Cover des Buches Winterlied (ISBN: 9789963526260)
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Rezension zu Winterlied von Katjana May

Winterlied

von diebobsi vor 9 Jahren

Rezension

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diebobsivor 9 Jahren
Ich verzichte wie immer auf die Klappentextwiederholung oder eine Nacherzählung des groben Inhalts. Warum? Weil mich das selbst immer nervt, wenn ich eine oder mehrere Meinungen lesen will und jedes Mal mit dem mir schon bekannten Klappentext beginnen muss.

Darum geht´s, in ungefähr 5 Schlagwörtern:
History, Urban Fantasy, Liebe, eine Legende, eine Burg

Das Cover ist für mich ganz typisch historisch. Es ist sehr hübsch und wirkt wie ein Gemälde. Die Kleidung passt zur Geschichte rund um die Burg und die Farben sind schön stimmig.

Eine längere Novelle (123 eBook-Seiten, bei meinem ePub)

Die ersten Seiten erschlugen mich mit unzähligen Namen der Wanderergruppe und ich brauchte eine Weile, um alle irgendwann zuordnen zu können. Was mir ebenfalls etwas unangenehm auffiel, waren die häufig viel zu kurz wirkenden Sätze. (Leseproben oder der Blick ins Buch sind eine gute Sache, um sich selbst ein Bild vom Schreibstil zu machen). Die Sprache war in Ordnung, an der vermuteten Zeit angepasst und trug mich beständig durch die Seiten. Ab und an hackelte es dann wieder bei mir, weil ein Satz oder gar ein ganzer Abschnitt zu kurz und deplatziert wirkte, dass es meinen Lesefluss besonders fies unterbrochen hatte.

Die Wanderer erinnerten mich an die bekannte zigeunerische Lebensform und befanden sich auf der Suche nach einem Winterquartier, welches sie auch fanden und sehr ungern aufgenommen wurden. In der Burg wurden sie geduldet, jedoch nicht für ihre Talente geschätzt und erst recht nicht geachtet. Man ignorierte sie aus Angst vor Flüchen und derartigen Zeug.
Ailys und Tir begegneten sich beinah zu Beginn der Geschichte und irgendetwas veränderte sich dadurch, dachte ich zumindest am Anfang. Um den Grund der Veränderung zu erfahren, müsst ihr es selbst lesen, dazu schreib ich hier nichts. Würde ja auch zu viel verraten. Mit jeder Seite die umgeschlagen wurde wuchs etwas Unbestimmtes in den Burgmauern und auch das Interesse der beiden Protagonisten verstärkte sich. Während Tir den Burgbewohnern bewies, dass er nicht nur tanzen, sondern auch im Stall anpacken kann und damit seiner Sippe vor den Kopf schlug, wurde Ailys neugieriger. Sie wollte mehr über sich erfahren und vor allem wollte sie nicht einfach nur das blinde Mädchen sein, denn sie war nicht immer blind und irgendwann glaubte sie auch nicht mehr an die Geschichten mit dem Fieber.
Die ganze Zeit über beschrieb die Autorin Gefühle, wie Unbehagen und Verlangen, die ausgelöst wurden und keinen Ursprung zu haben schienen. Das war richtig gut und spannend. Gegen welche lebendig gewordenen Legenden sich die beiden stellen müssen und ob oder wie ihnen das gelingt, solltet ihr selbst lesen.

Ich vergebe 4, heimatlose, absichtliche erblindete, traumhaft tanzende und einer alten Legende entsprungene, Sterne
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