Cover des Buches Die Seiten der Welt (ISBN: 9783841421654)
Rezension zu Die Seiten der Welt von Kai Meyer

Leider nicht so buchverliebt wie erwartet... und anderes.

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Konnte mich leider nicht überzeugen (vor allem die Hauptperson), von dem Autor bin ich besseres gewohnt!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

!Achtung, Spoiler waren nicht ganz zu vermeiden!

Eine Stadt, in der es nur um Bücher geht. Buchladen an Buchladen, viele hoch spezialisiert auf die speziellsten Bereiche. Doch was wie ein Paradies für Bücherfans klingt hat auch dunkle Seiten…. Klingelt da was…? Nein, hier geht es um ein anderes Buch! Fangen wir vorne an:

Es geht wunderbar stimmungsvoll los. Das Anwesen, in dem Furia mit ihrer Familie lebt, besonders die Bibliothek, lässt den Wunsch erwecken dort auf Erkundungstour zu gehen. Kurz war ich irritiert, dass das Buch in England spielt, warum auch immer und was soll es. Der Beginn war vielversprechend, machte schnell neugierig auf mehr und versprach ein Traum für Bücherverrückte zu werden. Ich war gerade dabei mich in die Geschichte einzufühlen, als plötzlich etwas reichlich ungewöhnliches auf der Matte stand. Sprechende Möbel? Es tut mir leid, aber das fand ich leider nicht sonderlich magisch. Die Vorstellung auch nicht angenehm, eher befremdlich. Albern, irgendwie. Keine Idee, mit der ich etwas anfangen kann. Da die Geschichte aber recht schnell begann spannend zu werden habe ich die Umstände eben akzeptiert.

Leider wurde Furia selbst mir mit der Zeit immer unsympathischer, sie entwickelte teils richtig nervtötende Eigenarten. Der Höhepunkt dessen war für mich, als sie einen Biblioklasten seitenlang offen anfeindete. Was auch immer man von seinem Tun hält, wer hier bitte opferte des öfteren Bücher, z.T. unersetzliche Ausgaben, noch dazu doppelt, um durch die Gegend zu hüpfen? Die anderen Charaktere blieben mir leider zu blass und ihr handeln wirkte dadurch gelegentlich recht willkürlich und nicht nachvollziehbar.

Obwohl es in dem Buch fast durchgehend um Bücher, Fantasiewelten und noch mehr um die Liebe zu Büchern geht hat mich das leider nicht ganz erreicht, denn oft genug habe ich festgestellt, dass sich meine Ansichten über Liebe zu Büchern und Geschichten nicht komplett mit den im Buch dargestellten decken.

Zurück zu meiner Einleitung – wer mich kennt weiß, dass ich auch ein großer Fan eines anderen deutschen Autoren bin, und leider hat mich dieses eine Herzstück des Romans doch sehr an dessen Werk erinnert. Natürlich muss ich der Stadt in diesem Buch eigene Ideen und andere Wurzeln zugestehen, dennoch war die Erinnerung allzu nah und ich konnte es nicht gänzlich genießen in die Stadt der Bücher abzutauchen und sie als eigenständig betrachten. Schade.

Ich kann nicht behaupten, dass ich „Die Seiten der Welt“ gar nicht mochte, aber leider auch nicht das Gegenteil. Dabei wollte ich es wirklich mögen! Immer wieder gab es Momente, Szenen, bei denen ich dachte dass es wird. Doch der nächste Dämpfer kam immer und immer schneller. Am Ende war ich einfach enttäuscht. Es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Kai Meyer sein, dafür schätze ich viele seiner Bücher viel zu sehr. Ich hoffe nur wirklich, dass das nächste wieder eher meinen Nerv trifft.

Abschließend noch ein Lob für die Gestaltung des Buchs – Es ist ein Traum, selbst und vor allem unter dem Schutzumschlag! Auf die Wertung hat das allerdings keinen Einfluss.

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