Rezension zu "Der engagierte Lehrer und seine Feinde" von Nikolaus Glattauer
Zur Situation an österreichischen Schulen und zur Lage der Lehrer habe ich schon Besseres gelesen. Zwar bemüht Niki Glattauer sich, auf verschiedene Punkte einzugehen, doch leider streift er dabei alle Themen nur sehr oberflächlich.
Die kleinen Dialoge, die in dem Buch immer wieder vorkommen, mögen ja für manch einen Leser erheiternd sein, können andererseits aber auch als störend empfunden werden. Zudem hat man den ein oder anderen Dialog schon anderswo einmal gelesen und zweifelt daher daran, ob sich alles tatsächlich so zugetragen hat wie vom Autor geschildert.
Der Autor vermittelt einem als Leser das Gefühl, verzweifelt "znyisch" und "witzig" wirken zu wollen. Dadurch leidet die Qualität des Buches.
Viel Neues erfährt man eigentlich auch nicht. Am Ende des Buches bleibt man etwas ratlos zurück und fragt sich, was man denn nun alles erfahren hat. Die Antwort: Leider nicht viel...
Außerdem fragt man sich gelegentlich, wieso der Autor auf vieles, was er anspricht, dann nicht genauer eingeht, z.B die Elternhäuser der Schüler. Zwar versucht er nicht, die Eltern als "schlechte Menschen" dastehen zu lassen, doch einige der in dem Buch gemachten Bemerkungen über die "heutigen" Eltern könnte man auch als recht ungerecht betrachten.
Das Buch ist kein absoluter Reinfall, aber durch den wenig ansprechenden Schreibstil und durch eine mangelnde Gliederung wirkt es sehr durcheinander und teilweise unzusammenhängend.