Cover des Buches Ostfriesenfeuer (ISBN: 9783596190430)
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Rezension zu Ostfriesenfeuer von Klaus-Peter Wolf

Brennendheisser Lesestoff !

von Tilia0604 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Brennendheisser Lesestoff !

Rezension

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Tilia0604vor 10 Jahren

Klaus-Peter Wolf hat auch mit dem achten Band seiner Reihe um die sympatische Kommissarin Ann Kathrin Klaasen wieder einen hochspannenden Krimi für seine Leser/Innen ins Regal gestellt.


Schlüssig fügt sich Ostfriesenfeuer in die lange Serie seiner Vorgänger ein. Endlich wird geheiratet - was viele Fans schon immer gefordert haben. Doch die lang ersehnte Hochzeit des Paares Klaasen/Weller rückt in den Hintergrund, als eine Leiche im Osterfeuer am Strand von Norddeich gefunden wird.

Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller verschieben ihre Hochzeitsreise, um diesen Fall zu lösen.

Nicht zuletzt deshalb, als dass auch ihr Chef Ubbo Heide unerwartet schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird und noch nicht klar ist, ob er je wieder seinen Dienst versehen kann.


„Dieser Mörder sucht die Öffentlichkeit. Er deponiert seine Leichen an Orten, an denen sich viele Menschen begegnen.
Das traditionelle Osterfeuer fiel in diesem Jahr etwas anders aus als sonst. Denn aus den verkohlten Resten ragten am nächsten Morgen menschliche Knochenreste.
Als eine weitere Leiche auf einem Spielplatz gefunden wird, ahnt Ann Kathrin Klaasen, dass dieser Mörder nicht einfach nur tötet.
Er inszeniert seine Morde regelrecht und will die Welt daran teilhaben lassen.
Wer ist der Nächste?“


Der Mann, der sich in allen Fettnäpfchen breitmacht, die irgendwo zu finden sind, ist auch bei Ostfriesenfeuer wieder sehr präsent.

Zur Aufklärung des Falles begibt sich Rupert, der fiese Chauvi in Wolfs Ostfriesenkrimis eigenmächtig nach Mallorca, um einer Spur nachzugehen. Nicht, wie man annehmen könnte und auch gut zu ihm passen würde, zum Epizentrum der Party-Exzesse, dem sogenannten Ballermann, zwischen Bierstraße, Schinkenstraße und der Promenade der Playa de Palma. Nein, er landet bei seiner Spurensuche in einem spirituellen Therapiezentrum und erlebt außerdem auf der Insel ein persönliches Highlight, als er versehentlich für einen Rockstar gehalten wird und auf den nackten Busen hingerissener, weiblicher Fans seine Signatur hinterlassen darf.

Das das nicht ohne Folgen bleibt, kann sich jeder selbst ausrechnen...

Eine Hommage an die Schar ständig ansteigender Rupert Fans. So sorgt er beständig selbst dafür, dass er sich immer wieder selbst in die Bredouille bringt.



Ähnlich wie bei der "Ostfriesenfalle" ist dieser Krimi schon fast ein Thriller.

Der Killer inszeniert seine Taten in der Öffentlichkeit. Schnell wird klar, dass er ein Serientäter ist. Doch was drängt ihn dazu, die Öffentlichkeit zu suchen ? Warum sind seine Taten so grausam und was hat Ann Kathrin Klaasens Sohn mit allem zu tun ?

Akribisch legt Wolf falsche Fährten, sorgt damit immer wieder für neue Spannung und dafür, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legt, um z. B. zu schlafen. Letzteres ist mir wirklich sehr schwer gefallen. Lieber hätte ich die Kapitel in einem Rutsch weggelesen...


Wie tief die Abgründe der menschlichen Seele sein können, erschliesst sich einem nicht erst am Ende des Buches. Denn immer wieder wird man durch die Geschehnisse mitten hineingezogen. Man leidet, hofft, ängstigt sich - wie die jeweiligen Opfer.

Doch Protagonisten wie Rupert, Ubbo Heide und nicht zuletzt Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller, sowie vieler realer "Akteure" lockern den Spannungsbogen auf, ohne ihn allerdings aus den Augen zu verlieren.


Die ostfriesische Landschaft, welche Wolf auch im Ostfriesenfeuer wieder vortrefflich beschreibt und die Menschen, die in dieser Heimat leben, zeichnen das Buch auch diesmal wieder besonders aus.

Und ganz ehrlich, wer bekommt beim Lesen der Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf nicht Lust darauf, in seinem Urlaub einmal einen ehrlichen, leibhaftigen Marzipanseehund von dem real existierenden Cafe ten Cate zu probieren ? Das gehört einfach zu Norden, der Stadt, in welcher der Autor lebt und in der die Kommissarin Ann Kathrin Klaasen ermittelt.

Klaus-Peter Wolf schreibt spannend, lebendig, recherchiert brilliant, bleibt immer authentisch und schafft es bravourös, die verschiedenen Handlungsstränge am Schluss aufzulösen oder zu vereinen.


Fazit:


Ein Krimi, der einen sehr gut unterhält und stimmig an die vorhergehenden sieben Bände anschliesst, ohne den Anspruch zu erheben, diese gelesen haben zu müssen. Man findet leicht in das Buch hinein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man im Anschluss nicht Lust darauf bekommt, auch die anderen Ostfriesenkrimis zu lesen...





































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