Cover des Buches Das Geheimnis des Tanzmeisters (ISBN: 9783775155632)
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Rezension zu Das Geheimnis des Tanzmeisters von Julie Klassen

Eine Liebeserklärung ans Tanzen

von Susanne_Degenhardt vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Die neue Julie Klassen ist anders als ihre zuvor erschienen Romane, geheimnisvoll und spannend wie ein Krimi.

Rezension

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Susanne_Degenhardtvor 10 Jahren
Beaworthy zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Ein Skandal veranlasst Alec Valcourt zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester London zu verlassen. Schweren Herzens gibt er seine Tanzschule auf. In Beaworthy werden die Valcourts von ihrem Onkel aufgenommen. Alec hofft hier wieder als Tanzlehrer arbeiten zu können – doch da hat er nicht mit dem Widerstand der Bewohner Beaworthys gerechnet, bzw. mit Lady Amelia Midwinter, die das Tanzen grundsätzlich verpönt und dies auch von allen anderen Mitbürgern des kleinen britischen Örtchens erwartet. Alec versucht sein Glück trotzdem und kann – Dank Lady Amelia – als Sekretär auf ihrem Anwesen arbeiten. Dort begegnet er Miss Julia Midwinter, ihrer einzigen Tochter. Gegen alle Vernunft fühlt sich Alec ausgerechnet zu dieser jungen Frau hingezogen. Schon bald sind beide nicht nur in ihre Gefühle verstrickt, sondern auch in einigen (Familien-)Geheimnissen...

Schon Jane Austen schrieb: „Gern zu tanzen war der erste Schritt, sich zu verlieben...“ (Stolz und Vorurteil)

Julie Klassen hat sich in ihrem neuesten Werk dem Tanzen gewidmet, wie der Titel schon vermuten lässt. Das Tanzen war immer das, was mir in den Austen-Romanen und Verfilmungen am Meisten gefiel . Umso gespannter war ich auf „Das Geheimnis des Tanzmeisters“. Um es vorweg zu sagen: Dieses Buch ist ein wenig anders, als die bisher erschienen Romane aus der Feder dieser Autorin. Warum? Weil diesmal ein Mann der Protagonist ist! Auch wenn Prolog und Epilog aus Julias Sicht erzählt werden, wird die erste Hälfte des Romans hauptsächlich von Alec bestimmt. Wie auch in Julie Klassens anderen Romanen wechseln die Perspektiven. Anfangs nur ab und zu. Je weiter die Handlung voran schreitet wechseln sie öfter.

Alec ist ein charmanter, gut aussehender junger Mann, der Tanzen und Fechten unterrichtet. Ein echter Gentlemen, der von den Bewohnern gerne mal als „Kapriolen-Verkäufer“ beschimpft wird.
Julia dagegen ist eine Romanfigur, mit der man nicht sofort warm wird. Impulsiv, keck, launisch, vorlaut und – laut ihrer Mutter - „zu höherem bestimmt“. Mehr als einmal überschreitet sie die Grenzen der Schicklichkeit. Zu Beginn flirtet sie was das Zeug hält. Während des Lesens wurde mir deutlich, dass daran zum großen Teil ihre familiären Verhältnisse Schuld sein mussten. Julias Sinneswandlung findet erst ganz am Ende statt, sodass ich von ihrem Verhalten fast 480 Seiten lang heraus gefordert wurde.

Viele Geheimnisse ranken sich um Alecs und Julias Vergangenheit, auf die ich nicht näher eingehen möchte, um nicht zu viel zu verraten. Sie machen das Buch spannend wie einen Krimi!

Gekonnt flicht die Autorin Hintergründe rund ums Tanzen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein. Oft fühlte ich mich an meine eigene Zeit erinnert, als ich zur Tanzschule ging und es kribbelte in mir, mal wieder das Tanzbein zu schwingen. Tanzen vermittelt ein Gefühl der Freiheit. Aber auch Gott schenkt Freiheit, Gnade und Vergebung, was das Resumee dieses Buches ist.

Mir hat „Das Geheimnis des Tanzmeisters“ sehr gut gefallen. Schön, dass Julie Klassen sich traut auch mal „anders“ zu schreiben!
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