Cover des Buches Die Lebenden und die Toten (ISBN: 9783550080548)
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Rezension zu Die Lebenden und die Toten von Nele Neuhaus

Ein gelungener siebter Taunuskrimi mit ernstem Hintergrund.

von heike_herrmann vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein spannender, siebter Taunuskrimi mit ernstem Hintergrund.

Rezension

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heike_herrmannvor 9 Jahren
Kurzbeschreibung:



Eigentlich hat Kommissarin Pia Kirchhoff ganz andere Pläne: Weihnachten steht vor der Tür und sie freut sich auf ihren lang ersehnten Urlaub. Doch ihre Freude hat noch einen anderen Grund: sie hat heimlich vor einigen Tagen ihren langjährigen Lebensgefährten Christoph Sander geheiratet und in einigen Tagen geht es los in die Flitterwochen auf ein Kreuzfahrtschiff.

Doch leider kommt alles ganz anders, denn es geschieht am helllichten Tag ein skrupelloser Mord - eine ältere Frau wird während ihrem morgendlichen Spaziergang mit ihrem Hund, mitten auf einem Feldweg erschossen. Und auch das nächste Opfer lässt nicht lange auf sich warten. Von Bodenstein ist froh, das sich Pia entschließt ihren Urlaub zu verschieben und dem sowieso schon unterbesetzten Kommissariat nicht auch noch den Rücken zu kehren.

Gibt es eine Verbindung zwischen den Toten?

Und was haben die Todesanzeigen samt Mordbegründungen zu bedeuten, die wohl der Täter an die zuständigen Polizeistellen verschickt?
Weitere Morde geschehen, die Kommissare sind verzweifelt...und der "Sniper" stets einen Schritt voraus.


Meine Meinung:


Da ich alle Teile der Taunuskrimis mit Begeisterung gelesen habe, war meine Vorfreude auf den neusten und bereits siebten Fall sehr groß.
Ich mag die Ermittler und den hessischen Lokalkolorit, zumal dies auch meine alte Heimat wieder spiegelt und ich demnach viele Handlungsorte persönlich kenne.

Der Fall war für die Kommissare sehr knifflig und man kannte bislang die Figuren, besonders Oliver von Bodenstein, nicht so verzweifelt und am Rande ihrer Kräfte. Oft war ihnen der Täter um eine Länge voraus, was allerdings wieder ein Menschenleben kostete. Natürlich geht das den Ermittlern an die Substanz, gerade wenn man denkt, das man dies alles hätte verhindern können.
Nele Neuhaus präsentiert uns einige mögliche Täter, man tappt als Leser auch einige Zeit im dunklen, doch meine Vermutung stelle sich am Ende als die Richtige heraus. Allerdings hätte es mich auch nicht gewundert, wenn die Auflösung komplett anders gewesen wäre. Das zeigt, das mit fiebern und rätseln bis zum Ende der Fall war.
Allerdings gab es für mich persönlich einige Passagen, besonders bei Befragungen, die etwas zäh waren oder die sich wiederholten, da hätte ich mir lieber etwas weniger Seiten, dafür mehr Tempo gewünscht.
Denn gerade zum Ende hin dachte ich "Na jetzt aber...", aber dann doch noch nicht....
Aber wie gesagt, das war nur an zwei, drei Stellen des Buches der Fall, ansonsten war die Story recht flüssig zu lesen und brachte spannende Lesestunden. Manchmal konnte man leicht mit einigen Namen durcheinander geraten, gerade weil von einigen Professoren und Ärzten die Rede war, aber es hielt sich in Grenzen.

Die Auflösung und der Grund für die Taten und weitere Folgen.... wurden gut erklärt und es blieben für mich soweit keine Fragen offen, auch wenn ich das, gerade wenn man sich die Seitenanzahl (560) ansieht, als etwas zu schnell erzählt empfand.
Gerade zu dem Thema Organtransplantationen, worum es in dem Krimi auch überwiegend ging, hätte ich mir noch einige abschließende Worte gewünscht. Vielleicht gerade ein paar positive.

Die Figuren gefielen mir auch sehr und es war eine tolle Sache, das Pias Schwester Kim, die von Beruf Kriminalpsychologin ist, zu Besuch war und dementsprechend ihren Beitrag zur Ermittlung beisteuern konnte.

Der Profiler Neff war für mich eine recht witzige, weil sehr eitle Gestalt, manchmal etwas zu Klischeehaft beschrieben, brachte er aber Abwechslung ins Geschehen.

Kann man den Krimi auch unabhängig von den anderen Taunuskrimis lesen?
Ja, es ist nicht weiter schlimm, wenn man die komplette Vorgeschichte, gerade das Privatleben der Ermittler nicht kennt, denn man findet auch so schnell in die Geschichte hinein.
Es gibt einige Andeutungen zu älteren Fällen, die aber mit dem aktuellen Fall nichts zu tun haben. Sätze, die so nebenbei fielen und worüber man sich als Kenner der Reihe zurück erinnert fühlt.



Fazit:


Ein gelungener, siebter Taunuskrimi, der einen wirklich kniffligen Fall und einige blutige Szenen in Petto hat. Auch das Privatleben der Ermittler kommt nicht zu kurz, hält sich gut die Waage.
Sehr empfehlenswert, auch für Neu- oder Quereinsteiger der Reihe.








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