1914. In Europa herrscht Frieden, doch die Weltmächte rüsten zum Krieg. Ein einziger Funke könnte dieses Pulverfass entzünden. Der Schatten des drohenden Konflikts fällt auf die Lebenswege mehrerer Familien aus verschiedenen Ländern, die sich über ein ganzes Jahrhundert immer wieder kreuzen werden.
Ethel Williams, Kind einer Bergmannsfamilie aus Wales, ist Dienerin im Haus von Earl Fitzherbert. Als sie von ihm ein Kind erwartet, wird sie in Schande entlassen. Aber Ethel lässt sich nicht entmutigen und beginnt, während die Männer ins Feld ziehen, für die Rechte der Frauen zu kämpfen.
Walter von Ulrich, Spross einer Adelsfamilie, sehnt sich nach einem demokratischen Deutschland. In London verliebt er sich in die emanzipierte Lady Maud. Am Tag vor der deutschen Kriegserklärung an Russland heiraten sie heimlich. Aber der Krieg reißt die Liebenden auseinander.
Grigori und Lew Peschkow wachsen in St. Petersburg als Waisen auf. Der rechtschaffene Grigori wird zum Revolutionär. Sein leichtfertiger Bruder gelangt in Amerika zu Reichtum. Doch dann muss Lew zur Armee, kehrt als Soldat in die Heimat zurück - und sieht sich seinem Bruder gegenüber.

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Follett hat für seinen Roman einen historischen Hintergrund gewählt, der brisanter kaum sein könnte. Die Handlung setzt vor dem Ersten Weltkrieg ein, Europa steht kurz vor dem Ausbruch einer Katastrophe deren Folgen nicht eingeschätzt werden können. In diesem Pulverfass finden sich die Hauptfiguren wieder, die aus England, Deutschland und Russland kommen. Follett schafft es gut mehrere Handlungsstränge miteinander zu verbinden und nimmt den Leser auf eine Reise mit, bei der er eine zu Ende gehende Epoche hautnah miterlebt.

Ich mochte die Geschichte, die Figuren und die Handlung sehr gerne. Man kann richtig darin versinken. Der Schreibstil so, dass man sehr zügig vorankommt.

Dem Leser begegnen viele Charaktere, die alle einen anderen Ausgangspunkt haben. Besonders die verschiedenen Schichten hat Follett zu Beginn des Buches gut herausgearbeitet und kann somit einen Bogen zum Ende spannen, in der diese Schichten dann nicht mehr so existieren bzw. wo sich die eine nicht mehr von der anderen unterdrücken lässt.
Am schönsten fand ich die Entwicklung von Billy, aber auch Maud und Ethel, sowie Walter, Gus und Grigori sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Für viele war das Ende aber dann doch nicht so, wie sie es vielleicht erwartet hätten und auch nicht so, wie es der Leser erwartet hätte. Aber das ist ja das Spannende :-)

Die russische Revolution und den Stellungskrieg in den Schützengräben hat Follett sehr gut herausgearbeitet. War aber an manchen Stellen doch langatmig, sodass ich diese Seiten nur quer gelesen habe. Auch hätte ich mir gewünscht, dass Follett die Rolle des Habsburgerreichs Österreich - Ungarn mehr einbezieht, da ja Kaiser Franz Joseph einer der Kriegsantreiber war. Außerdem wurde mir manchesmal auch ein bisschen zu viel politisiert. Natürlich dreht sich bei einem solchen Weltgeschehen sehr viel um Politik, selbst dann, wenn die Personen zu einem Nachmittagstee zusammenkommen. Als aber Fitz noch immer politische Themen anspricht, während seine Frau im oberen Stockwerk in Wehen liegt....nun...fand ich dann doch ein wenig überzogen.

Alles in Allem aber ein solider, gut recherchierter Roman. Ich freue mich schon auf die Folgebände.