Cover des Buches Die Seiten der Welt - Nachtland (ISBN: 9783841421661)
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Rezension zu Die Seiten der Welt - Nachtland von Kai Meyer

Eine gute Fortsetzung

von Knorke vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Guter zweiter Band mit vielen tollen Ideen rund um Bücher, die jedem Büchernerd gefallen werden. Vor allem Herr Samsa hat es mir angetan :D

Rezension

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Knorkevor 8 Jahren
Kai Meyer konnte mich mit dem ersten Band der Reihe sehr überzeugen und so habe ich mich letztes Jahr (mehr aus Freude und weniger aus der tatsächlichen Hoffnung heraus, etwas zu gewinnen) dem Widerstand angeschlossen. Überraschenderweise habe ich dadurch ein signiertes Exemplar von Nachtland gewonnen und nun bin ich endlich dazu gekommen, wieder in die Welt der Bibliomatik eintauchen zu können.

Inhalt
Auch in Band 2 kämpfen Furia und ihre Freunde gegen die Akademie und für die Freiheit der Exlibri. Dabei läuft jedoch nicht alles rund und der Widerstand muss einige Rückschläge einstecken. Das auch noch Isis, die ehemalige Argentin der Akademie sich augescheinlich wieder mit dieser verbunden hat und es Angriffe auf das Geheime Versteck des Widerstands gibt, macht die Situation auch nicht besser. Schließlich müssen jedoch beide Seiten einsehen, dass es noch einen dritten Feind gibt, der die Welt der Bibliomatik versucht zu zuerstören.

Die Geschichte
Ehrlich gesagt habe ich den ersten Band vor rund einem Jahr gelesen und zu Beginn des zweiten Bandes stand ich teilweise wirklich auf dem Schlauch. Ich wusste kaum noch, wer eigentlich wer ist, was die Leute da machen und was all diese Begriffe bedeuten, die die Figuren ohne mit der Wimper zu zucken benutzten. Gefühlt eine Ewigkeit habe ich gebraucht, bis ich wieder voll und ganz in der Geschichte drin war und nicht ständig irgendwelche Fragezeichen im Gesicht hatte.
Generell konnte mich die Geschichte fesseln und dauerhaft am Ball halten. Vermutlich sind die verschiedenen Perspektiven und verschiedenen Rahmenhandlungen für diese Sogwirkung verantwortlich, die das Buch auf mich hatte. Besonders gefallen hat mir die Handlung mit Pip, Furias Bruder und einem Exlibro namens Pacience - und Gregor Samsa, ein Exlibro von Kafka. Sein Auftauchen hat mich jedes Mal zum Lachen gebracht, da ich mit Kafkas Verwandlung in der Schule gequält wurde.
Leider muss ich hier auch anmerken, objektiv betrachtet, kommt die Geschichte nicht recht voran. Die großen Konflikte, die sich quasi seit der ersten Seite anbahnen werden erst gegen Ende oder sogar gar nicht gelöst und alles was dazwischen passiert, ist nett und unterhaltsam, aber selten wirklich zielführend.

Der Schreibstil
Kai Meyer konnte mich bis jetzt immer durch seinen Schreibstil begeistern und schafft es auch dieses Mal wieder. Er beschreibt Situationen detailreich und benutzt gute, anschauliche Metaphern. Gleichzeitig lässt sich das Buch gut und flüssig lesen und so schafft man gut und gerne hundert Seiten am Stück zu lesen und verzeit dem Buch auch, dass die Geschichte eher langsam voranschreitet. Auch den Wechsel der Erzählperspektiven gelingt ihm wieder gut, da jeder Erzähler doch einen anderen Stil besitzt und man merkt, ob Furia, Pip oder Isis (oder wer auch immer) gerade erzählt.

Die Figuren
Sehr sehr gelungen sind auch im zweiten Band die Figuren. Alle sind sie sehr gut entworfen und nicht allen kann man in die Karten schauen und genau das macht seine Figuren einfach interessant. Man muss als Leser auch mal selbst aktiv werden und die Handlungsmotive der Figuren aktiv intepretieren. Von unseren Hauptfiguren mag ich Isis am liebsten, da sie meiner Meinung nach den interessantes Charakter besitzt und sicherlich zu den stärktsten Figuren im gesamten Buch gehört.

Fazit
Generell konnte mich auch der zweite Band überzeugen und ich hatte ziemlichen Spaß mit Furia, Isis und Co und den wirklich kreativen Einfällen des Autors, lediglich hätte ich mir ein schnelles Voranschreiten der eigentlichen Geschichte gewünscht und nicht die vielen Abzweigungen zu irgendwelchen Nebensträngen.Genau wie im ersten Band ist mir der Einstieg in die Geschichte nicht gut gelungen. Erst nach und nach konnte ich mich wieder in der Welt der Bibliomantik zurecht finden und die Geschichte genießen.
Wer schon den ersten Band der Geschichte mochte, der kann sich auch Nachtland kaufen und wird auch damit seine Freude haben.
Wer schon den ersten Band nicht besonders gut fand, der sollte sich gut überlegen, ob er dem nächsten Band noch eine Chance geben will.
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