Cover des Buches Verheißung Der Grenzenlose (ISBN: 9783423426978)
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Rezension zu Verheißung Der Grenzenlose von Jussi Adler-Olsen

Nichts Neues unter der Sonne

von Havers vor 9 Jahren

Rezension

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Haversvor 9 Jahren

Der dänische Autor Jussi Adler-Olsen stürmt mit seinen Thrillern um das Sonderdezernat Q regelmäßig die Bestsellerlisten. So auch mit „Verheißung“, der sechsten Veröffentlichung im Rahmen der auf zehn Bände angelegten Reihe.

Das Team von Carl Mørk, das bisher lediglich aus den Assistenten Assad und Rose bestanden hat, wird nun durch Gordon verstärkt. Und das ist auch nötig, denn der „cold case“, denn es aufzuklären gilt, ist komplex: Ein junges Mädchen ist vor siebzehn Jahren verblutet, kopfüber in einem Baum hängend. Als Ergebnis der Untersuchung wurde ein Verkehrsunfall mit Fahrerflucht festgestellt, aber der damalige Ermittler Habersaat war und ist davon überzeugt, dass er es mit einem Mordfall zu tun hatte. Da seine Bitte um Unterstützung durch das Sonderdezernat Q erfolglos war, sieht er keine andere Möglichkeit, als durch eine spektakuläre Aktion anlässlich seiner Verabschiedung auf den Fall aufmerksam zu machen, auch wenn es sein Leben kostet. Alle Kollegen sind in Schockstarre, aber nun übernimmt endlich Team Q den Fall, weniger aus Interesse, denn aus Schuldbewusstsein.

Relativ schnell kommen sie zu dem Ergebnis, dass Habersaat mit seiner Vermutung richtig lag und das Mädchen ermordet wurde. Aber die Spuren sind kalt, und so gestalten sich die Ermittlungen äußerst zäh. Bis schließlich ein unscharfes Foto Bewegung in den Fall bringt und einen obskuren Wunderheiler und dessen Partnerin in den Fokus rückt…

Ich bin überrascht, dass die Erfolgskurve der Sonderdezernat Q-Thriller noch immer nach oben zeigt, ist meiner Meinung nach doch seit dem dritten Band ein deutlicher Qualitätsabfall zu verzeichnen. Keine Frage, Adler-Olsen schreibt eingängig, aber er benötigt sehr lange, bis er zum Kern des Falls kommt, was natürlich zu Lasten des Tempos geht. Der Spannungsbogen nähert sich so auch immer wieder dem Nullpunkt, sodass dem Leser einiges an Durchhaltevermögen abverlangt wird.

Und auch bei den Beschreibungen der Hauptfiguren tut sich wenig. Alle warten seit gefühlten Ewigkeiten auf die Lüftung des Geheimnisses, das den Assistenten Assad – Fehlanzeige, da der Autor die Informationen nur tröpfchenweise preisgibt. Außerdem sind die Beziehungen innerhalb des Teams nicht dynamisch, es verändert sich nichts, weder zum Guten noch zum Schlechten.

„Verheißung“ ist leider wieder nur ein durchschnittlicher, spannungsarmer Thriller der Reihe, den man lesen kann, aber nicht lesen muss. Schade, denn ich würde mir wünschen, dass Adler-Olsen wieder zu der Qualität der Anfänge zurückfinden würde.

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