Cover des Buches Ice Station (ISBN: 9783843706520)
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Rezension zu Ice Station von Matthew Reilly

Actionfans kommen voll auf ihre Kosten

von Starsearcher vor 9 Jahren

Kurzmeinung: 80 % Action, 20 % für den Rest

Rezension

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Starsearchervor 9 Jahren

Ich war auf der Suche nach einem guten Actionthriller, bei dem die Hauptperson nicht Jack, John oder Sam heißt. Ist gar nicht so einfach. :-)

Die Rezensionen zu Matthew Reilly's Serie mit seinem Protagonisten Shane Schofield versprachen gute Action-Kost und in dieser Hinsicht wurde ich wirklich nicht enttäuscht. Es geht Schlag auf Schlag, eine gefährliche Situation nach der anderen, eine Actionszene jagt die nächste. Leider bleibt dabei vor allem am Anfang die Handlung auf der Strecke. Im Nachhinein wundere ich mich, wie Reilly es geschafft hat, trotz der ständigen Action noch einen vernünftigen Plot mit einzubringen. Denn das ist er durchaus: logisch aufgebaut, mit einigen vorhersehbaren, aber auch einigen überraschenden Wendungen.

Allerdings hält sich Reilly nicht mit unnützen Interaktionen auf. Die meisten Beteiligten bleiben blass, weil man nichts über ihren Hintergrund erfährt. Bei der Menge an Teammitgliedern wäre das vermutlich auch zu viel verlangt, aber ich musste ständig zurückblättern, um mir wieder ins Gedächtnis zu rufen, welcher Spitzname zu welchem Namen und welcher Tätigkeit im Team gehört. Das unterbricht den Lesefluss.

Zumindest Shane Schofield erhält durch den Einblick in ein persönliches Erlebnis etwas mehr Tiefe. Aber hauptsächlich ist er nur eins: ein Held. Wie er sich auch aus den ausweglosesten Situationen durch einen Trick herausmanövriert, das hat schon was. Allerdings war ich doch etwas verwundert, was der Mann auch mit gebrochenen Rippen noch alles zuwege bringt. Gegen Shane Schofield ist Superman der reinste Waisenknabe. Auch Schofields Kollegin, die sich mit einem frisch abgetrennten Bein zu einer anderen Station durchschlägt, ist ja wohl nicht von dieser Welt.

Ein bisschen unglaubwürdig sind die ganzen Heldentaten schon. Es ist einfach ein bisschen zu viel des Guten. Zu viel Action, zu viel Heroismus, zu viele Tote.

Enttäuscht war ich vom Stil des Autors. Wenn in einem Satz dreimal das gleiche Wort vorkommt und in einem Paragraph zweimal die selbe Aussage mit etwas unterschiedlicher Formulierung getroffen wird, dann übersehe ich das einmal. Aber nicht ständig. Irgendwann nervt es. Vielleicht liegt es auch an der Übersetzung, aber ein sprachliches Meisterwerk ist das Buch sicher nicht.

Mein Fazit: Die Action in diesem Buch ist super, aber einfach zu viel. Man will zwischendrin auch mal zu Atem kommen. Leider ist dadurch nur sehr wenig Platz für ein paar zwischenmenschliche Töne, so dass ich mich mit den Figuren nicht so wirklich anfreunden konnte. Sie sind mir zu oberflächlich charakterisiert, ohne Tiefe. Dazu kommt die sprachliche Fertigkeit des Autors (oder Übersetzers), die nicht ganz meinen Ansprüchen entspricht.

Deshalb nur 3 Sterne. Das aber nur, weil ich nicht so recht weiß, woran ich mit diesem Buch bin und mir vermutlich keinen Folgeband holen werde. Wer nur Action sucht mit so wenig wie möglich drum herum, ist mit diesem Buch gut bedient.

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