Cover des Buches Unterwerfung (ISBN: 9783832163594)
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Rezension zu Unterwerfung von Michel Houellebecq

spaltet die Leserschaft

von Marjuvin vor 8 Jahren

Kurzmeinung: spaltet offenbar die Leserschaft.. stilistisch / sprachlich sehr gut, ich hatte jedoch den Eindruck, dass es Männer als Zielgruppe anspricht

Rezension

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Marjuvinvor 8 Jahren
Klappentext:
Es ist vielleicht der umstrittenste Roman des letzten Jahres: ›Unterwerfung‹ handelt vom Zusammenprall der Kulturen und stellt Fragen zum Verhältnis von Orient und Okzident, von Judentum, Islam und Christentum – Fragen, die heute so relevant sind wie nie. Goncourt-Preisträger Michel Houellebecq präsentiert sich als furchtloser Gesellschaftsdenker, der die bestimmenden Spannungsverhältnisse unserer Epoche mit großer Ernsthaftigkeit – und zugleich mit virtuoser Ironie – ausdeutet. Er erzählt in ›Unterwerfung‹ die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.

Rezension:
Stilistisch und sprachlich ist dieses Buch einwandfrei.. es hat insgesamt einen guten Lesefluss und hinterlässt auch den Eindruck eines sprachlich überlegenen Autors. Mein Mann hat das Buch zuvor gelesen und es mir dringend ans Herz gelegt... als ich nun im Nachhinein mit ihm darüber diskutierte kam ich zu dem Schluss, dass dieses Buch wohl hauptsächlich Männer als Zielgruppe ansprechen soll. Für meinen Geschmack hätte die Handlung die Ausschweifungen mit den Escort Mädchen nicht gebraucht, weil sie eigentlich zur Geschichte nichts beigetragen haben und es entstand der Eindruck, dass es der Autor "nur loswerden wollte". Angeblich sind diese sexuellen Schilderungen Houellebecqs zumeist autobiografisch (soll er in einem Interview so bestätigt haben), was diesen Eindruck nur noch verstärkt. Ansonsten ist es ein interessantes politisches Gedankenspiel, und die Möglichkeit der Wahrwerdung in der Realität ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Houellebecq erkennt hier mit Sicherheit den Zeitgeist und spielt gekonnt mit kollektiven Ängsten.
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