Lea Singer

 4 Sterne bei 82 Bewertungen
Autorin von Anatomie der Wolken, Konzert für die linke Hand und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bedeutende deutsche Literatur: Lea Singer ist das Pseudonym der deutschen Autorin Eva Gesine Baur. 

Sie studierte nach dem Abschluss einer Kochausbildung Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaften und Gesang und promovierte 1991 an der Universität München. Nach ihrem Studium arbeitete sie als stellvertretende Chefredakteurin und Chefredakteurin bei verschiedenen Zeitschriften. 

Heute arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin. Unter ihrem Pseudonym Lea Singer veröffentlichte Baur unter anderem im Jahr 2000 ihr Debüt »Die Zunge« über die im 18. Jahrhundert spielende Lebensgeschichte von Alexandre Balthasar Laurent Grimod de la Reynière, und bei Hoffmann und Campe den Titel »Konzerte für die linke Hand« über das Schicksal Paul Wittgensteins. Sie wurde mit dem »Hannelore-Greve-Literaturpreis« ausgezeichnet.

Neue Bücher

Cover des Buches La Fenice (ISBN: 9783311150800)

La Fenice

 (2)
Neu erschienen am 20.03.2024 als Taschenbuch bei Kampa Verlag.

Alle Bücher von Lea Singer

Cover des Buches Anatomie der Wolken (ISBN: 9783423216661)

Anatomie der Wolken

 (25)
Erschienen am 10.02.2017
Cover des Buches Konzert für die linke Hand (ISBN: 9783423213233)

Konzert für die linke Hand

 (10)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Verdis letzte Versuchung (ISBN: 9783442746996)

Verdis letzte Versuchung

 (8)
Erschienen am 09.09.2013
Cover des Buches Die Zunge (ISBN: 9783423129541)

Die Zunge

 (9)
Erschienen am 01.02.2002
Cover des Buches Der Klavierschüler (ISBN: 9783311100096)

Der Klavierschüler

 (5)
Erschienen am 11.02.2019
Cover des Buches Mandelkern (ISBN: 9783423214650)

Mandelkern

 (5)
Erschienen am 01.09.2013
Cover des Buches Das nackte Leben (ISBN: 9783423210225)

Das nackte Leben

 (5)
Erschienen am 01.10.2007
Cover des Buches Der Opernheld (ISBN: 9783423215688)

Der Opernheld

 (3)
Erschienen am 01.02.2015

Videos

Neue Rezensionen zu Lea Singer

Cover des Buches Die Zunge (ISBN: 9783423129541)
mariameerhabas avatar

Rezension zu "Die Zunge" von Lea Singer

Buch versucht verzweifelt großartig zu sein
mariameerhabavor 2 Monaten

Es beginnt so interessant mit einem komischen Vater und einem Sohn, der mit deformierten Händen geboren wird. Die Mutter beginnt nach der Geburt ihre Seitensprünge, die sie ihrem Ehemann offen zur Schau stellt, während sie den Sohn gänzlich ignoriert. Er wird erwachsen, er wird Anwalt, er wird ein Kritiker und plötzlich versucht die Geschichte, außergewöhnlich zu werden, ohne einen richtigen Plan zu besitzen. Und weil er eine körperliche Behinderung hat, kriegt er jede Frau, die er will und alles erfüllt sich so, wie er möchte. Da will man sich glatt die Arme brechen.

Die ganze Zeit beim Lesen habe ich mich nach der Prämisse gefragt, was das Ziel der Autorin ist, worauf sie die Geschichte steuern lässt und knapp 200 Seiten später kann ich diese Frage immer noch nicht richtig beantworten. Ja, es heißt, er wäre ein ausgezeichneter Essen-Kritiker, aber so ganz konnte ich das nicht glauben. Bei so etwas erwarte ich immer, dass der Geschmack beschrieben wird, die Festigkeit der Speise, die Gewürze, der Duft und wie es sich auf der Zunge anfühlt, wie der erste Bissen ist. Nein, nichts davonkommt. Die Autorin behauptet, er wäre ein Essen-Kritiker und BASTA!

Dann diese bescheuerte Fixierung auf die Siebzehn, der er gänzlich sein Leben verschrieben hat und bei jeder Gelegenheit diese Zahl in Spiel bringt, als wäre sie etwas Ungewöhnliches!

Der Konflikt zwischen ihm und seiner Mutter ist sehr interessant, überhaupt das Einzige, was diese Geschichte so spannend gemacht hat. Aber im späteren Verlauf wird die Mutter so sehr in den Hintergrund gedrückt, dass sie zu einer Randfigur verkommt, die keine Auswirkung mehr auf die Handlung hat.

Schließlich habe ich das Buch abgebrochen, weil ich den roten Faden nicht mehr finden konnte. Die Autorin lenkt die ganze Zeit vom roten Faden ab, baut irgendetwas zusammen, das zu verfolgen anstrengend wurde und irgendwann habe ich mich nur noch gelangweilt.

Cover des Buches Die Heilige des Trinkers (ISBN: 9783311100508)
Johanna_Bes avatar

Rezension zu "Die Heilige des Trinkers" von Lea Singer

Eine starke Frau und das Rätsel der Liebe
Johanna_Bevor 5 Monaten

Andrea Manga Bell (1902 – 1985) war die Heilige des Trinkers und berühmten Schriftstellers Joseph Roth, dessen Novelle „Die Legende vom heiligen Trinker“ den Titel von Lea Singers Roman erklärt.

