Cover des Buches Zeit zum Sterben (ISBN: 9783453419513)
Rezension zu Zeit zum Sterben von Mark Billingham

Volltreffer

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 8 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren
Mark Billingham wird schon seit geraumer Zeit als der britische Spannungsautor gehandelt - vor allem von namhaften Kollegen wir Lee Child, Karin Slaughter oder Linwood Barclay. Alles drei Autoren, die ich sehr schätze und denen ich auch Glauben schenke - zurecht, soviel darf ich schon einmal vorwegschicken. Hierzulande ist der Autor noch nicht annähernd so bekannt, wie es sein Können verdient hätte...

"Zeit zu Sterben" ist der 13. Teil der Serie um den DI Tom Thorne - doch Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Ermittler Tom Thorne macht mit seiner Freundin Helen einen längst überfälligen Kurzurlaub in den Cotswolds, im Herzen Englands. Doch die Überzeugungsarbeit Helens, ihrem Partner Erholung durch ländliches Leben näherzubringen, wird jäh unterbrochen, als sie in den Nachrichten eine Frau erkennt: in ihrem Heimatdorf sind zwei Mädchen verschwunden und dank zügiger Zeugenaussagen gibt es mit Stephen Bates einen Verdächtigen - den Ehemann von Helens alter Schuldfreundin Linda.
Helen, die ebenfalls Polizistin ist, drängt darauf, Linda zu unterstützen und überzeugt deshalb Tom nach Polesford in Warwickshire zu fahren. Während sie dort Linda und ihren Kindern - denen die Verhaftung Stephens und der öffentliche Druck stark zu schaffen macht - unter die Arme greift, vertreibt sich Tom die Zeit anfangs in örtlichen Pubs. Helen macht es ihm allerdings auch nicht leicht, denn sie behandelt ihren Freund mürrisch, beinahe abweisend. Doch warum? Und warum ist es ihr nach zwanzig Jahren so immens wichtig, einer Schulfreundin, welche davon auch mindestens ziemlich überrascht ist, derart zu helfen? Ähnlich wie der Ermittler Thorne tappt der Leser lange im Dunkeln...

Doch Stück für Stück setzt Thorne die Puzzleteile zusammen und bekommt von seinem engen Freund, dem exzentrischen Pathologen Phil Hendricks ausgezeichnete Hilfe. Nach dem Auffinden der ersten Leiche wird schon bald klar, dass hier jemand sehr geschickt manipuliert, so dass die Beweise hinsichtlich Stephen Bates' Schuld beinahe erdrückend sind...

Besonders die Erzählweise hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn zusätzlich zum neutralen Blickwinkel gibt es immer wieder kleine Einschübe, die aus der Perspektive des Täters und auch des Opfers geschildert werden. Gerade letzteres ist - ebenso wie die Einblicke in die pathologische Arbeit Phils - nicht einfach zu verkraften, aber es zeigt das Können des Autors, der so die Geschichte vielschichtiger macht und packend hält.

Überhaupt gibt es an diesem Spannungsroman nichts zu kritisieren, denn mich haben sowohl die Charaktere, die nicht weichgespült waren, als auch die flüssige Lesart und der Thrill komplett überzeugt. Wenn man das Haar in der Suppe suchen wollte, könnte man sich über das Klischee, dass der städtische Ermittler der tölpelhaften Provinzpolizei auf die Sprünge helfen muss, wundern. Ich kann darüber nur schmunzeln - ebenso wie über den Humor Billinghams, den er trotz Thriller hin und wieder aufblitzen lässt.
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