Eine Hommage an die Freundschaft
von Gosulino
Kurzmeinung: Da war das anstrengendste, nervigste und wundervollste Buch, das ich seit langem gelesen habe!!
Rezension
Torsten Brettschneider hat ein abgewracktes Ferienhaus in Schweden erworben. Als er beginnt, dieses in endlosen Stunden mit Handwerkern, die kommen wenn sie wollen, herzurichten, erfährt er, dass seine große Liebe verschwunden ist.
Nachdem sein Vater, Stiefmutter, Schwiegervater in spe und sein bester Kumpel angereist sind, macht er sich auf die Suche nach Linda, zusammen mit seinem trottelig anmutenden Freund Rainer und seinem alten VW-Bus Lasse in die endlosen weiten Schwedens und Lapplands.
Dabei geraten die beiden in ein nicht enden wollendes Chaos inmitten lappländischer Ureinwohner, selbst bestimmter Götter und feministischer Frauenbewegungen.
Anfangs doch sehr skeptisch, wuchs ich von Kapitel zu Kapitel mehr in die Geschichte rein. Obwohl Rainer mich zu Beginn mit seinen ganzen "ne's" (ich habs extra falsch geschrieben.....) tierisch abnervte, gewann er ruck zuck mein Herz.
Lars Simon ist mit seiner Wortgewandtheit und herrlichem Humor ein ganz wundervoller Roman gelungen. Er jongliert mit Wörtern wie andere mit Bällen. Um beim Thema zu bleiben, es war göttlich! Zumal ich das Buch als eine Hommage an die Freundschaft gesehen habe, denn Rainer wirkt im ersten Moment völlig durchgeknallt, irre und volltrottelig. Aber das ist er nicht, überhaupt nicht! Er ist eine Seele von Mensch ein Freund, der mit einem durch dick und dünn geht, davon gibt es nicht viele. Alle Charaktere waren sehr gut herausgearbeitet und jede für sich ein Unikat.
Evtl. ist die Story doch recht realitätsfremd (oder vielleicht auch nicht????), aber das schadet in keinster Weise, im Gegenteil, das ist schon fast aus dem Leben gegriffen (vielleicht ist es sogar so???).
Ich gebe fünf Sterne für diesen wundervollen Roman, der tiefgründiger ist als er scheint.