Cover des Buches Der Kuss des Kjer (ISBN: 9783570304891)
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Rezension zu Der Kuss des Kjer von Lynn Raven

Jedem das seine - meins war es nicht

von loewenzahn7 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ich bin maßlos enttäuscht...

Rezension

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loewenzahn7vor 8 Jahren

Rezension zu: Der Kuss des Kjer

Inhalt:

Mordan, der erste Heerführer der Kjer, bekommt den Auftrag die Heilerin Lijanas zu entführen und innerhalb einer bestimmten Zeit zu seinem König zu bringen mit einem Elixier, dem heilende Kräfte zugesprochen werden.

Charaktere:

Beginnen wir mit Lijanas. Ich konnte mit ihr nicht richtig warm werden. Mir war, als hätte sie einen Heiligenschein aufgesetzt bekommen. Es reichte nicht, dass sie jung, schön, tapfer UND ein gutes Herz hat, nein, sie muss auch noch gleich etwas ganz Besonderes sein, was ich euch nicht verraten möchte, da das zu viel vorweg nehmen würde. Manchmal war sie überraschend schlagfertig und ließ sich nicht kleinkriegen und ich dachte: „Ja, endlich! Komm schon, bitte bleibe so.“ - Und ich wurde wieder und wieder enttäuscht. Habe ich etwas vergessen? Ach ja, sie ist rein zufällig die Braut des Prinzen von ihrem Volk. Hat jemand mitgezählt wie viele Lebewesen von beiden Völkern, Nivard und Kjer, wegen ihr sterben mussten? Nein? Okay, ich auch nicht. Aber es waren viele Unbeteiligte, die nicht sterben müssten, wenn sie erst nachdenken würde und dann handelt.

Kommen wir zu Mordan. Er ist ihr Gegenpart und der männliche Hauptcharakter. Ihn fand ich sympathischer als Lijanas, aber das heißt nicht viel. Man kann ihn in die Schublade Bad Boy stecken. Das Klischee ist er dennoch nicht. Viele finden Typen nach dem Muster harte-Schale-weicher-Kern toll. Er ist gewalttätig und hat schon viele Morde begannen. Auch er hat (natürlich) eine schwere Vergangenheit. Ich mag ihn nicht. Er hat sie geschlagen! Meiner Meinung nach ein No-Go, Umstände hin oder her. Er sah (natürlich) unbeschreiblich gut aus und das musste auch oft genug auf den etwa 600 Seiten erwähnt werden! Nahm er ein Bad so warf sie unauffällig Blicke zu ihm. Aber schauen? Pah, sie doch nicht. Für mich war Mordan noch nicht mal gutaussehend. Er hat eine Augenklappe unter der sich ein lichtempfindliches nicht ganz verheiltes Lid befindet und Fell am Rücken. An sich haben Kjer mehr Haarwuchs. Nun gut, Geschmäcker sind nicht immer die gleichen. Es würde mich nur nicht so aufregen, wenn es nicht viel zu ausführlich und viel zu oft geschrieben wurde.

An sich ist es nichts Neues. Sie ist das personifizierte Gute und er der missverstandene in seiner Vergangenheit gefangene Schönling, der für sie sterben würde. Der Rest der Personen blieb blass und spielte kaum eine Rolle.

Der Schreibstil:

Nichts Außergewöhnliches würde ich sagen. Es war ein bisschen zu viel an Details und Beschreibungen, wodurch die Geschichte an sich künstlich in die Länge gestreckt wirkt. Mir hätten auch 400 Seiten genügt. Das Einzige, was ich wirklich zu bemängeln hatte, war dieses ständige Komma statt einem Und. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich das Wort mag – so wie auch vielleicht. Auf jeden Fall hat mich das aus dem Lesefluss gezogen und ich musste diese Sätze ein weiteres Mal lesen.

Meine Meinung:

Der Fokus war zu sehr auf die Liebesgeschichte und die beiden Hauptpersonen gerichtet. Ich mochte weder Mordan noch Lijanas und ihre Liebe war auf Dauer anstrengend. Es war ein: „Mag er mich? Oh nein! Er hat einen Ring für einer andere Frau, seiner Verlobten. Wie konnte ich nur denken, dass er mehr empfindet?“ Auf seiner Seite war es: „Mögest du glücklich sein mit deinem Prinz, mein kleiner Vogel. (Das mit mein kleiner Vogel kommt nicht von mir) Du wirst wohl nie mehr in mir sehen als deinen Entführer.“

Und das Buch ging in etwa so: Sie ist stur, versucht zu flüchten, er badet es aus, verletzt sich und sie ist bestürzt und heilt ihn.

Spannung? Nicht wirklich. Dabei war der Klappentext so verheißungsvoll …

Liebesgeschichte? Ähm, welche Liebesgeschichte? Eine war schon vorhanden, das gebe ich zu. Die Umsetzung fand ich (ich und nur ich!) nicht gelungen. Auf meinem Buch steht: „Aufregend, wild, leidenschaftlich.“ Deswegen fühle ich mich nicht richtig betrogen, das klingt zu hart, eher außen vorgelassen. Ich hatte so viel erwartet und mich so sehr gefreut und jetzt ist die Seifenblase zerplatzt und die gnadenlose Realität holt mich ein.

Ich bin maßlos enttäuscht.

Unterm Strich:

Das Buch „Der Kuss des Kjer“ konnte mich nicht in seinen Bann ziehen. Die Geschichte war manchmal zäh zu lesen und sehr vorhersehbar. Es ist kein schlechtes Buch – aber auch (für mich!) kein gutes. Vielleicht hatte ich auch einfach zu viel erwartet. Die Lobeshymnen über „Der Kuss des Kjer“ sind mir völlig unverständlich. Von mir gut gemeinte drei von fünf Sterne.

Aber lest selbst und entscheidet.



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