Cover des Buches Die Bücherdiebin (ISBN: 9783442373956)
Postbotes avatar
Rezension zu Die Bücherdiebin von Markus Zusak

Literatur im 2. Weltkrieg

von Postbote vor 10 Jahren

Rezension

Postbotes avatar
Postbotevor 10 Jahren
Liesel Memmimger kommt 1939 mit neun Jahren zu Pflegeeltern nach Molching. Auf der Fahrt dorthin ist ihre leibliche Mutter und ihr Bruder dabei. Der Bruder stirbt während der Bahnfahrt und wird unterwegs noch am gleichen Tag im tiefsten Winter auf einem Friedhof begraben. Dort auf dem Friedhof findet Liesel ihr erstes Buch, was sie auch mitnimmt. Der Tod vom Bruder, die Trennung von den leiblichen Eltern haben Liesel sehr geprägt. Liesel kommt bei ihren Pflegeeltern Hans und Rosa Hubermann an und ist sehr schüchtern und ängstlich.
Hans und Rosa meinen sie soll doch gleich zu ihnen Mama und Papa sagen. Was sie auch so macht. Besonderst Hans Hubermann ist ein sehr liebevoller und umsorgender Pflegevater, und somit Liesels vertrauen immer mehr bekommt. Rosa ist eher die rauherzige Mama die ihre Gefühle versteckt aber doch ein großes Herz hat.
Liesel zeigt Hans das gefunde Buch.Hans soll ihr helfen das Buch zu lesen was er auch macht. Schon gleich am Anfang dieser Geschichte wird Liesels Memminger Spass und Freude und die zugänglichkeit zu Büchern in den Vordergrund gestellt obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht lesen konnte. Dieses Anfängliche Schicksal führte vor der gesammten Schulklasse, die sie mittlerweile schon besucht, zur großen Blamage. Nichts ging beim vorlesen. Nur das sie leider von allen Schülern auf dem ganzen Schulhof als Dummkopf beschimpft wurde und das so laut, das der, der am lautesten geschrieen hat von Liesel regelrecht die FRESSE poliert bekam. Wortwörtlich.
Die Zeit vergeht, Liesel lernt das lesen und mit Hans macht sie fleissig Leseübungen, und sie hat sich in das Familienleben der Hubermanns integriert. Es sind aber auch die Zeiten der Kriegswirren, Geldmangel Nahrungsmangel und es finden die ersten Bücherverbrennungen der Juden statt. Liesel hat aber auch einen guten Freund gefunden, Rudi Steiner mit dem sie fast durch dick und dünn geht und der für so manche gute Tat immer einen Kuss wollte. Aber des Saumensch wusste immer eine Ausrede. Liesel wurde von Mama immer wieder als Saumensch bezeichnet. Hart aber herzlich.
Rosa betreibt für ein paar Mark einen kleinen Wasch- und Bügelservice und Liesel darf oft die Wäsche zu der Kundschaft bringen. So auch zu Ilse Herrmann der Frau des Bürgermeisters.
Am 20. April findet ein Festakt zu Ehren Hitlers Geburtstag statt. Liesel und alle vom Dorf sind dabei und es gibt auch eine Bücherverbrennung. Irgendwie schafft es Liesel ein Buch (ihr zweites geklautes, gefundenes? Buch) vom brennenden Haufen mitzunehmen und wird dabei von Ilse Herrmann beobachtet.
Tage später bringt Liesel die Wäsche zu Ilse und wird so gleich von ihr in ihrem großen Haus in die eigene Bibliothek eingeladen. Ilse frägt Liesel ob sie Bücher möge? Und sie darf jederzeit bei ihr lesen und schmökern. Es ensteht eine Freundschaft zwischen Liesel und Ilse. Ilse will Liesel auch nicht verraten wegen des Buchklaus vom brennenden Haufen.
Eines Tages taucht Max auf und das Leben der Hubermanns und für Liesel verändert sich schlagartig. Die Kriegsmaschinerie läuft gnadenlos weiter. Wer Max ist, will ich nicht verraten. Ich will nur dazu sagen das auch Max die Literatur liebt und das auch zum Ausdruck bringt.
Das Buch ist sehr flüssig zu lesen. Die Bücherdiebin hat hier in dieser Geschichte auf jedenfall ohne Unterbrechung ihre Hauptrolle beibehalten. Sogar bei den Bombenangriffen, die in dieser Zeit nicht ausblieben. Große Freundschaften, geklaute und geborgte Bücher, vertauensvolle Beziehungen, Abschiede ohne Wiederkehr, der Tot spricht und holt sich was er braucht. Dies macht das Buch bis zur letzten Seite zu einem berührenden und gefühlvollen Lesevergnügen.
Ich kann dieses Buch auf jedenfall weiterempfehlen trotz der turbulenten Zeiten.
Auch der Film ist sehr sehenswert. Der Film wurde Buchgerecht verfilmt, also, es wurde nichts dazugedichtet oder grob verändert.
Volle 5 Punkte.






Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks