Eigentlich sollte Nias Organspende nicht an Aaron gehen, aber durch das Schicksal und der passenden Übereinstimmung bekommt er diese. Nun fühlt er sich schuldig und bietet sich ihr als Reisebegleitung nach Australien an, wo Nia ihr Erbe begutachten will. Die beiden sind wie Katz und Maus, aber durch eine Pechsträhne und die Wildheit des Landes kommen sie sich nicht nur immer näher, sondern lernen auch, was es heißt zu leben.
Vorwort:
"Ein Teil von uns" von Kira Gembri ist ein Einzelband und kann unabhängig von ihren anderen Büchern gelesen/gehört werden. Das Hörbuch ist gekürzt, besteht aus vier CD´s, 115 Tracks und umfasst ca. 285 Minuten.
Meine Meinung:
Vor Jahren habe ich bereits das Buch gelesen und auch, wenn es mich nicht so sehr wie der Vorgänger begeistern konnte, gefiel es mir sehr gut. Die Thematik Organspende, Schuld und Trauer wurden sehr gut in der Geschichte verarbeitet und ich fühlte vor allem mit Nia sehr mit, deren Weg ich beeindruckend fand. Zwar hatte es auch ein paar Längen und mir war es trotz der authentischen Atmosphäre an ein paar Stellen etwas zu gehetzt, aber ich habe es sehr gerne gelesen. Nun habe ich begonnen, Gembris Bücher auch als Hörbücher zu hören und war sehr gespannt, wie mir "Ein Teil von uns" mit Stephanie Kellner und Max Felder als Sprecher gefallen würde.
Insgesamt mochte ich es sehr gerne und ich fand die Sprecher wirklich sehr toll. Sie sagten mir mehr zu als beim letzten Hörbuch, aber auch sie konnten nicht die Längen überdecken, die die Geschichte doch an einigen Stellen hatte. Anfangs konnte es mich absolut packen und ich fühlte so sehr mit Nia zu, deren Leben mit ihren Eltern echt nicht einfach war. Durch einen Schicksalsschlag verlor sie eine wichtige Person, aber niemand war für sie da und ich fand es beeindruckend, wie sie sich mit einem fremden Jungen einfach nach Australien machte und sich durchschlug, auch wenn nicht jede ihrer Entscheidung wirklich durchdacht oder weise war. Aber ich hatte eine gewisse Ehrfurcht vor ihr, da sie, egal, was auch passierte, sich dem Schicksal entgegenstellte und kämpfte.
Die Zeit in Australien fand ich spannend und es war sehr interessant, wie sich die beiden behaupten würden, weil sie doch sehr gegensätzlich waren und sich immer wieder in die Haare kriegten. Der Wandel von Aaron und Nia wurde überzeugend beschrieben und auch die Sprecher vermittelten dies wirklich super. Allerdings muss ich auch sagen, dass Nia manchmal etwas anstrengend wirkte und zwischendurch war in der Geschichte einigen an Luft raus, was zu sehr langweiligen Momenten führte. Zwar hatte ich vieles bereits vergessen oder nur schwammig in Erinnerung, aber mir gefiel die Entwicklung zum Ende hin sehr gut, da es authentisch wirkte. Nur war einiges sehr überstürzt und ich hätte es besser gefunden, wenn die Autorin sich da noch etwas mehr Zeit für genommen hätte.
Stephanie Kellner als Nia und Max Felder als Aaron waren eine schöne Wahl und bis auf ein paar Momente haben sie wirklich eine tolle Leistung abgeliefert. Sie wirkten authenstisch und ich mochte ihre ruhige Art. Nur Nia wirkte manchmal etwas zu anstrengend und Aaron etwas zu nüchtern.
Fazit:
Eine schöne Geschichte mit wichtigen Themen, die mir persönlich selten in Büchern begegnen. Es wirkte authentisch und ich mochte es, wie sehr sich die Autorin mit dem Thema Organspende, ihre rechtlichen und emotionalen Seiten beschäftigte, ohne kitschig zu werden. Die Geschichte hat eine gute Balance, nur die Längen und das überhetzte Ende störten mich etwas. Die Sprecher in dem Hörbuch haben einen tollen Job gemacht und bis auf Kleinigkeiten mochte ich ihre Art wirklich sehr gern. Nun bin ich auf "Wir beide in Schwarz-Weiß" gespannt und vergebe für "Ein Teil von uns":
4 von 5 Sterne