Cover des Buches Der Junge, der Träume schenkte (ISBN: 9783404160617)
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Rezension zu Der Junge, der Träume schenkte von Luca Di Fulvio

Wenn einem nur Träume in die Wiege gelegt werden

von Maki7 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Eindrückliche Geschichte über die Brutalität der 20er Jahre in New York und Los Angeles.

Rezension

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Maki7vor 10 Jahren

Prolog 1906-1909: Cetta wird von ihrer Mutter zum Krüppel geschlagen, damit sie ja keinen Bastard kriegt. Trotz aller Mühe wird sie mit 14 Jahren vergewaltigt und schwanger. Mit ihrem Sohn Natale flieht sie nach Amerika.

New York ab 1909: Cetta wird vom hässlichen Sal aufgenommen und bei einem älteren Ehepaar im Keller untergebracht. Die kümmern sich um ihren Jungen, der in Amerika nun Christmas heisst, während sie als Prostituierte arbeitet. Cetta nimmt ihr Schicksal an und hadert nicht damit, sie will nur, dass aus ihrem Sohn ein echter Amerikaner wird und er es eines Tages besser hat.

New York ab 1922: Christmas wächst im Lower-East-Side-Ghetto heran, in dem es nicht mehr als Träume für arme Jugendliche gibt. Mit seiner Schlagfertigkeit, seinem angeborenem Charme und Durchsetzungskraft schlägt er sich durch. Er gründet eine eigene Gang, die "Diamond Dogs", weil die anderen Gangs keinen mit einem "Niggernamen" aufnehmen. Erstes und einziges Mitglied wird der picklige Santo. Die beiden retten Ruth Isaacson, ein reiches jüdisches Mädchen, die vom Gärtner Bill vergewaltigt und verstümmelt wurde.

Das Buch erzählt abwechselnd die Lebensgeschichte von Cetta, Christmas, Ruth und Bill in einer Welt, die von Armut, Gewalt, Kälte, Kriminalität und Unterdrückung regiert wird, in seiner ganzen Brutalität. Es beschreibt ungeschminkt New York und Los Angeles der 20er Jahre. Wie Arme auswanderten, um am Ende doch wieder arm zu sein und der Weg in die Kriminalität sehr einfach ist. Aber wo Schatten ist, da ist auch Licht. Es erzählt auch von Kraft, Mut, Freundschaft, Loyalität und Liebe.

Das Buch ist eindrücklich, realistisch und hat mich immer wieder innehalten und nachdenken lassen. Was mir gefehlt hat, war die Spannung. Es war vorhersehbar, ich hatte nicht das Bedürfnis schnell mal zum Ende zu blättern und kurz reinzugucken, wie es ausgeht, weil ich es schon wusste. Trotzdem eine sehr eindrückliche Geschichte.

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