Eine kurzweilige und spannende Standortbestimmung - keine Momentaufnahme mit der Halbwertszeit einer Software!
Marlies Michaelis redet nicht einfach einer technischen Neuheit das Wort - vielmehr ordnet sie das E-Book wissend in den historischen Kontext ein. Sie wagt einen Blick bis zu 35.000 Jahre zurück in die Geschichte der Menschheit, besucht Platon, die Sumerer und Babylonier, lauscht bei Gutenberg.
Und so steht das E-Book in einer geradezu logischen Folge am vorläufigen Ende der Geschichte des Lesens.
Meine Meinung
Das Buch beschreibt ein sehr interessantes und spannendes Thema. Insbesondere die Beschreibung des historischen Kontextes fand ich gut.
Allerdings hat mir das Buch insgesamt nicht so sehr gefallen. Es ist ein sehr spannendes Thema, das teilweise sehr langatmig und mit vielen Wiederholungen beschrieben wurde. Es kam mir teilweise wie eine Abschlussarbeit vor, wobei die Fußnoten gefehlt haben. Diese Quellenangaben folgten dann im letzten Abschnitt. Dieses fand ich ziemlich unprofessionell, da das Thema an sich sehr wissenschaftlich angegangen wurde. Aber hier auch nicht gänzlich.
Denn das ganze Thema war sehr subjektiv aufgebaut. Von Anfang an merkt man, dass die Autorin "Pro E-Book" ist. Dieses wird insbesondere in einem beschriebenen "Zehnkampf zwischen digitalen und geschriebenen Buch" deutlich. Dieser zeigt nur die subjektive Meinung der Autorin und ist teilweise nicht nachvollziehbar. Hätte jemand das Buch geschrieben, der "PRO geschriebenes Buch" ist, wäre das Buch ein ganz anderes. Die subjektive Meinung kann gerne am Ende genannt werden, jedoch nicht mittendrin.
Ich kann für das Buch leider auch nur 2 Sterne geben. Es ist ein interessantes Thema, das spannende historische Einblicke liefert, jedoch aufgrund von zahlreichen Wiederholungen sehr langatmig wird. Zudem ist dieses Thema viel zu subjektiv aufgebaut worden, da hätte die Autorin objektiver an die Sache rangehen müssen.