Cover des Buches Wer liebt, stirbt zweimal (ISBN: 9783945298831)
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Rezension zu Wer liebt, stirbt zweimal von Monika Detering

Nervenkitzel auf der Insel

von MarjaLethe vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Spannender Kriminalroman, der euch Sommerwind und Meeresrauschen hören lässt!

Rezension

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MarjaLethevor 8 Jahren
"Wer liebt, stirbt zweimal" - bereits der Titel lässt meiner Meinung nach erahnen, dass es sich bei diesem Roman nicht um einen einfachen (im Sinne von gewöhnlichen) Kriminalroman handelt. Vor dem Lesen kam bei mir die Frage auf, was ich darunter verstehen kann, unter diesem "zweimal". Eine verlorene Liebe? Ein verlorenes Leben?

In Monika Deterings neuem Kriminalroman geht es um einen ungewöhnlichen Kriminalfall, der auf der beliebten (Ferien-)Insel Langeoog spielt. Wir erfahren von einem Brand, der ein kleines Haus auf der Insel zerstört hat. Auf dem Dachboden finden die Rettungskräfte zwei Mädchen - eines schwer verletzt, das andere Mädchen ist nicht mehr am Leben. Die Kommissarin Carla Bernstiel ermittelt gemeinsam mit ihrem leicht verschrobenen Kollegen Gerrit Blau. Die Eigentümerin des abgebrannten Hauses ist zunächst nicht auffindbar.
Der zweite Erzählstrang gibt uns einen Einblick in zwei Familien, in beiden gibt es eine jugendliche Tochter; die beiden Jugendlichen machen sich zusammen auf den Weg nach Langeoog, um dort den ersten Urlaub ohne Eltern zu verbringen.
Wie hängen die beiden Erzählstränge zusammen? Und was hat es mit dem mysteriösen Mann auf sich, der mit den Mädchen in Verbindung zu stehen scheint?

Ich erwähnte bereits, dass es sich bei diesem Roman nicht um einen gewöhnlichen Krimi handelt - zu diesem Schluss hat mich vor allem gebracht, dass die Geschichte auf zwei verschiedene, parallele Weisen erzählt wird.
Zum einen haben wir den einfach-narrativen Strang, der uns direkt über die verschiedenen Ereignisse berichtet. Gleichzeitig bekommen wir aber auch noch Bruchstücke eines Gedichtes von Paul Zech (in cleverer Form in die Geschichte eingearbeitet) geliefert, die dem Leser - bei aufmerksamem Lesen - ebenfalls die Geschichte der eigentlich Handlung erzählt.
Für mich als angehende Literaturwissenschaftlerin war das ein großter Pluspunkt - es kann nie genug Gedichte geben!

Was mich an diesem Buch ebenfalls sehr überzeugt hat, ist die Authentizität der Protagonisten. Der Umgamgston (beispielsweise zwischen den Kommissaren) mag dem einen oder anderen Leser etwas schroff erscheinen, bedenkt man aber die Situation, in der sich die beiden befinden, so ist das durchaus nachvollziehbar. Die Insel als geschlossener Raum, der Druck und vermutlich auch die Angst vor weiteren Verbrechen. An dieser Stelle hätte ich mir allerdings gewünscht, die Gefühle und Gedanken aller Figuren noch etwas stärker ausgearbeitet zu sehen.
Viele Stellen sind trotz der eher gedrückten Stimmung sehr amüsant. Die Wortwitze und an einigen Stellen auch Situationskomik konnten mich durchaus zum Schmunzeln bringen.

Das Ende des Romans bleibt relativ offen und lässt damit einen gewissen Spielraum für eigene Ideen und möglicherweise auch für eine Fortsetzung? Ich würde mich freuen!

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