Gleich zu Beginn, ich bin kein großer Kevin Brooks Fan und kann die Begeisterung und Lobeshymnen nicht nachvollziehen. Nun also sein neuestes Buch auf Deutsch, "Being." Robert kommt ins Krankenhaus und mal will eine Magenspiegelung vornehmen. Komisch ist für schon, dass er trotz Narkose und Beruhigungsmitteln irgendwie alles hört, fühlt und mit bekommt. Immer mehr wird diskutiert, gerätselt und getuschelt, was ist das in Roberts Innerem? Es ist wie eine Maschinerie und es gibt sowas wie Kabel, Leitungen usw. Als Robert das alles realisiert steht er auf und bedroht die Ärzte. Er gerät in Panik und verletzt einen, zwingt den Anderen zu Spritzen und klaut Schlüssel, Kreditkarten und Geld. Er geht und macht sich auf die Suche nach sich selbst, aber die Presse und die Polizei sind im schon auf den Versen. Dann erinnert er sich an eine Bekannte seines Kumpels und flüchtet zu ihr. Kann sie ihm etwa helfen? Klingt ganz spannend und fängt auch sehr stark an, aber lässt mächtig nach. Wie immer bei Kevin Brooks wird endlos gedacht, gerätselt, gewundert und Kopf geschüttelt über diese schlechte Welt. Man kann vieles nicht verstehen und es tauchen immer wieder nur Fetzen auf und dann kommt das schlimmste was einem Buch passieren kann finde ich. Es wurde mir zu doof und ich habe es weg gelegt, weil mich das Schicksal des Protagonisten nicht mehr interessiert hat. Meine Kollegin wollte dann aber wissen wie es ausgeht und ich habs weiter gelesen. Da wurde ich positiv überrascht, denn ab da wo er Eddi trifft und mit ihr Pläne schmiedet kommt Tempo auf. Es wird wirklich spannend und nicht nur die Zerissenheit Roberts wird endlich deutlich und gut beschrieben, sonder mit Eddi kommt noch eine faszinierende Person hinzu und man will wissen, wer ist diese Frau wirklich? Leider flacht es dann wieder ab und am Schluß turdelt es wieder aus und man bleibt mit ganz vielen "Schläuchen" und Hinweisen allein. Drei Punkte, weil es besser ist, als seine anderen Bücher und weil der Mittelteil wirklich topp und spannend ist.
