum Vorschein, so auch im Kapitel rund um das Kranksein – da musste ich das ein oder andere Mal schmunzeln während des Lesens. Aber Lachen ist ja bekanntlich gesund – insofern passt es ja.

Leider wird man in den entsprechenden Jahreszeiten die ein oder andere Anleitung übersehen, denn das Eislicht, welches man im Winter herstellen kann, findet im Frühlingsteil unter den Balkonideen seinen Platz, die Anleitung für den Apfelblütenhonig wiederum ist im Herbst-Teil zu finden, statt im Frühlings-Teil. Ein kleiner Hinweis an der entsprechenden Stelle wäre da hilfreich.

Sehr schön fand ich die thematisch passenden Zitate verschiedener Persönlichkeiten, die in diesem Buch ihren Platz finden – Emile Zola, Kurt Tucholsky, Johann Wolfgang von Goethe, Novalis, Erich Kästner, Mark Twain, Hermann Hesse, Ephraim Kishon, sowie zahlreiche andere mehr oder weniger bekannte Personen waren hier mit passenden Textstellen vertreten.

Statt der sonst üblichen Fotos gibt es hier Illustrationen zu den Anleitungen, Anregungen und Ideen. Die liebevoll gestalteten Illustrationen stammen von der Art Direktorin und freien Illustratorin Katharina Bitzl, die in Augsburg lebt.


Fazit:

Trotz des eher sommerlichen Covers kam hier keine Jahreszeit zu kurz – das 238 Seiten starke Buch bietet Ideen für jedes Alter und für jeden Geschmack – egal ob für Alleinstehende oder Familien, ob für junge Leute oder die ältere Generation, ob für Stubenhocker oder für Outdoor-Fans, ob für Berufstätige oder Rentner – Inspirationen sind reichlich vorhanden. Ein Buch, das man das ganze Jahr über zur Hand nehmen kann. Neben Anregungen gibt es auch zahlreiche Informationen zu den einzelnen Themen. Man erkennt sofort, dass die Autorin viel Herzblut in dieses liebevoll gestaltete Buch gesteckt hat. Von mir erhält dieses Buch eine Leseempfehlung, sowie 5 Sterne.

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