Er beginnt und endet mit dem Besuch von A. (so wird sie im Buch genannt) am Grab ihres Geliebten auf einem Friedhof in Paris. Die Tochter einer weißen Hamburgerin und eines schwarz-kubanischen Musikers fällt  wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Schönheit und ihres Witzes auf und ist in der Literaturszene im Berlin der dreißiger Jahre zu Hause. Das Geld für sich und ihre beiden Kinder verdient sie sich in der Redaktion einer Zeitschrift, bevor sie Roth kennen und lieben lernt. Diese Liebe allerdings bleibt ein Rätsel – so übel, wie sie von dem notorischen Trinker behandelt wird.

Wir erfahren viel über die Verfolgung der beiden vor der Machtübernahme der Nazis, den Treffen und Trinkrunden der Literaten im Romanischen Café. „Dort tauchten seit Neuestem Unbekannte auf, die sich dünn machten, sobald das Licht der Aufmerksamkeit sich auf sie richtete.“ Später ist die Gefährdung sichtbarer, die Schlägertrupps ziehen durch die Stadt. „Habe schon mitgekriegt, was da draußen los ist. Glück gehabt, lieber Herr Roth, begrüßte der Portier seinen Dauergast. Ein Segen, was, dass Sie nicht aussehen wie ein Jude.“ A. kann ihre Hautfarbe nicht verstecken.  Sie fliehen mit dem letzten Zug aus Berlin mit kleinem Gepäck ins Exil nach Paris und leben am Rande des Existenzminimums. Roth schnorrt sich Geld zusammen und schreibt, A. tippt und lektoriert seine Manuskripte und sorgt für einen halbwegs geregelten Alltag. Sie erträgt in ihrer Liebe die Launen des alkoholkranken Schriftstellers, das Nomadenleben in den Hotels und die Stammtischrunden Roths, wo sie oft abschätzig behandelt oder ignoriert wird. „Gab sie in Roths Runde etwas von sich, das zu scharf oder zu witzig war, um ignoriert zu werden, hieß es: … wie Roth so richtig gesagt hat.“ Friseurbesuche A.‘s lehnt er ab, sie soll sich auch keinen Badeanzug kaufen, tanzen soll sie auch nicht. Roth ist unglaublich besitzergreifend und eifersüchtig. Um immer wieder Geld aufzutreiben, lügt er einen seiner Hauptgeldgeber, den wohlhabenden Stefan Zweig an, spricht von der „unsinnigen oder verheerenden Familienwirtschaft“, die verhindere, dass er über die Runden komme. Damit sind A. und ihre Kinder gemeint. In Wirklichkeit ist sein Schnapskonsum schuld, der alle Verlagsvorschüsse und Honorare auffrisst. Irgendwann kann A. die Misere nicht mehr ertragen, die Streitereien häufen sich. Roth verlässt sie ohne ein Wort, verschwindet. Er verbreitet Gerüchte über sie, sie habe ihn verprügelt, habe ihn erschießen wollen. Als die Nazis in Paris einfallen, ist Roth längst tot, dem Alkohol zum Opfer gefallen.

Lea Singer porträtiert A. als eine unglaublich starke Frau, die sich gegen viele Widrigkeiten wehren muss – als Alleinerziehende, als Schwarze, als ausgenutzte Liebende eines zweifelhaften Genies. Das Schwere wird dabei mit Leichtigkeit erzählt.

Cover des Buches Anatomie der Wolken (ISBN: 9783423216661)
Buecherfreundinimnordens avatar

Rezension zu "Anatomie der Wolken" von Lea Singer

Goethe zum Abgewöhnen....
Buecherfreundinimnordenvor 4 Jahren

Eines gleich vorweg: Die Geistesgröße Goethe ist mir durch dieses Buch nicht sympathisch geworden. Er kommt als alter, eitler Gockel des Weges, der die Damenwelt gerne noch beglücken möchte, doch dafür ist es scheinbar zu spät - da helfen auch zahlreiche Trinkkuren in Karlsbad und anderswo nichts mehr. Caspar David Friedrich dagegen, ein ungebildeter Naturbursche, ist einzig in seine Malerei verliebt und gibt sich dafür mit einem Leben am Rande und mit dem Existenzminimum zufrieden. Antichambrieren liegt ihm nicht, eher zufällig verkauft er auch mal ein Bild an den Kronprinzen... das Band, das diese Beiden zusammenhält, ist dünn: ganz ehrlich? Für mich war es kaum vorhanden. Ein klein wenig konstruiert wirkte die Geschichte auf mich, denn diese Beiden brauchen einander nicht wirklich, sie können auch gar nicht miteinander...Was mich bei dem Buch durchhalten ließ, war die Atmosphäre, die Lea Singer schafft. Weimar, Sturm und Drang, Romantik, die napoleonischen Kriege - alles verwebt sie gekonnt zu einer sehr plastischen und echt wirkenden Collage. Auch sprachlich fand ich die Geschichte geglückt.Bei der Handlung allerdings kann sie noch nachlegen! 

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Zusätzliche Informationen

Lea Singer wurde am 11. August 1960 in München (Deutschland) geboren.

Schreibt auch als: Eva Gesine Baur

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