Cover des Buches Die Lebenden und die Toten (ISBN: 9783550080548)
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Rezension zu Die Lebenden und die Toten von Nele Neuhaus

Wieder ein toller Neuhaus-Krimi!

von tinstamp vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Nach "Schneewittchen muss sterben" der beste Neuhaus Krimi. Ich habe die Geschichte verschlungen und freue mich schon auf die kommenden!

Rezension

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tinstampvor 9 Jahren
Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein gehören zu meinen Lieblingsermittlern und auch die TV-Adaptionen (zwei habe ich gesehen: "Eine unbeliebte Frau" und "Mordsfreunde") fand ich gelungen. Nun habe ich den 7. Band der Reihe aus der Bücherei geliehen und muss sagen, dass Nele Neuhaus mit dieser Krimireihe etwas wirklich Tolles erschaffen hat!
Die Autorin greift immer wieder aktuelle und brandheiße Themen auf. Diesmal geht es um Organspenden und deren Missbrauch.

Pia hat sich heimlich getraut und ihren Christopher geheiratet. Während sie ihre Koffer für Südamerika packt, erhält sie einen Anruf, dass eine Frau tot aufgefunden wurde. Das Dezernat ist total unterbesetzt, denn eine Grippewelle wütet gerade unter ihren Kollegen und die Weihnachtstage stehen vor der Tür. So springt Pia noch schnell einen Tag vor Abflug ein, um Oliver zu helfen.
Die Tote, eine ältere Frau, die mit ihrem Hund spazieren ging, wurde durch einen gezielten Kopfschuss getötet. Während Pia und Oliver überlegen, ob die Tote gerade zufällig am falschen Ort war oder ob es ein gezielter Mord war, wird die nächste Tat verübt. Diesmal ist die Verstorbene wieder eine ältere Frau, die gerade mit ihrer Enkelin Weihnachtskekse backen wollte und ebenfalls durch einen Kopfschuss hingerichtet wurde.
Pia hadert mit sich und entscheidet sich schlussendlich dazu nicht mit ihrem Mann in die Flitterwochen zu fliegen, sondern an der Aufklärung der Morde mitzuarbeiten. Durch den Personalmangel schickt das LKA auch einen "Profiler" ins Dezernat. Dieser vertritt seine Meinung ziemlich selbstbewusst und beleidigt gleich zu Beginn einen Kollegen nach den anderen. Bald wünscht sich jeder, er würde einfach wieder verschwinden, da er zusätzlich noch mehr Unruhe stiftet statt zu helfen.
Als wenig später ein junger Mann erschossen wird, dem vor längerer Zeit ein Spenderherz eingesetzt wurde, ergeben sich plötzlich erste lose Zusammenhänge zwischen den bisherigen Opfern.

Der Täter ist dem Ermittlerteam immer eine Nasenlänge voraus und als Leser fiebert man mit, ob sie es diesmal schaffen das nächste Opfer zu retten. Die Gedanken des Mörders sind in kursiver Schrift dargestellt. und in Ich-Form geschrieben. Obwohl man immer wieder in die Gedankenwelt des Mörders "zuhause" ist, bleibt die Identität des Täters bis zum Ende unklar. Nele Neuhaus hat es diesmal sehr geschickt angestellt und ich bin bis zum Schluss im Dunkeln getappt.
Es gibt auch eine neue Perspektive....

****ACHTUNG KLEINER SPOILER!****** Vor kurzem habe ich erst bei Veit Etzold's Thriller "Todeswächter" gelesen, der dieselbe Idee aufgegriffen hat wie Nele Neuhaus: Es werden nicht die eigentlichen Personen, an denen man rächen möchte, getötet, sondern diejenigen, die ihnen am Nächsten stehen.
****SPOILER AUS*****
Besonders zum Nachdenken regt das Thema der Organspenden und der Organmafia an. Ich muss sagen, dass hier die Autorin sehr einseitig berichtet hat und man als williger Organspender anfängt nachzudenken, ob man wirklich seinen Ausweis behalten möchte. Das finde ich weniger gut, denn gerade ein so wichtiges Themao, wo es um neues Leben geht, sollte man unterstützen. Vielleicht hat die Autorin dies aber auch beabsichtigt, damit man die Gedankenwege der einzelnen Personen besser nachvollziehen kann oder einfach deswegen, weil es zu einem aktuellen Fall in den Medien passte.
Schreibstil:
Nele Neuhaus hat einfach einen wunderbaren flüssigen Schreibstil. Die Spannung bleibt diesmal bis zum Schluss erhalten und das Tempo ist hoch. Die wechselnden Handlungsstränge machen die Geschichte interessant, aber nie unübersichtlich. Die bereits beliebten Charaktere entwickeln sich wieder ein Stückchen weiter und es gibt neue Perspektiven für die kommenden Bücher ;)

Fazit:
Nach "Schneewittchen muss sterben" der beste Neuhaus aus der Reihe. Ich habe die Geschichte verschlungen und freue mich schon auf die kommenden Bücher der Reihe. Eine klare Leseempfehlung!
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