Rezension zu "Dein" von Lilly Grünberg
In diesem Buch geht es nicht um zwei Menschen, die verschiedene Kinks in einzelnen Sessions ausleben.
Vielmehr geht es um die totale Hingabe in einer 24/7-BDSM-Beziehung.
Was der Unterschied zwischen dem Ausleben von BDSM in gelegentlichen Sessions und in einem 24/7-Setting ist, was vollkommene Unterwerfung in allen Bereichen bedeutet und wieso sie von ihrem Dom als "Sklavin" und nicht als "Sub" bezeichnet wird und dass der Unterschied dieser beiden Begriffe deutlich größer ist als anfangs angenommen, erfährt die Protagonistin hier nach und nach.
Das Buch ist wie viele Erotikromane mit 200 Seiten recht kurz.
Dafür sind gerade die ersten zwei Drittel sehr tiefgehend und gehaltvoll geschrieben und es steckt echt viel drin. Die Verhältnisse werden sehr gut und sehr langsam aufgebaut und gezeigt. Besonders die Problematik der Protagonistin, sich wirklich zu unterwerfen, wird deutlich und der Dom reagiert darauf mit verschiedenen, recht interessanten Maßnahmen.
Das Ende konnte mich allerdings nicht überzeugen. Hier wurde die Charakterentwicklung der nicht wirklich devoten Sub, die sich nur unterwirft, wenn es so läuft, wie sie es möchte, meiner Meinung nach zu sehr übersprungen. Während gerade am Anfang die Schwierigkeit sich fallen zu lassen wirklich nachvollziehbar und ausführlich dargestellt wird, kommt der Wandel dann doch aus dem Nichts. Emotional konnte ich diese Entwicklung einfach nicht nachvollziehen. Meiner Meinung nach haben hier noch einmal 100 Seiten gefehlt.
Fazit: In diesem Buch wird eine 24/7 BDSM-Beziehung dargestellt. Sehr gut wird hier deutlich, was echte Hingabe bedeutet und dass BDSM über Erotik und ab und an mal kinky Sex hinausgeht. Während der Anfang sehr nachvollziehbar ist, gibt es zum Ende hin einen Bruch und dies überzeugt nicht so wirklich.
Dein bekommt von mir 4 / 5 Sterne.