Cover des Buches Letzte Worte (ISBN: 9783764504144)
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Rezension zu Letzte Worte von Karin Slaughter

"Ich will es vorbei haben"

von Bellexr vor 11 Jahren

Kurzmeinung: Fazit: Ein Thriller im Krimiformat, der nicht durchgehend zu fesseln versteht und zu sehr auf die Gefühlswelt der Protagonisten fokussiert i

Rezension

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Bellexrvor 11 Jahren

Dr. Sara Linton reist nach 4 Jahren wieder nach Grant County, um mit ihren Eltern und ihrer Schwester Tessa Thanksgiving zu feiern. Es ist das erste Mal seit Jeffrey’s Tod, dass Sara wieder in ihrem Heimatort ist, entsprechend emotional gestaltet sich ihre Ankunft. Doch abgelenkt wird die Ärztin schnell von einem Anruf von Polizeichef Wallace. Am See wurde die Leiche eines toten Mädchens gefunden, doch trotz Abschiedsbrief geht die Polizei von Mord aus. Lena Adams hat die Ermittlungen übernommen und bereits einen Schuldigen gefunden. Doch der geistig behinderte Junge lässt sich im Gefängnis nicht beruhigen und Frank Wallace bittet Sara als Ärztin um Hilfe. Als sie in der Zelle ankommen, hat dieser Selbstmord begangen. An der Wand steht mit Blut geschrieben: Ich war’s nicht. Da Sara immer noch gegenüber Lena Adams auf Rache sinnt und sie ihr endlich ihre berufliche Unfähigkeit beweisen will, schaltet Sara den GBI-Agent Will Trent ein.

Die Studentin Allison läuft alleine am See entlang. Es regnet in Strömen, Geldsorgen und Probleme mit ihrem Freund Jason plagen sie. Und noch etwas belastet Allison, doch dieses soll der Leser noch nicht erfahren. Mit diesem erschütternden Einstieg, der einen jungen Menschen voller Depressionen zeichnet, beginnt Karin Slaughter ihren Thriller, den ich allerdings eher als Krimi bezeichnen würde, um dann sofort in die Mordermittlungen einzusteigen. Allison wurde mit einem Stich in den Nacken getötet, durch Zufall fällt Lena Adams dies am Tatort auf und aus dem vermeintlichen Selbstmord wird ein Mordfall. Währenddessen reist Sara nach Grant County, emotional sehr aufgewühlt, erinnert sie doch jedes Gebäude, der See, die komplette Umgebung an Jeffrey. Der Empfang zu Hause ist gewohnt herzlich direkt. Doch bevor Sara mit ihrer hochschwangeren Schwester in Kindheitserinnerungen schwelgen kann, kommt der Anruf aus der Polizeistation. Und mit der Ruhe ist es für Sara vorbei.

Zusammen mit Will Trent ermittelt sie fortan in dem Fall und auch wenn Sara von Anfang an davon überzeugt ist, dass Lena wieder einmal ein falsches Spiel spielt, Menschen manipuliert und möglicherweise Beweise hat verschwinden lassen, geht Will Trent den Fall neutraler an. Doch auch der GBI-Agent stellt schnell Ungereimtheiten fest, ist selbst bald davon überzeugt, dass der geistig behinderte junge Mann niemals so kalkuliert einen Mord hätte begehen können. Doch Lena wie auch Chief Wallace sind von der Schuld des Jungen überzeugt, warum hätte er sonst die Tat gestanden?

Wie schon erwähnt, ist der neueste Fall von Sara Linton und Will Trent für mich eher ein Krimi. Karin Slaughter erzählt die Geschichte durchaus zügig und fesselnd, schweift aber immer auch wieder in das Privatleben von Sara und den Problemen von Will ab. Klar, ist es für Sara äußerst schwierig, nach vier Jahren wieder an den Ort zurückzukehren, an dem sie mit ihrem geliebten Jeffrey so glücklich war und es ist auch in Ordnung, dass Karin Slaughter hierauf eingeht. Irgendwann fand ich es aber auch dann mal gut, leider nicht die Autorin. Aber diese Szenen überlagern zum Glück auch nicht die Ermittlungen, welche durchaus komplex verlaufen. Zwar störte mich irgendwann auch ein wenig diese verbiesterte Art von Sara, ständig und immer wieder darauf hinzuweisen, dass einzig und allein Lena Adams Schuld am Tod ihres Mannes sei und diese sowieso nur die Menschen zu ihren Gunsten manipulieren würde. Aber die Autorin lässt auch Lena etwas Raum in der Geschichte und so erlebt man auch die ganze Story ihrer Sicht und diese sieht dann doch ein wenig anders aus, als Sara es gerne hinstellen würde.

Nichtsdestotrotz versteht es Karin Slaughter die Story zumeist recht spannend zu erzählen und vor allem einen auch in Sachen Täter und Motiv lange im Unklaren zu lassen. Allerdings weist der Roman absolut keine Thrilleranteile auf und wer hier einen hochspannenden Thriller mit einer packend und kompakt erzählten Story erwartet, wird ziemlich enttäuscht sein. Für Fans ist „Letzte Worte“ sicherlich wieder ein Muss-Buch und es ist auch ganz interessant zu verfolgen, wie Sara, aber auch gerade Lena sich weiterentwickeln.

Fazit: Ein Thriller im Krimiformat, der nicht durchgehend zu fesseln versteht und zu sehr auf die Gefühlswelt der Protagonisten fokussiert ist.

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