Rezension zu "Die Freundin des Königs: Liebe über alle Zeiten" von Manu Wirtz
Ich war schon sehr gespannt auf die vorhersehbare Fortsetzung der Zeitreisenden Alicée, die wie erwartet mit ihrer Tochter Marie Claire an den Hof Ludwig XIV. zurückkehrt, um ihren Geliebten Jean-Marie wiederzufinden und um ihm sein Kind vorzustellen. Diesmal ist sie für ihre Reise besser gerüstet und schnell findet sie sich wieder zurecht. Womit sie sich aber auseinander setzen muss, ist die bevorstehenede Heirat ihres Liebsten mit einer anderen Frau. Ihre Tochter bleibt daher unehelich, nur durch ein Dekret des Königs, der Alicée nach wie vor gewogen ist, bleibt ihr Status gewahrt.
Trotz der Hochzeit lebt Jean Marie mit Alicée zusammen, sehr zum Mißfallen vieler Menschen auf dem Hof, vor allem Madame Maintenon. Aber die kluge Alicée schafft es nach wie vor, sich zu behaupten. Als Jean Maries Ehefrau stirbt, nimmt sie deren Sohn, einen Bastard des Königs bei sich auf auf. Schnell heiraten Jean Marie und Alicée und Marie Claire bekommt einen Bruder. Beide Kinder werden liebevoll und mit großer Aufmerksamkeit erzogen und bekommen eine ausgezeichnete Erziehung. Als das Mädchen erwachsen wird, bezaubert sie mit ihrer Anmut bald alle jungen Männer, was die Eifersucht ihres Vaters erweckt. Aber bald hat ihr Herz Robert de La Fayette gefunden und ihre Eltern stimmen einer Hochzeit zu. Das prunkvolle Fest findet auf dem Schloß der La Fayettes statt. Der ältere Bruder des Bräutigams, Gil plant die Braut zu entführen. Dieses Vorhaben wird von Alicée, ihrem Mann und ihrem Sohn verhindert und so können sie soweit möglich ihr Leben genießen. Jean Marie ist weiterhin im Dienste des Königs tätig und muss auch wieder in den Krieg ziehen. Der fulminanten Cliffhänger hat es in sich, ich bin schon jetzt auf die Fortsetzung gespannt.
Manu Wirtz hat ausgezeichnet recherchiert und hat ein farbenfrohes Bild einer Zeitreisenden am Hof Ludwig XIV. geschaffen. Liebevoll und bis ins kleinste Detail beschreibt sie das Leben, die Kleider, die Sitten und auch die Kriege, die in diesem Jahrhundert stattfinden. Mit Alicée und Jean Marie hat sie ein entzückendes Liebespaar zum Leben erweckt und hat der Erotik genauso freien Lauf gelassen wie den immer neuen Abenteuern und Verwicklungen.
Es ist ein leicht zu lesendes, spanndendes und amüsantes Buch, das sich an den historischen Fakten orientiert.
Was gelegentlich den Lesefluss stört, sind die französischen Ausdrücke, die nicht einheitlich gehandhabt sind und die oft falsch sind, z. B. aus "ma petite" wird "ma petit". Eine bessere Endredaktion wäre wünschenswert, daher gibt es nur vier Sterne.