Cover des Buches Spiel der Tränen (ISBN: 9783944343648)
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Rezension zu Spiel der Tränen von Katharina Göbel

Das wahre Abbild der Liebe – im Guten wie im Schlechten ...

von sadako vor 11 Jahren

Rezension

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sadakovor 11 Jahren

Ich bin eigentlich kein Freund von Erzwungenen und in Glückseligkeit gepressten Liebesromanen.

Ich stehe einfach nicht darauf, wenn in Büchern oder Filmen, egal welcher Thematik, versucht wird mithilfe von eingefädelten Liebesgeschichten Sympathie für die Figuren oder das Herz des Betrachters, erreicht zu werden.


Aber vielleicht ist genau das der Grund, warum mit Spiel der Tränen gefallen hat.

Ich selbst hätte es mir wohl nie gekauft, wenn es mir nicht von jemandem empfohlen worden wäre, der meinen etwas eigenwilligen Geschmack, relativ genau kennt.


Also kommen wir nun zum Buch.

Wie immer werde ich mich nicht auf die Handlung Einlassen um nichts vorwegzunehmen, und ich möchte mich auf zwei Herzstücke des Buches konzentrieren, welche mir beim Lesen besonders aufgefallen sind.



Spiel der Tränen, ist wie oben bereits erwähnt kein pseudoglückliches Abbild einer Romanze.

Es zeigt, wie die Liebe wirklich ist.

Sie kann stärken, wärmen, aber auch verletzten und frösteln. Katharina Göbel hat es in ihrem Roman geschafft die Vielseitigkeit, eines der Intensivsten der menschlichen Bedürfnisse darzustellen.

Aus Liebe lässt man über sich ergehen, nur um zu gefallen und zu behalten, was man hat.

Aus Angst vor dem Verlust verschenkt man beinahe seinen Körper und vergisst dabei nicht zu selten, was der eigentliche Antrieb für die Beziehung sein sollte.

Eifersucht, der krampfhafte Versuch zu vergessen und zu verarbeiten, was einmal gewesen war, sind auch nur wenige Aspekte, welche die Autorin sehr bildhaft und getreu dem Motto „Alleine zu Zweit“ darstellt.


Aber nicht nur den Schmerz und die Verlorenheit der eigenen Seele wird von der Autorin in ihrer Geschichte aufgegriffen.

Auch die Stärke, die man erlangt, die wohlige Zweisamkeit und der aufrichtige Wunsch, alles für seinen Partner zu geben sind Themen in diesem Verwirrspiel der Gefühle.

Wenn man sich diesen Roman so richtig nahegehen lassen möchte, kann ich eine musikalische Empfehlung aussprechen, die einem das Herz in Entzückung und Trauer beinahe zerreißen wird.


Besorgt euch das Album Elodia der Band Lacrimosa und ihr werdet sehen, dass Katharina Göbel mit ihrem Werk nicht die Einzige ist, die das Thema Liebe so realistisch in einer Geschichte mit von allen Seiten betrachtet anpackt.


Die zweite Besonderheit des Buches ist der Stil, mit dem die Geschichte ihren tragischen, aber auch hoffnungsvollen Verlauf nimmt.

Zu beginn – das gebe ich zu und mag für den einen oder anderen Leser auch ein wenig verstören sein – hatte ich ein paar Probleme mich zurechtzufinden in den Kapiteln, in ihren Szenenwechseln und Zeitsprüngen.

Immer wieder spring die Autorin in der Zeit, wechselt von Gedanken, zu Erinnerungen und zwischen den Figuren, die einfach nur Er und Sie genannt sind.


Den Trick, mich zurechtzufinden, war hinterher, mir die kleinen Datumsangaben zu merken, welche dezent oben in der Ecke des Buches stehen.

Dann findet man nach, einer weile den Zugang zum, doch recht außergewöhnlichen Stil der Geschichte.


Dass die Autorin ihre Protagonisten eigentlich nur als Er und Sie bezeichnet, ist ein sehr geschickter Zug.

Es bringt die Geschichte dem Leser noch näher und man kann sich weitaus besser mit den Figuren identifizieren, als wenn sie vollständig gezeichnete Individuen wären.

Das klingt nun vielleicht etwas negativ, ist es allerdings nicht.

Egal ob Mann oder Frau, Junge oder Mädchen – wer auch immer dieses Buch liest, es könnte seine, oder ihre Geschichte sein.


Ich stehe gar nicht auf Lovestorys, doch dieses Buch hat mich fasziniert, durch seine Ehrlichkeit, seine Härte und realistische Schönheit.

Denn die wahre Schönheit des Lebens und die wirkliche Romanze der Liebe, muss nicht gekünstelt aufgebauscht werden.

Ich schwanke zwischen 4 oder 5 Sternen, weil es eigentlich nicht mein Genre ist, aber weil ich es bis zum Ende, und zwar mit Freude gelesen habe, werde ich dem Buch einfach 5 Sterne geben.



Viel Spaß im Tal der Tränen – des Schmerzes und des Glücks.



Sada

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